Die Soldaten

von Tobias O. Meißner
Rezension von Stefan Cernohuby | 07. Juni 2011

Die Soldaten

Im Piper Verlag hat man sich im Rahmen der spezifischen Fantasy-Bände bereits zahlreichen Rassen und Gruppierungen gewidmet. Ob Orks, Zwerge oder Zauberer, dies alles und vieles mehr hat es schon gegeben. Tobias O. Meißner, auch bereits für die Dämonen zuständig, hat sich nun einem eher nüchternen Thema gewidmet. Sein neuer Roman trägt den einprägsamen Titel "Die Soldaten". Man darf gespannt sein, ob sich das Werk in die Reihen der gelungenen oder weniger gelungenen einreiht.

Leutnant Fenna ist zwar noch nicht alt, doch als Offizier ausgebrannt. Seit er im Krieg schreckliche Dinge miterleben musste, hat er seinen Antrieb verloren. Daraufhin erhält er einen Marschbefehl und wird in die Festung Carlyr versetzt, die sich am Rande des Nichts befindet. Dort existiert seit dem letzten großen Feldzug nur noch eine Rumpfbesatzung. Fenna soll aus einem zusammengewürfelten Haufen verschiedenster Rekruten eine neue Einheit bilden. Darunter befinden sich junge und alte, dicke und dünne sowie große und kleine Leute. Doch das sind nur die körperlichen Merkmale. Denn darunter befinden sich auch ein ehemaliger Verbrecher, ein Adeliger und viele spezielle Zeitgenossen mehr. Fenna muss zuerst die ganz ungeeigneten Bewerber aussieben und dann seine Einheit in eine schlagkräftige Truppe verwandeln, die im Kampf gegen die Affenmenschen von Nutzen sein kann. Als er die blutjunge, gerade von der Akademie stammende Loa Gyffs zur Seite gestellt bekommt, sieht er das nicht wirklich als Auszeichnung, hat sie doch die gleiche Position inne wie der erfahrene Offizier. Nach einem erfolgreichen Manöver soll die Truppe ihren ersten richtigen Einsatz erleben. Doch dieser wird schnell zu einem völligen Desaster...

Eines kann man Tobias O. Meißner ganz bestimmt nicht vorwerfen: dass er in irgendeiner Situation seines Werke den Überblick verliert. Wenn es 17 Rekruten gibt, dann wird jeder einzelne von ihnen ausgearbeitet. Wenn eine Armee bei verschiedenen Begebenheiten Leute verliert, dann waren es einfach genau 470 durch ein magisches Feuer, 289 beim Rückzug und 106 durch Folgeangriffe. Statistisch kann Meißner ganz bestimmt keiner etwas vormachen, was jedoch auch ein Hauptkritikpunkt an Die "Dämonen - Freiheit oder Finsternis" war. Denn dort verkam die Hälfte des Buchs als reine Statistikübung. In "Die Soldaten" ist das zum Glück nicht der Fall, obwohl man teilweise ein wenig befremdet über gewisse Inhalte ist. Doch die Detailverliebtheit und Genauigkeit des Autors hat sich zumindest bei der Erstellung der Charaktere gelohnt. So leidet man bei den Verwundungen des einen, während man die Missgeschicke des anderen belächelt. Nahezu jeder Soldat hat seine ganz speziellen Eigenheiten, die letztendlich für das Fortschreiten des Romans wichtig sind. Insgesamt ist das Werk zwar keine geniale Schöpfung, aber doch eine spannende und unterhaltsame Geschichte für zwischendurch. Fans moderner Fantasy können mit gutem Gewissen zugreifen.

"Die Soldaten" von Tobias O. Meißner ist ein weiterer Band, der sich Gruppierungen und Rassen in den Piper´schen Fantasywelten widmet. Der Autor erzählt die Entstehung einer kleinen Truppe, in einer Festung am Rande des Nichts. Obwohl man das eine oder andere negative Detail in der Geschichte finden kann, ist das Buch insgesamt doch ziemlich unterhaltsam und spannend. So kann man hier gute Durchschnittskost erwarten, mit der man sich durchaus die Zeit vertreiben kann. Mit knapp 17 Euro ist das Werk zwar teuer, man tätigt allerdings trotzdem keinen Fehlkauf beim Erwerb dieses Buchs.

Details

  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    03/2011
  • Umfang:
    512 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • ASIN:
    349270185X
  • ISBN 13:
    9783492701853
  • Preis (D):
    16,95 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
    Keine Bewertung

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