Star Trek - Deep Space Nine

Dämonen der Luft und Finsternis

von Keith R. A. DeCandido
Rezension von Stefan Cernohuby | 07. Februar 2011

Dämonen der Luft und Finsternis

Wenn bekannte Orte und Crews ihre charismatischen Führungspersönlichkeiten verlieren, reißt dies oft ein großes Loch. Es entstehen Lücken, die nicht wieder aufzufüllen sind, egal was man versucht. So bleibt die einzige Alternative, nicht den unerreichbaren Vorbildern nachzueifern sondern eigene Wege zu gehen. Dies geschieht auch auf der Raumstation Deep Space Nine, auf der nur noch wenig ist, wie es einmal war. Davon erzählt auch der neue Roman "Dämonen der Luft und Finsternis" von Keith R. A. DeCandido.

Benjamin Sisko ist verschollen, Odo hat sich in den Gamma-Quadranten zurückgezogen. Jake Sisko wird ebenfalls vermisst. Rom ist seit geraumer Zeit der große Nargos der Ferengi und Worf ist zurück auf der Enterprise. Wer bleibt da noch? Kira ist nun Kommandantin der Raumstation und muss sich mit Problemen auseinandersetzen, an die sie früher nicht einmal gedacht hätte. Zum Beispiel unbekannte Portale, die plötzlich auftauchen und sowohl Orte auf Planeten als auch Raumsektoren miteinander verbinden. Offenbar stammen sie ursprünglich von einer unbekannten Spezies. Doch abgesehen von der Verwirrung, für die das plötzliche Auftauchen dieser Tore sorgt, wird ein Planet akut von einer tödlichen Verseuchung durch radioaktiven Abfall bedroht. Währenddessen wollen die angeblichen Besitzer die Technologie der Portale an den Meistbietenden verkaufen, was einen bekannten Ferengi-Barbesitzer auf den Plan ruft - mit ihm eine Agentin, die mehr als nur gefährlich ist. Und doch steht den Charakteren noch eine Menge bevor, vor allem für Kira. Denn sie muss sich nicht nur mit ihrem Glauben auseinandersetzen, sondern buchstäblich auch mit der Vergangenheit ihres eigenen Volkes...

Wieder einmal werden Charaktere aus verschiedenen ehemaligen Serien zusammengetragen, in einen Topf geworfen und müssen Abenteuer bestehen. Doch überraschenderweise funktioniert das Konstrukt nicht nur "irgendwie". Obwohl man mit Ro, Rom, Kira und Konsorten nicht unbedingt die schlagkräftigsten und eindrucksvollsten Charaktere in die Handlung eingebunden hat, ist es Keith R. A. DeCandido gelungen, das Maximum aus Geschichte und Stimmung herauszuholen. Nicht einmal hat man das Gefühl, eine konstruierte und nicht ins Universum passende Handlung zu verfolgen. Selbst die Integration eines "guten" Jem´Hadars, eines aus dem Delta-Quadranten stammenden Hirogens und diverser neuer Spezies gelingen ohne Probleme. Maximal die nostalgischen Anwandlungen einiger Charaktere hätte man ein wenig kürzen können. Doch selbige passt insgesamt trotzdem gut zum Verlauf der Handlung. Insofern muss man dem Autor wirklich gratulieren und ihm für seine gute Arbeit Tribut zollen. Auch wenn das Werk "Dämonen der Luft und Finsternis" mit 12,80 Euro verhältnismäßig teuer ist, lohnt sich der Kauf für alle Fans. Dieser Roman ist über den meisten anderen "Star Trek"-Büchern einzustufen, die in letzter Zeit erschienen sind.

"Dämonen der Luft und Finsternis" stellt den vierten Roman der neuen "Deep Space Nine"-Reihe dar. Doch das "Star Trek"-Werk von Keith R. A. DeCandido ist mehr als das. Es handelt sich um ein wirklich gelungenes Buch, das im Vergleich mit Klassikern der Reihe keineswegs scheuen braucht. Auch wenn der Preis von knapp 13 Euro für ein Taschenbuch nicht günstig erscheinen mag, hier lohnt sich die Investition. Wahre "Trekkies" sollten unbedingt zugreifen. Auch für Quereinsteiger ist das Buch bedenkenlos zu empfehlen, denn fehlende Geschichtsfragmente und weitere Informationen werden im Inhalt mitgeliefert.

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Bewertung

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