Atlan

Tschirque der Kreuzwächter

von Achim Mehnert
Rezension von Stefan Cernohuby | 27. September 2010

Tschirque der Kreuzwächter

Wenn der Titel eines Romans einen weitgehend fiktiven Begriff enthält, kann man leicht ins Spekulieren geraten. Was ist damit gemeint, welchen Hintergrund hat das Wort und wie ist man darauf gekommen? Die einfachste Methode ist hierbei, sich dem Werk selbst zu widmen. Etwas, was wir im Fall von Achim Mehnerts "Atlan"-Roman "Tschirque der Kreuzwächter" auch getan haben.

Atlan ist nach dem Zusammentreffen mit dem Hohrugk-Züchter Innis ziemlich besorgt, sieht er doch schon die Illochim mit düsteren Plänen am Horizont herannahen. Doch zuerst muss er sich gemeinsam mit seinen Gefährten auf einem neuen Planeten zurechtfinden, auf den ihn der Züchter geschickt hat. Dieser Planet, Kamsporn, wurde offenbar großen Veränderungen unterzogen. Vor allem der Äquator gibt den Freunden Rätsel auf. Doch aktuell ist ein Umbruch im Gange. Der Kreuzwächter Tschirque, auf den sie treffen, ist trotz seiner überragenden Fähigkeiten physisch und psychisch am Ende. Nicht genug, dass er als Sündenbock für einen Tunneleinsturz benutzt wird. Nachdem er mit Atlan Kontakt aufgenommen hat, der seine Landsleute vor der Wiederkehr der Illochim warnen möchte, wird er noch weiter denunziert. Denn niemand will auch nur ein Wort von einer möglichen Wiederkehr der gefährlichen Rasse hören. Als er von Atlan, Trilith Okt und ihrem Thunderbolt-Team kurzerhand entführt wird, ist er sogleich ein Paktierer. Ob er Atlan in diesem Zustand wirklich helfen kann?
Anderen wird die überlieferte Geschichte erzählt, wie es zu dem Konflikt mit den Illochim kam. Aber bestimmt wurden nicht die richtigen Lehren aus ihren Fehlern gezogen, denn sonst wären sie nicht dabei, sie zu wiederholen.

Wieder einmal ist es Achim Mehnert, der die Aufgabe übernommen hat, einen wichtigen zweiten Roman einer Trilogie zu verfassen. Und wie es auch zu erwarten war, meistert der routinierte Autor diese Herausforderung ohne Probleme. Mit einem etwas anderen Fokus als Rüdiger Schäfer im Vorgängerband, beschreibt er die Suche von Atlan, seinen Siganesen und Trilith Okt nach Wahrheit und mehr Informationen. Etwas, was nur sehr langsam vorangeht und durch zahlreiche Begegnungen auf dem Planeten kaschiert wird. Aufgelockert wird diese (für die Charaktere) zermürbende Herausforderung durch Rückblicke in der Geschichte der geheimnisvollen Illochim. So erkennt man langsam, dass sie keineswegs jene unfehlbaren und allmächtigen Wesen darstellen, für die sie ihre ehemals untergebenen Völker halten. Aber dennoch wird klar, dass sie eine große Bedrohung für all jene darstellen, die ihre erneute Ankunft nicht für glaubhaft halten. Doch auch Atlan und sein Gefolge unterschätzen ihre Gegner, etwas was insbesondere gegen Ende des Romans klar wird. Zusammengefasst stellt "Tschirque, der Kreuzwächter" ein Werk dar, das zwar nicht herausragend ist, aber trotzdem gute Unterhaltung im Perryversum darstellt. Dementsprechend kann der Roman all jenen empfohlen werden, welche die Reihe Atlan schätzen.

"Tschirque der Kreuzwächter" von Achim Mehnert ist trotz seiner schwierigen Rolle als zweiter Roman der Marasin-Trilogie keineswegs eine Schwachstelle der Reihe. Der Autor erzählt seine Geschichte routiniert und schnörkellos, was zwar nicht alle Liebhaber von Science-Fiction überzeugen wird, jedoch bestimmt die meisten "Atlan"-Fans - auch weil das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Erfreulich ist auch der Ausblick auf den dritten Roman, der wieder von Rüdiger Schäfer stammen wird. "Tschirque, der Kreuzwächter" ist somit ein Pflichtkauf für jeden Anhänger des Perryversums.

Details

  • Autor*in:
  • Serie:
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    06/2010
  • Umfang:
    304 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • ASIN:
    3890640664
  • ISBN 13:
    9783890640662
  • Preis (D):
    10 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
    Keine Bewertung

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