Benedict Cumberbatch - Die illustrierte Biografie

von Thorsten Wortmann
Rezension von Stefan Cernohuby | 13. November 2015

Benedict Cumberbatch - Die illustrierte Biografie

Biografien sind etwas, das man normalerweise von Menschen kennt, die ein bestimmtes Alter erreicht haben. Ein Alter, bei dem man auf ein bewegtes Leben zurückblickt und dessen Höhepunkte näher beleuchtet. Es ist eher unüblich, dass eine Biografie eines Schauspielers erscheint, der noch nicht einmal die Vierzig überschritten hat. Im Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf ist dennoch eine illustrierte Biografie des britischen Schauspielers Benedict Cumberbatch erschienen, die wir uns näher angesehen haben.

Nach einer Einleitung, die bereits die Rahmenpunkte des Inhaltes zusammenfasst, geht es direkt mit dem Leben des Künstlers weiter, der 1976 als Kind zweier Schauspieler in zweiter Ehe geboren wurde und deren Beruf bereits von Kindesbeinen an miterlebte. Trotz vieler anderer künstlerischer Talente, ob nun in der Musik oder der Malerei, spielt er trotzdem bereits an seiner Schule unterschiedliche Rollen. Danach entscheidet er sich für ein Schauspielstudium, jedoch in Manchester, eine eher unübliche Wahl. Man begleitet Cumberbatch in weiterer Folge mit Text und Bild durch seine ersten größeren Film- und Theaterrollen, darunter auch Stephen Hawking. Eine Entführung während Dreharbeiten in Südafrika, die er glücklicherweise unbeschadet übersteht, ändert er seine Einstellung zum Leben und will mehr. Er stürzt sich auf Extremsportarten und genauso auf neue Herausforderungen als Schauspieler. Nach Erfolgen wie in „Amazing Grace“ und „Abbitte“ schafft er 2010 mit „Sherlock“, einer Neuinterpreation des klassischen Stoffs von Arthur Conan Doyle, endgültig den Durchbruch. Er baut sich den Ruf auf, unkonventionelle Rollen zu spielen und verkörpert unterschiedliche Figuren. Unter anderem einen Gegenspion und einen Offizier im ersten Weltkrieg. Seine Rolle als Khan Singh in „Star Trek – Into Darkness“ steigerte seine Bekanntheit enorm, auch wenn der Film in Fankreisen umstritten war. Neben weiteren Folgen als Sherlock Holmes war seine Rolle als Alan Turing, die ihm sogar eine Oscar-Nominierung einbrachte, der bisherige Höhepunkt seiner Karriere.

Schauspieler haben unterschiedliche Vorzüge und Attribute. Manchmal bestehen diese aus unterschiedlichen Puzzleteilen. Benedict Cumberbatch ist alles andere als ein typischer Schauspieler, er ist maximal ein typischer Brite. Doch seine Herangehensweise an seine Rollen, seine spezielle Ausstrahlung gepaart mit seinem unüblichen Gesicht, die tiefe Stimme und seine Wandelbarkeit machen hier den Unterschied aus. Das wird sowohl im Text als auch durch die Bilder im Buch dargestellt. Natürlich ist es hier von Vorteil, mit der Arbeit des Schauspielers vertraut zu sein. Aber falls das nicht der Fall ist, wird man sich kaum ein derartiges Buch zu Gemüte führen. Die 14,90 Euro sind nicht gerade preisgünstig für eine Biografie von 133 Seiten, was aber aufgrund der zahlreichen, teils ganzseitigen Fotos auch wieder nachvollziehbar ist. Das einzige wirkliche Manko dieses Werks ist – wenn man es so will – dass sich die Karriere von Cumberbatch trotz seiner bisherigen Erfolge von einem Hollywood-Standpunkt aus gerade erst am Anfang befindet. Nicht nur, dass er in 2016 eine Rolle als Superheld Dr. Stephen Strange verkörpern wird, auch das Thema Oscar wird noch eine besondere Bedeutung in seinem weiteren Leben spielen. Für jeden Fan ist das Buch allerding ein schönes Sammlerstück und vielleicht eines von einer Menge, die noch kommen könnten.

„Benedict Cumberbatch – Die illustrierte Biografie“ von Thorsten Wortmann ist mit Sicherheit nicht die letzte Biografie von Cumberbatch. Trotzdem ist sie für alle, die sich nicht nur mit Internetquellen befassen wollen, ein gut recherchiertes und mit interessanten Illustrationen versehenes Werk. Fans machen mit ihm ganz bestimmt keinen Fehlkauf, obwohl es ihnen die knapp 15 Euro einfach wert sein muss.

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