Doktor Strange

Season One

von Greg Pak
Rezension von Stefan Cernohuby | 15. September 2013

Season One

Wenn jemand regelmäßig als "Meister der Magie" tituliert wird und auch sonst eher hochnäsiges Gehabe an den Tag legt, fragt man sich möglicherweise - falls man letztlich wider Willen doch von seinen Fähigkeiten überzeugt wurde - wie er den aktuellen Status erreichen konnte. Marvel hat diesbezüglich eine neue Unterreihe, in der klassische Helden ihre Entstehungsgeschichte noch einmal in einem moderneren Rahmen erleben können.

Es ist seltsam, aber Starchirurg Stephen heißt mit Nachnamen Strange. Doch der Doktor hat die längste Zeit operiert. Nach einem Autounfall sind die Nerven in seinen Händen zu schwer geschädigt, um jemals wieder ein Skalpell halten zu können. Unzählige Spezialisten haben bereits dieselbe Diagnose abgegeben. Doch Strange greift nach jedem Strohhalm und als er von einem geheimnisvollen Uralten hört, der eigentlich unheilbare Wunden geheilt habe, reist er in den Himalaja, um ihn aufzusuchen. Obwohl er Gerüchte von Magie gehört hat und diese für kompletten Humbug hält, nimmt er letztlich doch das Angebot des Uralten an, bei ihm die Magie zu erlernen. Doch es geht weder so einfach wie Strange gedacht hat - lernen, sich heilen und wieder ab nach Hause - noch geht alles reibungslos vonstatten. Ein ehemaliger Schüler des Meisters wendet sich gegen diesen, ein weiterer hält Strange für einen Dämon und eine junge Abenteurerin sucht drei Ringe der Vishanti, die genau jene alten Göttern beschwören können, die Strange unter der Anweisung des Uralten seit geraumer Zeit vergeblich anruft. So gehen er und sein misstrauischer Mitschüler Wong gemeinsam mit der jungen Dame auf die Suche.

Gleich vorab kann man natürlich immer argumentieren, dass eine klassische Comicreihe durch eine Neupositionierung der Handlung an Flair verliert. Eine legitime Gefahr, ist doch im Buch recht neumodisch von Hobbits und Nerds die Rede. Gleichzeitig ist die Geschichte jedoch so angesiedelt, dass der größte Teil abseits der Zivilisation und moderner Technik spielt, so dass das Setting keine wirkliche Rolle spielt. Ein wenig überraschend ist allerdings der saloppe Ton, den der zukünftige Meistermagier in seinem ersten Abenteuer anschlägt. Letzteres ist jedoch ausreichend mysteriös, mit Magie gespickt und als guter Start für seine weitere Karriere zu verstehen. Die Illustrationen sind weniger geprägt von klaren Linien sondern eher fahrig. Besonders wenn Magie ins Spiel kommt, spielen auch die Farben verrückt. Insgesamt überwiegen die positiven Aspekte, weswegen man den Band allen Marvel-Fans empfehlen kann.

Auch wenn Doktor Strange keine seltsamen Krankheiten heilt, ist er doch ein klassischer Charakter des Marvel-Universums. Und jener "Season One"-Band bietet all jenen die Möglichkeit, den Magier neu kennen zu lernen, die zwar schon von ihm gelesen haben, aber die Geschichte seiner Anfänge nicht kennen. Ein Werk, das wir durchaus empfehlen können.

Details

  • Autor*in:
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    03/2013
  • Umfang:
    116 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • ASIN:
    B00BNAN5RG
  • Preis (D):
    14,95 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
    Keine Bewertung
  • Illustration:

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