Erstes Spielefest auf Schloss Hof

Beitrag von Stefan Cernohuby | 25. April 2016

Arbeiten ist nicht immer alles, das wussten auch einige der größten österreichischen Herrscher. Darunter Maria Theresia, der Historiker viel Freude am Spielen attestieren. Daher hätte sie vermutlich ihre Freude damit gehabt, dass auf dem Grundbesitz ihrer Ahnen dem unterhaltsamen und lehrreichen Zeitvertreib Tür und Tor geöffnet wurde. 2016 war es soweit: Gemeinsam mit „Spielen.at“, der Gesellschaft zur Förderung der Spielekultur in Österreich, fand am 23. und am 24. April das erste Spielefest auf Schloss Hof statt. Auch wir, die Redaktion von Janetts Meinung, ließen es uns nicht nehmen, dem Event einen Besuch abzustatten.

SpielefestObwohl der Wetterbericht nicht unbedingt vielversprechend war, machten wir uns am 24. April auf, um in einem sehr historischen Ambiente nicht nur historische Spiele sondern auch neue kennenzulernen. Zwei parallelen Einladungen, einerseits von der Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H, andererseits von Dagmar de Cassan, einer der Schirmherren von Spielefest, Spielemuseum, Spieleakademie und vielem mehr, bestärkten uns im ohnehin geplanten Vorhaben. Und siehe da, das Wetter war keineswegs so schlecht wie erwartet. So konnten wir mit unseren beiden jugendlichen Spieletestern (drei und sechs Jahre alt) ein tolles Programm durchziehen.
Unser erster Halt war die Orangerie, in der ein Teil der Spiele und Spieltische untergebracht war.
„Dragons – Labyrinth Junior“ war eine Partie, für die wir beide begeistern konnten. Danach teilten wir die Spiele ein wenig auf und nahmen „Looping Wookie“ und „Hanni Honigbiene“ näher in Augenschein
Während unser dreijähriger Tester das Bienenspiel letztendlich sogar alleine mit Begeisterung spielte, waren wir bei der „Star Wars“-Version des bekannten Spiels „Looping Louie“ nicht begeistert, denn weder die Verarbeitung noch die Verteilung der Schleudern, mit der man Chewie und den Milleniumfalken wieder nach oben schleudern konnte, waren überzeugend.

Danach wechselten wir in den Barocksaal, in dem wir zwar mehr oder weniger die gleichen Spiele vorfanden, jedoch einige, die im anderen Raum schon belegt waren. So konnten wir erfolgreich und positiv mit „Spinderella“ auseinandersetzen und waren einen kurzen Blick auf „Fopp den Frosch“, bei dem wir leider an der Altershürde scheiterten. Bei „Ententanz“ fehlten längere Zeit die Batterien, sodass unser jüngerer Tester in der Zwischenzeit das Interesse verlor, während sich die anderen Testspieler vom kundigen Fachpersonal „Asterix & Obelix: Das große Abenteuer“ erklären ließen, wichen wir danach auf „Der fliegende Teppich" aus. Letzteres war ein zweites Spiel, das unseren jüngsten Tester überzeugte.

Nach so viel Spielen brauchten wir eine kleine Pause. Nach einem Mittagsmahl im Restaurant zum Weißen Pfau nutzten wir die Chance des sonnigen wenngleich windigen Wetters, um sowohl dem Streichelzoo als auch dem Schlossgarten einen Besuch abzustatten. Nachdem wir uns an der Umgebung sattgesehen hatten, legten wir eine zweite Testrunde ein, wieder mit der jeweiligen Zielgruppe.
„Crazy Coconut“ führte zu einigen chaotischen Situationen, da die einzulochenden Kugeln sich sehr leicht im Raum selbstständig machen konnten – hier war nicht einmal der Übermut von Kindern die Ursache, schon ein einfacher Abpraller war genug. „Viva Topo“ wurde parallel ausprobiert. Und hier ging der Kampf Kind gegen Katze und Vater eindeutig zu Gunsten des Kindes aus – während alle Mäuse des Vaters verspeist wurden. Weiter ging es mit „Der zerstreute Pharao“, „Wickie Sagaland“ und „Sau-Bande!“.
Der Pharao kam sehr gut an, während das Sagaland die Aufmerksamkeit unseres älteren Juniortesters nicht lange fesseln konnte. „Sau-Bande!“ war ein Spiel, das kurzzeitig alle an einen Tisch brachte, inklusive der ebenfalls beteiligten Großeltern, jedoch ist die Belastung des Spielmaterials ziemlich groß, sodass man nicht wirklich an eine lange Lebensdauer glauben sollte, besonders bei den zu verbiegenden Randteilen.

Es ging in den Endspurt. Nach einer eher missglückten Probepartie von „Der magische Zwergenwald“ bestand unser jüngerer Tester noch auf einer zweiten Partie „Der fliegende Teppich“ – ein einfaches Spielprinzip, das jedoch überzeugen konnte.
Zum Abschluss spielte der ältere Juniortester passend „Ubongo Junio“, das ihm sehr gut gefiel. Dann ging es über den Spielplatz zurück nach Hause.

Wir können ein sehr positives Resümee ziehen. Die Örtlichkeiten für die Veranstaltung waren hervorragend. Von den Spieltischen, der Umgebung, falls man eine kurze Spielpause braucht, bis hin zu den sanitären Einrichtungen passte einfach alles. Die Auswahl der Spiele war groß genug um zumindest einen Tag mit zwei unterschiedlichen Spieletestgruppen völlig ausgelastet zu sein und das Personal war sachkundig und äußerst freundlich. Lediglich bei den Batterien wäre eine raschere Verfügbarkeit - inklusive notwendiger Schraubenzieher -wünschenswert gewesen, da über 10 Minuten Wartezeit für einen Dreijährigen zu viel waren.
Leider waren – wohl auch dem anderslautenden Wetterbericht geschuldet – beide Räume nur in etwa halb gefüllt. Hier ist sicherlich noch Luft nach oben, weswegen wir schon heute gespannt sind, wann sich dieses Event im Jahr 2017 auf Schloss Hof wiederholt.

Erstes Spielefest auf Schloss Hof