The Goon

Was ein Elend!

von Eric Powell
Rezension von Stefan Cernohuby | 14. September 2009

Was ein Elend!

Wer eine bewegte Vergangenheit hat, versucht stets diese im Dunklen zu belassen. Denn wenn potentielle Kontrahenten oder sogar Feinde auf Geheimnisse stoßen, könnte ihnen dies einen entscheidenden Vorteil verschaffen. Der Goon, vorzugsweise mit dem Zermatschen von Zombies und anderem bösen Getier beschäftigt, kann hier nicht ausgenommen werden. Und Genau um eine solche Angelegenheit geht es im zweiten Band der Reihe "The Goon", mit dem etwas brutal eingedeutschten Titel "Was ein Elend!".

Mehrere interessante Begebenheiten tummeln sich in diesem Band. Zuerst sucht der Goon Betonschädel Johnny, bekommt es aber mit seltsamem Fischgesocks zu tun. Dann findet er ihn und bekommt es mit den Geistern einer längst verstorbenen Inzucht-Familie zu tun. Als nächstes findet er heraus, dass sein bestgehütetes Geheimnis keines mehr ist. Denn der Zombiepriester hat es geschafft, dem eigentlich zerstörten Gehirn des einzigen Manns, der Goons Vergangenheit aufgedeckt hat, das enthaltene Wissen zu entreißen. Nun weiß der Bösewicht, dass Labrazio, den Goon immer als seinen Boss ausgegeben hat, in Wirklichkeit schon seit Jahren tot ist. Des Weiteren taucht ein ehemaliger Erzfeind des Zombiepriesters auf, der selbigen für seine schrecklichen Taten zur Rechenschaft ziehen will. Ob dies wohl gelingt? Dann muss der Goon noch Weihnachten retten, seinen Freund Franky aus einer misslichen Situation befreien und auf drei Seiten einen außerirdischen Eroberer besiegen. Zwischen den einzelnen Kapiteln findet man immer wieder graphische Impressionen von seltsamen Ideen des Autors Eric Powells, bis man auf ein interessantes Anti-Nachwort stößt.

"The Goon" macht genau dort weiter, wo er aufgehört hat. Ähnlich ekelhaft, brutal und respektlos wie im ersten Band. Aber aus einem Grund, der nicht ganz klar wird, kann dieser Comic viel eher überzeugen als der Vorgänger. Vielleicht liegt es daran, dass die notwendige Hintergrundgeschichte für die abgewrackte Welt nun so gut wie vollständig ist und der Autor sich dadurch darauf konzentrieren kann, seine Helden die verrücktesten Abenteuer erleben zu lassen. Diese folgen mitunter überhaupt keiner Konvention. Zeitliche Inkonsistenzen werden dabei ebenso in Kauf genommen wie Abstecher in die Mythenwelt. Zeichnerisch ist "The Goon" zwar nicht auf allerhöchstem Niveau, der Stil passt aber wie die Faust aufs Auge zum erzählten Inhalt. Einzig und allein einige Übersetzungen, die ziemlich dialektlastig oder umgangssprachlich sind, stören den Gesamteindruck ein wenig. Insgesamt kann man den zweiten Teil von "The Goon", mit dem Titel "Was ein Elend!" all denjenigen empfehlen, die Zombies und schwarzem, brachialen Humor etwas abgewinnen können.

"Was ein Elend!", der zweite Band der Comicreihe "The Goon" von Eric Powell, ist gnadenlos, brutal, ein wenig ekelhaft und vor allem besser als der erste Band. Insofern kann man eine Kaufempfehlung aussprechen, wenn man sich für Zombies, brutale Charaktere und schwarzen Humor begeistern kann.

Details

  • Autor*in:
  • Serie:
  • Band:
    2
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    02/2009
  • Umfang:
    127 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • ASIN:
    3941248219
  • ISBN 13:
    9783941248212
  • Preis (D):
    19,8 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
    Keine Bewertung
  • Erotik:
    Keine Bewertung
  • Illustration:

Könnte Ihnen auch gefallen: