Risk. Du sollst mich fürchten

von Scott Frost
Rezension von Janett Cernohuby | 08. Februar 2009

Risk. Du sollst mich fürchten

Mütter besitzen einen starken Beschützerinstinkt. Geraten ihre Kinder in Gefahr, entwickeln sie ungeahnte Kräfte, geraten in rasende Wut oder zeigen andere unberechenbare Fähigkeiten, um dem geliebten Nachwuchs zu schützen. Daher ist es nicht ratsam, sich mit einer Mutter anzulegen. Besonders dann nicht, wenn diese auch noch Lieutenant bei der Polizei ist.

Delillo beobachtet als Zuschauerin gespannt die Wahl zur Königin der Rosenparade, an der auch ihre Tochter Lacy teilnimmt. Kurz vor Bekanntgabe der Gewinnerin wird sie über ihren Pieper zu einem Blumenladen gerufen. Dort wurde die Leiche des Besitzers gefunden. Die Zeugenaussagen und Aufzeichnungen der Überwachungskameras lassen auf einen Überfall schließen. Auch eine zweite Leiche, die einige Tage darauf gefunden wird, lässt die Polizei noch nichts Schlimmeres vermuten. Erst als das Haus eines Zeugens gerade als die Polizei diesen befragen wollte, in die Luft gesprengt wird, beginnt man zwischen diesen Ereignissen einen Zusammenhang zu sehen. Als kurz darauf die Tochter von Lieutenant Delillo entführt wird, überstürzen sich die Ereignisse. Es gibt weitere Opfer, die allesamt bei Explosionen ums Leben kommen. Das FBI schaltet sich ein und es wird der Verdacht laut, es handle sich hierbei um einen Terroristen, der die Rosenparade in die Luft sprengen will. Doch es soll noch schlimmer kommen. Im Austausch gegen Lacys Leben soll Alex Delillo genau diese schreckliche Tat ausführe...

Scott Frost legt mit "Risk" einen spannenden und actionreichen Thriller vor. Ohne große Vorreden und Einleitungen wirft er den Leser mitten ins Geschehen hinein. Die Haupthandlung dreht sich um einen psychopatischen Mörder, der seine Befriedigung nicht im Tod der Opfer findet, sonder eher in deren Verzweiflung und Panik. Er hat seine gesamte Vorgehensweise bis ins kleinste Detail geplant. Egal wie die die Polizistin Delillo und ihr Partner es angehen, immer scheint der Mörder ihre Schritte vorauszusehen und zu durchkreuzen. Die Situation scheint hoffnungslos und verliert endgültig jeden Ausweg, als der Mörder Lacy als Druckmittel gegen ihre Mutter einsetzt.
Neben dem Kerngeschehen des Romans, dem Terror durch einen Psychopaten, mischen sich Monologe der Hauptperson über ihr Versagen als Mutter. Das schlechte Gewissen macht sich bei Lieutenant Delillo breit, schließlich hat sie sich mehr der Verbrecherjagd als ihrer Tochter gewidmet. Auch dem Scheitern ihrer Ehe und dem anschließenden Tod ihres Exmannes durch schwere Krankheit, gibt sie sich immer wieder die Schuld. Der Leser wird hier auch in die emotionale Krise der Protagonistin gezogen. Ein Motiv, das bei amerikanischen Thriller-Autoren sehr beliebt zu sein scheint.
Doch auch wenn die Geschichte spannend und flüssig erzählt wird, ist der Roman letztendlich zwar sehr kurzweilig, kann aber leider nur als unterhaltsame Lektüre bezeichnet werden. Der Autor schafft mit seinem Werk nichts Neues, weder in der Handlung noch in dessen Umsetzung. Das Buch unterhält, hinterlässt beim Leser aber keine tieferen Eindrücke.

Zusammengefasst liegt mit "Risk. Du sollst mich fürchten" ein Psychothriller vor, der durch seine spannende Handlung den Leser zwar mitreißen wird, aber ihm nichts Neues zu bieten hat. Abraten möchte ich von dem Buch auf keinen Fall, ist er doch sehr fesselnd und flüssig geschrieben. Jedoch sollte man auch nicht mit allzu großen Erwartungen an es herantreten.

Details

  • Autor*in:
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    07/2007
  • Umfang:
    471 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • ISBN 13:
    9783426635483
  • Preis (D):
    8,95 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
    Keine Bewertung
  • Gewalt:
  • Gefühl:
    Keine Bewertung
  • Erotik:
    Keine Bewertung