Werwolf-Saga

Blut der Wölfin

von Kelley Armstrong
Rezension von Stefan Cernohuby | 06. September 2009

Blut der Wölfin

Von Werwölfen gibt es in der Literatur verschiedene Varianten. Von hirnlosen Bestien, die kaum mehr können als zu töten und sich selbst wieder zu heilen bis hin zu edlen Streitern für die gerechte Sache gibt es unzählige Facetten. Doch Kelley Armstrong hat in einer Welt, in der Vampire und Zombies genauso existieren wie Werwölfe, wieder eine etwas andere Version von ihnen geschaffen. Ihre Heldin geht in "Blut der Wölfin" nun zum dritten Mal auf Abenteuersuche - diesmal allerdings alles andere als allein

Denn Elena Michaels ist schwanger. Der einzige bekannte Werwolf der Welt trägt eine neue Generation in sich. Trotzdem ist ihr langweilig, daher nimmt sie gemeinsam mit ihrem Mann Clay einen kleinen Auftrag an. Sie entwendet einen Brief, der angeblich von Jack the Ripper stammen soll für einen menschlichen Sammler. Doch hier entgleisen die Ereignisse. Denn neben einem verrückten Schlitzer und einer ehemaligen Prostituierten, die nun als Zombies auf die Welt losgelassen werden, verbreiten sich auch mehrere bereits längst besiegter Krankheiten, die in Epidemien ausarten. Während Elena also immer "schwangerer" wird und ihre Familie und Freunde immer besorgter, sieht sie trotzdem keinen Grund die Angelegenheit anderen zu überlassen. So macht sie Bekanntschaft mit Vampiren, Zauberern, Hexen, Nekromanten und Quasi-Zeitreisenden, bevor sie den wahren Bösewicht stellen kann. Zudem muss sie versuchen ihr Sexleben unter Kontrolle zu halten, denn wer weiß schon, ob gewisse Dinge für das Baby gut sind? Probleme über Probleme, doch zum Glück scheint es für alle eine Lösung zu geben.

Kelley Armstrong scheint viel Fantasie zu besitzen. Das äußert sich nicht nur während der eigentlichen Erzählung, in der es ja um allerlei verschiedene Kreaturen und deren Wechselwirkung zueinander geht, sondern auch wenn es um Sexspielchen und detaillierte erotische Beschreibungen geht. Vor allem scheint sie sich viel Gedanken darüber gemacht zu haben, wie man in verschiedenen Phasen der Schwangerschaft (denn selbige verläuft bei Werwölfen offenbar viel schneller als bei normalen Menschen) ein möglichst erfülltes Sexleben hat. Gewisse Details hätte sich die Autorin hierbei allerdings durchaus ersparen können. Abgesehen davon bietet der Roman eine geradlinige Handlung mit mehreren amüsanten Nebencharakteren. Der Roman ist durchgehend spannend, beziehungsweise es kommt keine Sekunde Langeweile auf. Andererseits ist er leider ziemlich vorhersehbar. Ein aufmerksamer und etwas erfahrener Leser wird sofort feststellen, wer in der ganzen Angelegenheit der wirkliche Schurke ist.
Hat man allerdings nicht allzu hohe Ansprüche an die die Erzähltiefe eines Romans, freut man sich über einige sehr detaillierte erotische Schilderungen und mag dabei noch Fantasy, kann dieser Roman ohne Bedenken empfohlen werden.

"Blut der Wölfin" ist der dritte Band von Kelley Armstrongs Werwolf-Reihe. Wer die ersten beiden kennt, wird vermutlich nicht enttäuscht werden. Er ist spannend, strotzt (trotz hochschwangerer Protagonistin) vor knisternder Erotik und bietet zahlreiche Fantasygestalten. Wem das reicht und keine hochklassige Literatur benötigt, kann hier bedenkenlos zugreifen.

Details

  • Autor*in:
  • Serie:
  • Band:
    3
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    08/2009
  • Umfang:
    512 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • ASIN:
    3426503336
  • ISBN 13:
    9783426503331
  • Preis (D):
    8,95 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik: