Cthuloide Welten

Cthuloide Welten #16

von Frank Heller
Rezension von Stefan Cernohuby | 10. Mai 2009

Cthuloide Welten #16

In Zeiten von Wirtschaftskrisen und grassierender Inflation ist es an der Tagesordnung, dass gewisse Dinge, die man zum Leben braucht, teurer werden. Dazu gehört neben Wasser, Brot und Spielen natürlich auch das Magazin "Cthuloide Welten", das einen über all das Dunkel informiert, das in den verborgenen Ecken unserer Erde haust. Selbst hier schlägt der Teuerungsfaktor zu, denn es kostet nun 9,90 Euro. Etwas, was viele Leute immer noch als Geschenk bezeichnen würden.

Nach dem obligatorischen Vorwort und der Einleitung geht es nach Düsseldorf. Ein großes Dorf, das sich gleichzeitig als Stadt mit internationalem Flair zu präsentieren versucht, wird von Kaid Ramdani und Ralf Sandfuch in den 1920ern vorgestellt. Wichtige Persönlichkeiten werden ebenso vorgestellt wie wichtige Örtlichkeiten und natürlich Berührungspunkte mit dem Mythos.
Thorsten Ecker lässt die Leser an seinen Nachforschungen bezüglich „Der Arbeit des Privatdetektivs in den 1920ern“ teilhaben. Dazu gehören interessante Informationen über rechtliche Grundlagen, Ausbildung, Tätigkeit, Mandanten und Ausrüstung.
Harry Houdini ist bis heute eine Persönlichkeit, um die sich Mythen ranken. War der Entfesslungskünstler vielleicht doch auch ein Magier oder hatte er sogar mit dem Cthulhu-Mythos zu tun? Dies und mehr wird in der Ausarbeitung von Sebastian Mangles in Betracht gezogen und auch in Szenariovorschläge eingearbeitet.
Über die Yesiden, eine kleine muslimische Sekte aus Kurdistan, erzählt Daniel Harms in „Die Gläubigen von Red Hook“. Ihre gefährliche Gottheit und ihr Glauben werden dem Leser vorgestellt.
Das Germaine Institute beschreibt ein neues Institut in „Cthulhu Now“, das sich der Bekämpfung des Mythos verschrieben hat. Die Methoden der Institutsmitarbeiter sind dabei aber alles andere als gewöhnlich.
Ein Interview mit Cthulhu-Redakteurin Julia Erdmann wirft einen näheren Blick auf die Publikationen, an denen sie beteiligt war und klärt einige offene Fragen. Es gibt dabei auch Ausblicke auf zukünftige Projekte.
Nach einigen Tipps für Spielleiter geht es richtig zur Sache. Das Abenteuer „Blackout“ von Jens-Christian Seele führt an einen überaus ungewöhnlichen Ort, nämlich die Raumstation ISS. Über gefährliche Dinge, die man im All findet und die sich rasch und tödlich ausbreiten, ist man als Leser und Fan klassischer Kinofilme durchaus im Bilde. Hier kommt es allerdings etwas anders.
„Schwanengesang“ führt die Spieler in ein Abenteuer in den 20er Jahren nicht nur ins Neandertal und nach Erkrath, sondern auch nach Düsseldorf - passend zur Regionalbeschreibung. Offensichtlich wurde eine junge Sopranistin rituell ermordet. Oder steckt noch mehr hinter der Sache als nur Eifersucht?

Wie schon Eingangs erwähnt, kostet das Magazin „Cthuloide Welten“ nicht mehr 8,90 Euro, sondern 9,90 Euro. Aber angesichts des vorliegenden Materials kann man sagen, es ist jeden Cent wert. Nicht nur die beiden Abenteuer sind hervorragend ausgearbeitet und können sowohl eine „Cthulhu Now“ als auch eine klassische Gruppe für mehrere Spielesessions beschäftigen, auch die anderen Ausarbeitungen sind sehr interessant. Mit Harry Houdini, der ja bereits einen Auftritt in einem „Hexer von Salem“-Abenteuer hatte, wird eine weitere schillernde Persönlichkeit der 1920er vorgestellt, der man ohne Probleme Verbindungen zum Cthulhu-Mythos andichten könnte. Vor allem die angebliche Feindschaft mit Arthur Conan Doyle wirkt äußerst viktorianisch und geheimnisvoll.
Was die Ausarbeitung bezüglich des Detektivs in den 20ern angeht, kann der Artikel sehr gut als Vertiefung herangezogen werden, um die Rolle überzeugender spielen zu können, auch wenn einige Klischees dadurch etwas angekratzt werden. Ebenso wird der kontroverse Flair Düsseldorfs gut eingefangen. Die Mischung aus Weltstadt und Dorf kommt sehr gut heraus und auch die Pläne können Spielleitern sicher weiterhelfen, sollten sie einmal einen Besuch der Stadt im Sinn haben. Daher kann man die aktuelle Ausgabe des besten Magazins, das sich mit dem Thema „Cthulhu“ beschäftigt, nur empfehlen.

Auch die 16. Ausgabe des Magazins „Cthuloide Welten“ ist wieder sehr empfehlenswert. Sie enthält genau die richtige Mischung aus Abenteuern, Hintergrundinformationen und interessanten Persönlichkeiten und Orten. Selbst wenn das Werk nun 9,90 kostet, kann man dieses Geld nur als sehr gut angelegt bezeichnen.

Details

  • Autor*in:
  • Band:
    16
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    04/2009
  • Umfang:
    146 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • EAN:
    16105362
  • Preis (D):
    9,9 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
    Keine Bewertung
  • Anspruch:
  • Humor:
    Keine Bewertung
  • Spieltiefe:
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