Die Krone der Sterne

Maschinengötter

von Kai Meyer
Rezension von Stefan Cernohuby | 27. März 2019

Maschinengötter

Der letzte Band einer Trilogie sollte ein grandioses Finale bieten. Eine tragische aber dennoch befriedigende Geschichte. Insbesondere bei einem Weltraummärchen, so wie Kai Meyers Reihe „Die Krone der Sterne“. Mit „Maschinengötter“ ist nun der letzte Band erschienen. Ob dieser das erwartete großartige Ende beinhaltet, ist eine Frage, der man als Leser unbedingt nachgehen sollte. Denn die Reise bisher war bemerkenswert.

Sie sind immer noch auf der Flucht. Iniza ist mit ihrem Gefährten und ihrem Kind mit der Nachtwärts unterwegs, auf gefährlichem Kurs. Gesteuert von der Alleshändlerin Shara Bitterstern und begleitet von Kranit, dem letzten Waffenmeister von Amun, werden sie von den Hexen verfolgt. Denn diese sehen in Tanys, dem Kind von Iniza und Glanis, den letzten Schlüssel zu ihrem Sieg. Dafür sind sie bereit, alles und jeden zu opfern – selbst ihre eigenen Gefolgsleute. Doch Iniza hat keine Lust, eine Niederlage einzugestehen. Es gibt zwar keine Chance, sondern nur eine Muse. Aber diese will die ehemalige Baroness nutzen.
Die Maschinen sind auf dem Vormarsch. Nach einem Fehler eines machthungrigen Menschen wurden sie aus ihrem Jahrhunderte währenden Schlaf geweckt und bedienen sich nun auch menschlicher Agenten, um ihre alten Feinde besser zu verstehen. Einer davon ist Hardath, der mit den Maschinen reist und dabei den Glauben an die STILLE tief in sich trägt. Selbst wenn diese Religion nur von den Maschinen selbst erfunden wurde, ist sie ein steter Trost für ihn. Sein großer Traum ist ein anderer, als jener der Menschen oder Hexen – und er würde dafür alle anderen Lebewesen im Universum opfern.
Neue Akteure betreten den Plan, andere werden unbarmherzig ausgedünnt. Wenn sich das Ende nähert, weiß man als Leser: Das kann nicht für alle Beteiligten gut ausgehen. Und das soll es auch gar nicht.

Kai Meyer lässt dem Leser im großen Finale von „Die Krone der Sterne“ keine Zeit zum Verschnaufen, um zu trauern oder auch nur tief durchzuatmen. So schnell prescht die Geschichte vor allem zu Begin voran. Kämpfe, packende Kämpfe, rasante Verfolgungsjagden, Gefangennamen und Verhöre wechseln einander ab – nur unterbrochen von philosophischen Gedanken von Maschinen, wohlüberlegten aber dennoch zum Scheitern verurteilten Plänen und scheinbar ausweglosen Fallen. Der Roman greift die Geschichte des Vorgängerbandes auf und fährt nahtlos damit fort, die Protagonisten unaufhaltsam auf ihr Schicksal zusteuern zu lassen, wie die Titanic auf einen Eisberg. Alles fühlt sich an wie vor einem großen Crash – und hier wird der Leser letzten Endes auch nicht enttäuscht. Der dritte Band von „Die Krone der Sterne“ erfüllt alle Erwartungen, die der Leser haben könnte und übertrifft selbige dann doch. Das Finale der Reihe ist dementsprechend mehr als gelungen. Nicht nur Fans von Kai Mayer, auch jene Leser, die gerne Science Fiction lesen und letztendlich auch all jene, die endlich mal wieder ein Weltraummärchen bis zum Ende lesen wollen, sind hier absolut an der richtigen Adresse.

„Maschinengötter“ ist nicht nur der dritte und finale Band der Reihe „Die Krone der Sterne“ von Kai Meyer. Tatsächlich handelt es sich bei diesem Roman um ein Werk, das verschiedene Lesergruppen überzeugen kann. Fans des Autors, Liebhaber von Science Fiction und nicht zuletzt all jene, welche Weltraummärchen bis heute nicht aufgegeben haben. Das Warten hat sich besonders für letztere definitiv gelohnt. Dafür braucht es nicht einmal Lichtschwerter.

Details

Bewertung

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