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Der Zen-Raum: Interview und Test des Escape-Games bei HintHunt

Beitrag von Stefan Cernohuby | 06. April 2016

Ungefähr seit 2007 gibt es die ersten Room Escape oder auch Live Escape Games. Ziel all dieser Spiele ist es, in einer bestimmten Zeitspanne durch das Lösen von Rätseln aus einem verschlossenen Raum zu entkommen. Schnell hat sich das Konzept erfolgreich durchgesetzt. In Deutschland gibt es bereits hunderte Anbieter unterschiedlich aufwändiger Escape Games mit komplett voneinander abweichenden Settings. Im Oktober 2015 ist in Wien das internationale Unternehmen HintHunt mit einem eigenen Angebot gestartet, das vom Anbieter auch als Mission Game bezeichnet wird. Wir haben mit Jacqueline, einem „Game Master“ des Spiels, gesprochen, bevor wir uns an den Test selbst wagten.

Stefan: HintHunt ist ein international operierender Escape Game Anbieter. In welchen Ländern hat das Unternehmen Niederlassungen?

Jacqueline: Angefangen haben wir in London, das ist eine der Haupt-Units. Die Niederlassung in Wien gehört ebenfalls direkt zu HintHunt, mit den Produktionsräumen in Budapest. Darüber hinaus gibt es noch Franchise-Unternehmen in Dubai, in Paris, in Johannesburg, in Kapstadt und es werden definitiv noch welche folgen.

Stefan: Finden die gleichen HintHunt-Konzeptspiele überall statt oder hat jede Stadt ihre eigenen Szenarios.

Jacqueline: Das grundsätzliche Konzept ist immer dasselbe. Es ist aber so, dass verschiedene Spielräume in den unterschiedlichen Städten vorhanden sind. Es gibt einen Spielraum, ein klassisches Detektivspiel – James Office –, der wird für alle künftigen HintHunt-Units gar nicht mehr produziert. Wien hat ihn auch nicht mehr bekommen. Aber wir waren dafür die Vorreiter mit den Submarine-Räumen. Das ist eine Unterscheidung von einem klassischen Escape Game, weil man interaktiv arbeiten kann und mit den Gamemastern interagiert. Es gibt viel elektronische Vernetzung und man kann in ein und demselben Raum zwei unterschiedliche Missionen spielen. Das gibt es derzeit nur bei HintHunt.

HintHunt

HintHunt

Im Gespräch...

Im Gespräch...

über U-Boote

über U-Boote

Game Master Jaqueline...

Game Master Jaqueline...

erzählt über die Entwicklung von HintHunt

erzählt über die Entwicklung von HintHunt

Am Schluss gibt es noch...

Am Schluss gibt es noch...

einen Tipp auf den Weg

einen Tipp auf den Weg

Stefan: Der Zen-Raum ist nun das neueste Spiel von HintHunt in Wien, der eigentlich erst am 12. April offiziell eröffnet wird – ist das jetzt eine exklusive Eröffnung in Wien?

Jacqueline: Den Zen-Raum an sich gibt es schon, allerdings nicht in dieser modernen Ausstattung wie wir ihn jetzt haben. Er wurde neu angepasst. Sehr viel ist elektronisch, sehr viel läuft automatisch ab und das ist der Unterschied. Er wird also für uns in Wien eröffnet.

Stefan: Die Resonanz zu den Submarine-Szenarios war durchwegs gut. Sind die Aufgaben im Zen-Raum ähnlich angelegt wie bei den Submarines?

Jacqueline: Manche Aufgaben erinnern an Aufgaben in Submarine, allerdings sind andere Hirnbereiche gefragt, würde ich sagen. Man erkennt allerdings den Stil von HintHunt. Der Grund warum viele Leute den Raum nicht schaffen ist nicht, weil die Aufgaben so schwer sind, sondern weil es an der Kommunikation hapert. Das ist nämlich das A und O bei Escape Spielen.

Stefan: Da wir hier ja in Wien sind und sich die Stadt für historische Szenarien anbieten würde. Gibt es so etwas auch bei HintHunt?

Jacqueline: Im Moment noch nicht, weil HintHunt ja international konzipiert wurde und nicht speziell für eine Stadt. Es ist aber sicher nicht ausgeschlossen, dass Wien nicht irgendwann ein typisches Wien-Szenario bekommt.

Stefan: Arbeitet HintHunt für die Konzipierung der Szenarios mit unterschiedlichen Autoren zusammen oder wird das intern erarbeitet?

Jacqueline: Es gibt ein Creative-Team, das die Ideen erarbeitet und mit IT und Handwerkern abspricht. Dabei muss jeder Bereich abgeklärt werden. Ist eine Idee so umsetzbar, ist es möglich? Bis zur fertigen Umsetzung einer Idee dauert es mitunter geraume Zeit. Ein Jahr auf jeden Fall.

Stefan: Wie viele Missionen sind in Wien seit letztem Oktober gelaufen?

Jacqueline: Das ist eine gute Frage, so genau gezählt haben wir das noch nicht. Ich würde schätzen, dass es bereits über 800 waren.

Stefan: Welchen Ratschlag würden Sie Besuchern für Ihre Escape Games mit auf den Weg geben, ohne etwas von der Aufgabe vorwegzunehmen?

Jacqueline: Wir müssen genügend Ratschläge geben. Es gibt nämlich eine Einweisung, bevor die Spieler in unseren Spielraum entlassen werden. Aber der für mich aller-allerwichtigste Punkt ist die Kommunikation. Redet miteinander, nicht aneinander vorbei. Und hört einander zu.

Der Zen-Raum: Eindrücke von Janetts Meinung

Zen ist eigentlich eine buddhistische Strömung, die von China über Japan bis in den Westen gefunden hat. In ihr wird die Trennung zwischen Außen- und Innenwelt aufgehoben und so beinhaltet sie gewissermaßen „alles“. Wenn man also nun in einem Zen-Raum eingesperrt wird, muss man sich mit allem, das dort ist, auseinandersetzen, inklusive den verborgenen Rätseln, die nur im eigenen Kopf gelöst werden können – beziehungsweise in Kooperation mit den anderen Mitspielern. Insofern könnte der Begriff für den neuen HintHunt-Raum, aus dem man entkommen soll, nicht besser gewählt sein.
Zum Glück ist es nicht wie in der Zen-Tradition, dass einem nichts zur Hilfe angeboten werden kann, denn sonst wäre das Spiel nahezu unschaffbar und nicht von HintHunt entwickelt worden. Es gibt den Gamemaster, der den Spielern über einen Bildschirm eine begrenzte Anzahl an Hinweisen zukommen lassen kann. Beispielsweise wenn man – im übertragenen Sinne – das Reisfeld vor lauter Reiskörnern nicht mehr findet.
Das Spiel ist kurzweilig, arbeitet mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Rätseln, gleichermaßen mit mechanischen und technischen Mitteln und fordert das Team bis zum Schluss. „Team Janetts Meinung“ schaffte es aus dem Raum zu entkommen, als der Countdown bei 54 Sekunden stand – bis zu diesem Zeitpunkt war das sogar die Bestzeit für den Raum, wie uns Gamemaster Jonny mitteilte.

Ein Schlüssel zum Erfolg war tatsächlich eine Kombination aus guter Kommunikation, ungebrochener Motivation über die gesamte Länge des Spiels und die unterschiedlichen Interessen der verschiedenen Mitspieler. Mehr wollen wir an dieser Stelle gar nicht verraten, um zukünftigen Spielern nichts vorweg zu nehmen. Aber nur so viel, wir waren begeistert. Demensprechend können wir von Janetts Meinung den Zen-Raum von HintHunt nur empfehlen.

Der erste Blick...

Der erste Blick...

zeigt euphorische Spieler,

zeigt euphorische Spieler,

begeistert vom Spiel,

begeistert vom Spiel,

erschöpft aber glücklich.

erschöpft aber glücklich.

Der Countdown zeigte 54 Sekunden

Der Countdown zeigte 54 Sekunden

Alle hatten viel Spaß...

Alle hatten viel Spaß...

und würden es wieder tun.

und würden es wieder tun.

So sehen Sieger aus!

So sehen Sieger aus!



Statements der Spieler

2016 04 08 hinthunt 1953
Stefan Cernohuby
: „Für mich war der Zen-Raum bei HintHunt das erste Escape Game, das ich überhaupt gespielt habe. Das möchte ich unbedingt wiederholen.“

Zitat aus dem Spiel: „Nein, da passt er nicht!“



2016 04 08 hinthunt 1956
Elisabeth Binder
: „Ja, es ist möglich eine Stunde lang gut unterhalten zu werden, ohne vor dem Computer zu sitzen!“

Zitat aus dem Spiel: „Warum sieht der eine Stein so anders aus?“

 

 


2016 04 08 hinthunt 1960
Nina Zeleny
: „Ein tolles Escape Game, das mit vielen unterschiedlichen Rätseln und Aufgaben das Hirn anstrengt und insbesondere mit einer hervorragenden Optik und Aufmachung überzeugen kann. Von Erfolg bis hin zur Verzweiflung ist es mit allen Emotionen gespickt!“

Zitat aus dem Spiel: „Ich hab‘ mal alles, was wir schon haben, hier auf die Seite geräumt.“

  


2016 04 08 hinthunt 1963
Christl Harrer
: „Supercool! Ich will auch ins U-Boot!“

Zitat aus dem Spiel: „Jetzt hab‘ ich meinen Beitrag für das Spiel geleistet!“

 

 


2016 04 08 hinthunt 1967
Manfred Weiss
: „Sehr spannend. Und wieder mal der Beweis, dass das Ganze viel mehr als die Summe seiner Teile ist. Toll.“

Zitat aus dem Spiel: „Einer? Da müssen noch ein paar mehr fehlen!“

 

 

 

Fotos von Michael Seirer Photography
Der Zen-Raum: Interview und Test des Escape-Games bei HintHunt