Swinging Bells

von René Freund
Rezension von Emilia Engel | 14. Dezember 2019

Swinging Bells

Jeder verbringt die Weihnachtsfeiertage anders. Zumeist gibt es Traditionen in der Familie, die jedes Jahr genau so wiederholt werden, ganz egal ob sich die Beteiligten darüber freuen oder nicht. Sehr oft sind diese eingefahrenen Muster mit viel Stress und Streit verbunden. Sandra und Thomas wollen dieses Jahr mit ihren Traditionen brechen und das erste Weihnachten nur zu zweit verbringen - ohne ihre nervenden Familien. Es soll das schönste Weihnachten aller Zeiten werden. Ob ihnen das gelingen wird?

Fünfzehn Jahre sind Sandra und Thomas schon zusammen. Das ist eine relativ lange Zeit für ein ein junges Paar in ihren Mittdreißigern. Bisher war es ihnen dank ihrer Familie nie gegönnt, Weihnachten unter sich zu feiern. Doch ein Zufall beschert ihnen in diesem Jahr die Möglichkeit dazu. Ob das überhaupt eine gute Idee ist, ist fraglich, denn in ihrer Beziehung läuft es zur Zeit nicht gerade rund - auch wenn sich niemand traut das so auszusprechen. Eigentlich sind sie gerade so weit, dass sie ihr Doppelbett verkaufen möchten und heute, am Heiligen Abend, sollen noch die Käufer vorbeikommen, um es abzuholen.
Kein Wunder also, dass Sandra und Thomas nicht ahnen, dass es sich um eine Verwechslung handelt als Leo und Elisabeth bei ihnen anklingeln. Es mutet seltsam an, dass sich dieses fremde Pärchen auf ihrem Sofa breit macht und eine Flasche Prosecco dabeihat. Aber um den Weihnachtsfrieden zu bewahren, spielen sie erstmal mit. Was Sandra und Thomas nicht ahnen ist, dass Leo und Elisabeth eigentlich zu einem Blind Date mit anderen Swingern verabredet waren. Doch schnell ist die Katze aus dem Sack. Aber anstatt zu gehen, bleibt das kultivierte Swingerpärchen bei dem etwas jüngeren anderen Paar. Denn es ist mehr als offensichtlich, dass Sandra und Thomas Gesellschaft brauchen. Es wird ein sehr emotionale Abend, Ängste und Geheimnisse werden gelüftet und von Träumen gesprochen. Die Themen Treue, Betrug, Lüge und Ehrlichkeit stehen im MIttelpunkt. Wie wird dieser Weihnachtsabend bloß ausgehen?

René Freunds “Swinging Bells” ist eine fantastische Beziehungskomödie, die sich am Heiligen Abend zuträgt. Der Autor schafft es den Beziehungsstress mit Witz zu verbinden. So entsteht ein Roman, der sowohl lustig und unterhaltsam ist, aber gleichzeitig auch ernste Themen aufgreift. Die Verwechslung und doppeldeutige Anspielungen bringen den Leser oft zum Schmunzeln. Die Gespräche über Sex, Swinger, Gefühle und Beziehung, die sich entwickeln, sind anregend und machen Spaß. Unterschwellig brodelt es in den Protagonisten Thomas und Sandra und der Leser wartet gespannt darauf, dass die Bombe endlich platzt. Die Frage wird nur sein, ob diese Beziehung solch eine Krise aushalten kann. Und wie passt das Swingerpärchen in dieses so emotionale Weihnachtsfest?
René Freunds Schreibstil ist einfach und kann deshalb ein schnelles Tempo beim Lesen gewährleisten. Es ist passend zum Zeitraum, der im Roman verstreicht. Denn auch dort vergehen nur ein paar Stunden. Die Bilder, die der Autor mit Worten zeichnet, erscheinen so klar im Kopf, dass man nach Lesen des Buches meinen könnte, man hätte eben einen Film gesehen.

“Swinging Bells” ist ein wunderbar unterhaltsamer Roman, der den Leser zum Schmunzeln bringt. Es ist ein Buch, das schnell “verschlungen” ist und ein paar entspannte Stunden Lesevergnügen bietet. Das ideale Buch um im Weihnachtsstress etwas runterzukommen und sich schon mal darauf vorbereiten, wie man Weihnachten vielleicht nicht - oder doch? - verbringen möchte.

Details

  • Autor*in:
  • Verlag:
  • Genre:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    09/2019
  • Umfang:
    192 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • ISBN 13:
    9783552064003
  • Preis (D):
    18 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Anspruch:
  • Humor:

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