Deadpool Pulp

von Adam Glass, Laurence Campbell, Mike Benson
Rezension von Stefan Cernohuby | 15. März 2012

Deadpool Pulp

Nachdem mittlerweile die meisten der prominenten Superhelden zumindest einen Ausflug in "pulpige" Gefilde unternommen haben, kommen nun auch die Helden aus der zweiten Reihe zum Zug. Deadpool ist ohnehin ein sehr spezieller Fall, da kann man erwarten dass auch sein Pulp-Ich gespalten ist. Wie sehr, das kann man nun in "Deadpool Pulp" bewundern.

Als eine unberechenbare und unaufhaltsame Agentin auftaucht und man sie in Verdacht hat, den Präsidenten ermorden zu wollen, muss natürlich ein Geheimagent der Regierung geschickt werden, um sie aufzuhalten. Doch man tendiert nicht zu Nick Fury oder Bucky Barnes, sondern zu Wade Wilson, auch bekannt als Deadpool. Bevor der Agent, der gerne mit zwei Schwertern und jeder Menge Schusswaffen unterwegs ist,aufbrechen kann, muss allerdings zuerst sein psychologisches Gutachten gefälscht werden. Dann geht die wilde Hatz los, bei der alle Beteiligten erst relativ spät feststellen, dass man Deadpool auf die Jagd nach der einzigen Frau geschickt hat, die er je geliebt hat. Und als schließlich der wahre Plan bekannt wird, nämlich eine Atombombe in Kofferform einzusetzen, gibt es keine Zurückhaltung mehr. Weder für die erste, noch die zweite, noch die dritte Persönlichkeit.

Das einzige Problem bei Deadpool in einem anderen Universum ist, dass seine Fähigkeiten und seine Macken im Normalfall immer im Doppelpack auftreten. Will man einen überzeugend kranken Deadpool, dann muss man nur bei diesem Rezept bleiben. Allerdings ist genau das nicht passiert. Deadpool ist verrückt wie eh und je, hat all seine Persönlichkeiten und auch seine kämpferischen Talente. Was allerdings nicht vorhanden ist, sind seine Selbstheilungskräfte sowie sein entstelltes Gesicht. Klar also, dass sich die Handlung irgendwann in diese Richtung entwickeln muss. Bis dahin hat man allerdings einen Anti-Helden, der einfach nur überlegene Fähigkeiten auf allen Gebieten vorweisen muss und wie üblich jegliche Rücksichtnahme gegenüber seinem eigenen Körper vermissen lässt - allerdings diesmal ohne Grund. Das macht den Comic leider nicht ganz so überzeugend und witzig wie er hätte sein können. Deadpool-Fans können allerdings trotzdem bedenkenlos zugreifen.

Adam Glass, Mike Benson und Laurence Campbell heißt das Trio, das sich um „Deadpool Pulp“ kümmern durfte. Das ist zwar stilistisch gelungen, der Pulp-Charakter des Söldners mit der großen Schnauze hat allerdings doch ein paar Schwachpunkte, bezüglich seiner Ausgewogenheit. Das macht den Comic zwar zu einem etwas weniger großen Lesevergnügen, alle die den Charakter Deadpool mögen, sollten aber trotzdem zu diesem Band greifen.

Details

Bewertung

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