Trigan

Trigan: Kampf um Elekton

von Mike Butterworth, Don Lawrence (Illustrator*in)
Rezension von Stefan Cernohuby | 14. April 2019

Trigan: Kampf um Elekton

Über die Jahrzehnte haben sich Comics optisch stark verändert. Das heißt, eigentlich haben sich die US-Comics stark verändert, denn der Stil klassischer europäischer Comics ist relativ gleichgeblieben. Das kann man insofern verfolgen, da bei Panini nun immer mehr Klassiker neu aufgelegt werden. So auch die Reihe „Trigan“ von Mike Butterworth und Don Lawrence, die Science-Fiction mit dem Aufstieg und Fall eines Imperiums verbindet. Ihr erster Band wurde nun nochmals überarbeitet veröffentlicht.

Ein außerirdisches Raumschiff stürzt auf der Erde ab. Die Menschen versuchen ihm technologische Geheimnisse zu entreißen und Aufzeichnungen zu entschlüsseln, doch sie scheitern. Es ist einem einzelnen Mann zu verdanken, der beinahe seine ganze Lebenszeit in die Übersetzung der Sprache investiert, welche einen Blick auf die Archive des Schiffs ermöglicht und die Geschichte des Planeten Elekton und des Kaiserreichs von Trigan freigibt. Dort herrscht immer Krieg und das Volk der Loka, technologisch weit fortgeschritten, schickt sich an, den ganzen Planeten zu unterjochen. Auch ein Nomadenstamm wird Opfer eines Angriffs, überlebt diesen aber. Einer der Anführer, Trigo, plant eine befestigte Stadt zu errichten, um Angriffen besser trotzen zu können. Doch besitzt niemand in seinem Volk Fähigkeiten als Baumeister. Erst als er auf den Weisen Perik und eine Tochter trifft, einen Überlebenden aus dem Volk der Tharv, ändert sich das. Mit seiner Hilfe errichtet Trigo mit seinem Volk eine Stadt. Doch der Aufstieg eines Imperiums wird gefährdet, als sich in seinen Reihen ein Verräter offenbart, der den Loka berichtet...

Doch das ist erst der Beginn der Abenteuer eines neuen Imperiums. Die Serie, die 1965 gestartet wurde, lief bis insgesamt 1982. Es gab längere Erzählungen und einige kurze Brückengeschichten. Man findet sowohl Element aus der Antike, wie beim Aufstieg des römischen Reichs, als auch von klassischen Comics wie Flash Gordon. So könnte man den Imperator der Loka durchaus mit Ming vergleichen. Auch die Darstellung der Helden passt in die damalige Zeit. Groß gewachsen, breit, muskulös und edel – so werden die Helden dargestellt. Die Rollenverteilung entspricht ebenfalls einem konservativen Schema, auch wenn den Frauen in der Handlung durchaus wichtige Rollen zukommen – ohne sie würden die Helden alle sterben. Einziger Schwachpunkt der Handlung ist die Geschwindigkeit, mit welcher die Helden Bauwerke und Städte errichten – obwohl sie kaum die nötigen Werkzeuge besitzen. Gezeichnet ist das Werk nicht nur für die damalige Zeit herausragend. Auch heute suchen die Illustrationen von Don Lawrence ihresgleichen. Es gelang ihm damals, gleichermaßen barbarische Gewalt mit Schwertern und Zweikämpfen wie auch Raumschiffe, Flugzeuge und Luftkissenfahrzeuge in einer Handlung zu vereinen und das trotzdem wie aus einem Guss wirken zu lassen. Wer auf der Suche nach klassischen Comics ist, sollte an diesem Werk keinesfalls vorübergehen.

„Trigan – Kampf um Elekton“ ist der erste Band einer langen, geschichtsträchtigen Reihe von Mike Butterworth und Don Lawrence. Das Werk hat einfach alles, was man in den 1960ern von Comics erwarten durfte, und mehr. Herausragend sind aber in jedem Fall die Illustrationen, die viele Genre miteinander vereinen. Das macht „Kampf um Elekton“ zu einem Klassiker.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Illustration: