Star Trek Titan

Die Hunde des Orion

von Christopher L. Bennett
Rezension von Stefan Cernohuby | 16. Juni 2009

Die Hunde des Orion

Hunde sind sehr soziale und zutrauliche Tiere. Zumindest wenn man sie Hund sein lässt und sie nicht für einen bestimmten Zweck abrichtet. Um besondere Lebewesen und noch spezielleres Training geht es im dritten Band der Reihe "Star Trek Titan" mit dem Titel "Die Hunde des Orion", der eher im übertragen Sinn verstanden werden will. Ob auch dieser Teil die Leser überzeugen kann, muss sich jedoch erst noch zeigen.

Die U.S.S. Titan befindet sich weiter auf großer Erkundungstour. In völlig unbekannten Regionen des Alls stoßen Riker und seine Crew auf viele unterschiedliche Spezies. Eine davon macht Jagd auf intelligente Sternenquallen, eine Rasse, mit der bereits schon einmal Kontakt hergestellt wurde. Durch einen Unfall lässt Tuvok (der Vulkanier ist gegen psionische Attacken zur Zeit relativ empfindlich) den Quallen eine wichtige taktische Information über ihre Feinde zukommen, was dazu führt, dass diese sie nicht mehr "entern" und in tote aber immer noch funktionsfähige Raumschiffe umwandeln können. Dadurch wird allerdings ein viel größeres Gleichgewicht im kompletten Sektor gestört, denn die intergalaktischen Walfänger schützen unzählige Welten vor anderen gefährlichen interstellaren Kreaturen. Lässt sich eine Lösung finden oder wird sich der geballte Unmut mehrerer Völker über dem Forschungsschiff Titan entladen? Denn falls es keine Möglichkeit gibt, den Status Quo aufrecht zu erhalten, müssen Millionen Lebewesen sterben. Auf der Titan kommen währenddessen andere Themen auf. Fleischfresser und Pflanzenfresser finden einander nicht immer sympathisch und auch sexuelle Gepflogenheiten bleiben nicht immer im Verborgenen. Und zu guter Letzt stellt sich auch die Frage, warum Deanna und Will eigentlich noch keine Kinder haben...

So viel versprechend und enthusiastisch die Serie "Star Trek Titan" mit ihren ersten beiden Bänden auch startete, so sehr lässt sie im dritten Band auch wieder zu wünschen offen. "Die Hunde des Orion" verweist zwar auf zahlreiche Quellen unterschiedlicher "Star Trek"-Serien, schafft es aber nicht, die dort aufgegriffenen Handlungsstränge wirklich überzeugend miteinander zu verweben. Man wühlt in der bewegten Vergangenheit diverser Charaktere, bringt einige vergessen geglaubte Ereignisse (Begegnungen, Beziehungen, Erlebnisse) wieder zu Tage und stellt sich auch erneut vielen Gefahren. Und genauso wirkt auch der Band - als hätte man versucht, unvollkommenes Flickwerk erneut heranzuziehen und daraus etwas Neues und Strahlendes zu basteln. Leider ist das nicht gelungen. Darüber kann auch das zahlreiche Zusatzmaterial nicht hinwegtäuschen, zu dem Informationen über Raumregion und ein Interview mit dem Autor gehören.
Insofern ist "Die Hunde des Orion" - der Titel ist übrigens eine Anspielung wegen des "Abrichtens" der ursprünglich unabhängigen Sternenquallen - nur wirklichen Fans zu empfehlen. So mancher "Freizeit-Trekkie" wird mit diesem Roman nicht allzu viel anzufangen wissen. Man kann nur hoffen, dass sich der vierte Band der Reihe wieder als so gelungen erweist, wie die ersten beiden.

Der dritte Teil der Reihe "Star Trek Titan" von Christopher L. Bennet schickt sich an, alte Bekanntschaften wieder aufleben zu lassen und fremde Wesen wiederzuentdecken. "Die Hunde des Orion" kann die Erwartungen aber nicht erfüllen und ist damit der bislang schwächste Band der Serie. Auch wenn Hardcore-Trekkies vermutlich diesem Band etwas abgewinnen können, bleibt zu hoffen, dass in den Folgebänden die Messlatte wieder etwas höher gehängt wird.

Details

Bewertung

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    Keine Bewertung

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