Wild Cards

Der Schwarm

von George R. R. Martin (Hrsg.)
Rezension von Stefan Cernohuby | 14. Juli 2017

Der Schwarm

Ein oft thematisiertes Problem der Menschheit ist, dass es immer Fraktionen gibt, die miteinander streiten und unterschiedliche Ziele haben. Daher geht man auf einer theoretischen Ebene in unterschiedlichen Medien und Genres davon aus, dass ein gemeinsamer Feind die Menschen vereinen könnte. Dies ist unter anderem Thema des „Wild Card“-Episodenromans „Der Schwarm“, dem zweiten Band der ersten Generation von „Wild Cards“-Romanen. Wie immer wurde das Werk von George R. R. Martin herausgegeben.Ein oft thematisiertes Problem der Menschheit ist, dass es immer Fraktionen gibt, die miteinander streiten und unterschiedliche Ziele haben. Daher geht man auf einer theoretischen Ebene in unterschiedlichen Medien und Genres davon aus, dass ein gemeinsamer Feind die Menschen vereinen könnte. Dies ist unter anderem Thema des „Wild Card“-Episodenromans „Der Schwarm“, dem zweiten Band der ersten Generation von „Wild Cards“-Romanen. Wie immer wurde das Werk von George R. R. Martin herausgegeben.

Alles beginnt mit seltsamen roten Pennys. Münzen, wie sie im Kreise verschiedener Okkultisten verwendet werden. Und Fortunato ist es, der die Spur verfolgt. Wie es seine Natur ist, tut er dies sehr selbstsicher und bringt dabei eine ahnungslose Frau ins Netz der Sekte und somit in Lebensgefahr.Alles beginnt mit seltsamen roten Pennys. Münzen, wie sie im Kreise verschiedener Okkultisten verwendet werden. Und Fortunato ist es, der die Spur verfolgt. Wie es seine Natur ist, tut er dies sehr selbstsicher und bringt dabei eine ahnungslose Frau ins Netz der Sekte und somit in Lebensgefahr.Jube ist seit Ewigkeiten Zeitungsverkäufer und sieht ein wenig aus wie ein Walross. Kein Wunder also, dass jeder glaubt, er wäre ein Joker. Tatsächlich ist er jedoch ein Außerirdischer mit einem Auftrag. Und dieser bringt ihn immer wieder in Konflikt mit guten Freunden, zwingt ihn, Bekannte wie Croyd anzuheuern und gefährdet seine Tarnung. Denn etwas kommt...Ein Android erblickt das Licht der Welt und sein Schöpfer lässt ihm seinen freien Willen. Zumindest bis eine außerirdische Macht die Erde angreift. Da denkt er zum ersten Mal daran, den Modular Man zu reproduzieren und ans Militär zu verkaufen. Wenn nicht die Pläne so verworren wären. Hier treffen verschiedene Asse zum ersten Mal auf ihren eigentlichen Feind – den Schwarm.Tom ist ein ziemlich langweiliger Typ, der es erst nach zehn Jahren schafft, seine Highschool-Flamme anzusprechen. Doch während er im Privatleben niemand Besonderer ist, ist er insgeheim der Große und Mächtige Turtle – eines der mächtigsten Asse der Welt. Leider bringt ihm das für seine Beziehung kein Glück.Auch Dr. Tachyon ist untrennbar mit der Handlung verbunden. Denn nicht nur der außerirdische Schwarm ist eine Bedrohung, auch seine Familie beginnt sich plötzlich für die Erde zu interessieren. Das führt zu einem intergalaktischen Abenteuer, bei dem auch Mark Meadows alias Captain Trips eine wichtige Rolle spielt...
Man kann in der Zusammenfassung bereits erkennen, dass es sehr viele unterschiedliche Handlungsstränge gibt, die letztendlich alle miteinander verknüpft werden. Auch eine Unzahl bekannter Charaktere geben sich die Ehre. Zusätzlich zu den bereits erwähnten sind Peregrine, Kid Dinosaur und verschiedene Inkarnationen von Mark Meadows die wichtigsten vorkommenden Charaktere. Zwar freut man sich über das eine oder andere Wiedersehen, für die Handlung ist das aber nicht immer relevant. Besonders Peregrine wirkt einfach wie die literarische Form eines optischen Aufputzes. Dabei kann man den Persönlichkeiten im Buch wenig Vorwürfe machen. Denn die besten Abschnitte sind diejenigen, die sich direkt um das eine oder andere Ass drehen. Im Gegensatz dazu sind die Kapitel, wo die Charaktere zusammenarbeiten müssen, nicht immer so gelungen. Gerade in den beiden Finali will der Funke einfach nicht überspringen. Obwohl bis zu diesem Zeitpunkt wechselnde Qualität der Geschichten nie ein Thema war, muss man es bei „Der Schwarm“ doch ansprechen. Hier konnten leider nicht alle Autoren gleichermaßen überzeugen. Auch die Wahl des Titels der deutschen Neufassung ist etwas in Frage zu stellen. Ja, ein Schwarm kommt vor – aber der englische Originaltitel lautet „Aces High“, auch die erste Übersetzung aus den 1990ern trug den deutschen Titel „Asse hoch.“ Ob man hier bewusst eine Anlehnung an Frank Schätzings Bestseller einbringen wollte, könnte man natürlich hinterfragen – genauso wie das Coverdesign, dass schon sehr in Richtung Jugendroman geht.

Alles in allem ist „Der Schwarm“, der zweite Band der ersten Generation von „Wild Cards“ immer noch ein sehr empfehlenswertes Werk, obwohl es einige kleinere Schwächen aufzuweisen hat. Leider haben hier erstmals nicht alle Autoren die gleiche Qualität geliefert, was sich in einigen der Episoden negativ auswirkt. Für Kenner und Fans der Wild Cards ist das Werk in jedem Fall Pflichtlektüre.

Details

Bewertung

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  • Gewalt:
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  • Erotik:

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