Das Spiel des Asen

von Ulrich Drees
Rezension von Stefan Cernohuby | 01. September 2009

Das Spiel des Asen

Der Verlag "Feder & Schwert" hat sich in den letzten Jahren nicht darauf beschränkt, teure Produkte aus dem Ausland zu importieren zu übersetzen und dann unter die Leute zu bringen. Nein, zum Glück hat er weiter gedacht. Verschiedene deutschsprachige Autoren bekamen die Möglichkeit, ihre fantastischen Romane hierzulande zu veröffentlichen, meist mit großem Erfolg. Nach Oliver Plaschka und Ju Honisch hat auch Ulrich Drees diese Möglichkeit genutzt und den Roman "Das Spiel des Asen" veröffentlicht.

Ronny von Freiseneck stand schon immer am Rande des Übernatürlichen. Sein Vater und sein Bruder pflegten in einem seltsamen Orden ebenso seltsame Rituale. Von seinem Bruder hereingelegt war Ronny als unwürdig ausgesiebt worden und trotz seiner gewaltigen Begabung dafür, das "Ka" in der Umgebung zu fühlen und zu manipulieren, erhielt er nie eine Ausbildung in diesen Dingen. Nun, viele Jahre später, offenbart sich sein Talent und sein Vater nimmt ihn wieder auf, nur um kurz darauf zu sterben. Kann alles mit rechten Dingen zugegangen sein? Thor Bronski stellt sich diese Frage momentan noch nicht. Der Berliner Privatdetektiv hat mit seiner Schrotflinte und seinem Messer andere Arbeit zu erledigen. Doch auch er hat eine Nase für Magie und unangenehme Angelegenheiten. Einer der Gründe, weswegen sich die Wege der beiden über kurz oder lang kreuzen werden. Doch da gibt es noch andere Parteien, die in ein großes Spiel verwickelt sind. Fremde und beinahe vergessene Götter, Mitglieder des deutschen Ordens und ein mächtiger Magier, der sich "Der Meister" nennen lässt und dabei äußerst nebulöse Ziele verfolgt. Und wer ist die seltsame Entität, die zu Beginn jedes Kapitels ein paar Worte über Gegenwart, Zukunft und Vergangenheit verliert? Nach einiger Zeit bekommt man eine gewisse Ahnung...

Ulrich Drees kennt keinerlei Berührungsängste. Ohne zu zögern wirft er die christliche Mythologie mit der nordischen und einige andere in einen großen Topf und beginnt ordentlich zu rühren. So ist es kein Wunder, dass man sich zum Teil von verschiedenen Wesenheiten umzingelt sieht, die man nicht auf Anhieb kennt. So ist auch die Rede vom größten irischen Helden, bestimmten Kobolden und einigen Göttern, die unter vielen Namen bekannt sind. Trotzdem ist es dem Autor gelungen, über große Strecken den roten Faden der Handlung beizubehalten. Auch wenn ihm gegen Ende die Gratwanderung zwischen "Vermenschlichung von Göttern" und "Göttlichwerdung von Menschen" nicht ganz gelingt, ist der Roman doch grundsätzlich sehr gut geworden. Trotz der vielen Sprünge in Zeit und Raum fühlt man sich doch über die gesamte Länge des Werks gut unterhalten. Allerdings ist das Ende des Werks ein wenig fragwürdig, glaubt man doch zu erkennen, dass der Autor bereits eine Fortsetzung plant und seine dafür notwendigen Charaktere bereits in Ausgangsposition gebracht werden. Unabhängig davon hat das Werk ein gutes Verhältnis zwischen Preis und Länge und bietet Fantasyfans auf jeden Fall eine Menge Abwechslung und einige Abstecher ins Mythologische. Dementsprechend kann man "Das Spiel des Asen" all jenen empfehlen, die sich nicht scheuen, die ausgetretenen Pfade der Fantasy zu verlassen, um auch einmal ein neues Abenteuer zu erleben.

Ulrich Drees erster bei "Feder & Schwert" erschienener Roman "Das Spiel des Asen" ist eine gelungene Mischung aus verschiedensten Ingredienzien. Jeder Liebhaber guter Fantasy, der auch alternativen Ideen nicht abgeneigt ist und sich von vielen verschiedenen Einflüssen nicht aus der Bahn bringen lässt, kann hier definitiv etwas Neues kennen lernen.

Details

  • Autor*in:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    03/2009
  • Umfang:
    476 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • ASIN:
    3867620539
  • ISBN 13:
    9783867620536
  • Preis (D):
    12,95 €

Bewertung

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