The very best of Song Contest

von Bernhard Tscherne, Feri Janoska, Werner Vogel
Rezension von Janett Cernohuby | 22. Mai 2015

The very best of Song Contest

Nach dem Song Contest ist vor dem Song Contest. Zugegeben, der Spruch ist alt, abgedroschen und alles andere als originell. Aber dennoch zutreffend. Ein Jahr lang fiebern erst eine Stadt und eine Nation dem großen Ereignis entgegen, wenige Monate später ist es dann schon halb Europa. Spätestens beim großen Finale sitzt an einem Samstagabend die halbe Welt vor den Mattscheiben und neben den Telefonen. Man erfreut sich an den Finalisten, wählt, und der Spaß ist schon wieder vorbei. Fans die gerne noch etwas länger in ESC-Emotionen schwelgen wollen, können dies nun dank dem im Holzbaum Verlag erschienenen Buch "The very best of Song Contest" tun.

Nachdem Österreich im Jahr 2014 als Sieger des Eurovision Song Contests hervorgegangen ist, durfte im darauffolgenden Jahr der Song Contest in Wien ausgerichtet werden. Während die Verantwortlichen die Stadthalle vorbereiteten, einige Ampelmännchen zum Freud und Leid der Wiener austauschte, Straßenbahnen und Züge bunt bemalte und auch die Anzeigen an den Straßenbahnstationen entsprechend aufpeppten, wandten sich andere Künstler den wichtigen Themen des ESC zu. Sie machten sich auf die Suche nach den skurrilsten Informationen über den ESC. Gefunden haben sie bemerkenswerte Rekorde, peinliche Pannen, skurrile Auftritte, glanzvolle Siege, bitterste Niederlagen und Votings im Molekularbereich. Das alles fassten Werner Vogel, Bernhard Tscherne und Feri Janoska in ihrem kleinen aber feinen Büchlein zusammen.

"The very best of Song Contest" ist ein handliches Buch, gefüllt mit interessanten Fakten rund um das musikalische Event. Nach sechs Jahrzenten sind das auch so einige. Doch die Autoren tischen uns hier keineswegs langweilige Daten auf, wie etwa eine Liste aller Gewinner mit dazugehörigen Biographien, Gewinnerliedern und langweiligen Zahlen. Nein, in diesem Buch kommen die Fakten und Zahlen zu Papier, die auf den ersten Blick irrelevant erscheinen. Doch nur auf den ersten. Denn egal ob man ohne den ESC nicht mehr leben kann oder er einem verhasst ist, die hier gesammelten Fakten lassen uns staunen, schmunzeln, den Kopf schütteln und lachen. Es macht Spaß das Buch immer mal wieder zur Hand zu nehmen, Pleiten, Pannen, Peinlichkeiten zu lesen, Zahlen, Fakten, Sensationen durchzugehen oder sich in der Star-Galerie noch einmal die Bedeutung von Band- und Sängernamen durchzulesen.
Natürlich muss solch ein Buch auch entsprechend optisch aufbereitet sein. So präsentiert sich das Werk, wenn auch nicht in Größe, aber zumindest im Cover dem Aussehen einer Schallplattenhülle mit entsprechender Vinylscheibe darin nachempfunden. Zahlreiche gelungene Karikaturen von Künstler Bernd Ertl runden das Bild ab. Sie spiegeln den Humor wider, mit dem die Autoren an dieses Werk herangegangen sind. Als besonderes Extra findet sich im Buch ein QR-Code. Dieser führt zu einem Videogruß der Oslen-Brothers, den die Autoren bei ihrem Besuch im deren Haus aufnehmen durften.

Egal ob man nun beim nächsten Songcontest gebannt vor der Mattscheibe sitzen wird, den Telefonhörer in Griffweite, um für seinen persönlichen Favoriten zu voten oder den Abend mit einer guten DVD und weit weg vom übertragenden Sender verbringt. Das Buch unterhält Fans wie Uninteressierte gleichermaßen. Es ist gespickt mit lustigen Informationen der anderen Art. Unnütze Informationen? Keineswegs. Es sind eher Dinge, die man so nicht nachlesen kann. Genau das macht "The very best of Song Contest" zu einem Must-have für jeden.

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