Dirk Gentlys holistische Detektei

Dirk Gently: Ein zu kurzer Löffel

von Arwind Ethan David, Ilias Kyriazis
Rezension von Stefan Cernohuby | 04. Juni 2018

Dirk Gently: Ein zu kurzer Löffel

Mit einem zu kurzen Stift kann es passieren, dass man es nicht bis zum Papier schafft und damit den Satz nicht schreiben kann, der eigentlich auf dem Buchcover stehen sollte. Und dann weiß man auch nicht, wie das betreffende Werk heißen soll. Offenbar passiert bei „Ein zu kurzer Löffel“ aus der Reihe „Dirk Gentlys holistische Detektei“. Wir haben uns das Werk dennoch angesehen.

Aus Erinnerungen von Dirk Gently an eine Pokerpartie mit dem vierten Doctor und Marvin wird man direkt in die aktuellen Ereignisse geworfen Krankenschwester Sally ruft ihn zu Halloween an, weil sie Hilfe benötigt. Es gibt Patienten, die plötzlich nicht mehr sprechen. Aber natürlich stellt Sally wie immer die falschen Fragen. Denn im Holismus sind alle Dinge miteinander Verknüpft. So ist weder das Verschwinden von Nashörnern in Afrika, noch die schriftlichen Aufzeichnungen von Elefanten oder das beeindruckend gute und muskulöse Aussehen des kenianischen Wildhüters Zufall. Sie alle sind miteinander verknüpft, so unglaubwürdig das auch klingt. Und wer dann hinter der ganzen Angelegenheit steckt und was das mit Musik zu tun hat, ist dann doch eine größere Überraschung – zumindest für den Leser, nicht für Dirk.

Wenn man von keinerlei Logik beschränkt wird, kann sich die Handlung einer Geschichte beinahe grenzenlos entfalten. So ist es Arvind Ethan David möglich gewesen, eine Handlung über verschiedene Kontinente und sogar mit relativ exotischer Beteiligung zu gestalten. Dabei ist der Protagonist selten logisch, immer sprunghaft, reizt die anderen Charaktere zur Weißglut, ist dabei aber konsistent und glaubwürdig dargestellt. Bis auf ein kleines Detail passt das Werk auch perfekt zwischen den langen dunklen Fünfuhrtee der Seele und Schrödingers Katzenkiller. Die Zeichnungen von Ilias Kyriazis passen perfekt zur Geschichte. Egal ob jetzt etwas Handlungsrelevantes oder komplett Irrelevantes – beide werden so dargestellt, wie sie sollten. Somit kann man das Werk allen Fans von Douglas Adams, der Fernsehreihe, der Comic-Auskoppelung und der Zahl 42 empfehlen.

„Ein zu kurzer Löffel“ hat wohl dazu geführt, dass der Comic auf dem Cover keinen Titel aufgedruckt bekommen hat, dennoch ist der zweite Band der Reihe „Dirk Gentlys holistische Detektei“ gelungen. Autor Arvind Ethan David und Illustrator Ilias Kyriazis haben ein verrücktes, völlig abwegiges aber gelungenes Werk geschaffen, das man allen aus dem Douglas Adam’schen Dunstkreis nur empfehlen kann. Und natürlich auch den Fans von Gently und den verschiedenen Serienunsetzungen.

Details

Bewertung

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