Auf den Spuren von H. P. Lovecraft: Das Ausmalbuch


Rezension von Stefan Cernohuby | 25. Mai 2021

Auf den Spuren von H. P. Lovecraft: Das Ausmalbuch

Schon seit einigen Jahren ist das Ausmalen keine Beschäftigung mehr, die Kindern vorbehalten ist. Im Gegenteil, es gibt ganze Reihen an Büchern, die sich entspannendem Ausmalen von Mandalas oder anspruchsvollen Bildern widmet. Im Verlag Torsten Low ist nun ein kleines Ausmalbuch mit einer reichlich speziellen Ausprägung entstanden, nämlich in der Reihe „Auf den Spuren H. P. Lovecrafts“, mit Illustration von Chris Schlicht.

Insgesamt 80 Illustrationen findet man im vorliegenden Ausmalbuch. Davon nehmen 70 für sich in Anspruch gruslig und dem Cthulhu-Mythos zugehörig zu sein, 10 richten sich eher an ein jüngeres Publikum. Während man also auf den ersten 70 Seiten so manchem großen Alten in all seiner schaudernden Pracht begegnet – darunter Shub-Niggurath, Nyarlahothep und Shudde M’el –, auf deren Kreaturen stößt und ihr Wirken aus verschiedenen Erzählungen erleben und ausmalen kann, sind die letzten zehn Seiten anders gestaltet. Hier sind es ein verniedlichter Cthulhu (Cullu) und sein bester Freund Nyarli, die einander gegenseitig und gemeinsam anderen Streiche spielen.

Cthulhu Bild

Zweifellos ist Christine „Chris“ Schlicht eine der bekanntesten Mythos-Illustratorinnen der letzten Jahrzehnte. Nicht nur, dass sie unzählige Illustrationen für das Cthulhu-Rollenspiel beigesteuert hat, sie hat auch die gesamte im Verlag Torsten Low erschienene Reihe „Auf den Spuren H. P. Lovecrafts“ illustriert und dabei viele eindrucksvolle, detaillierte und erinnerungswürdige Eindrücke erschaffen. Doch hier ist die Frage, kann man selbige so vereinfachen, minimalisiert darstellen, dass sie perfekte Ausmalmotive darstellen? Die Antwort darauf ist nicht einfach, aber letztendlich lautet sie wohl „nur zum Teil.“ Zweifellos gibt es im Buch einige Illustrationen, die sich fast perfekt zum Ausmalen eignen. Doch manche sind so plastisch und dicht, dass man gar nicht wirklich weiß, wie man einen Stift ansetzen soll. Und wieder andere bestehen zu einem großen Teil aus Schwarz, so dass nur ein Drittel der Bildfläche wirklich ausgemalt werden kann. Das soll keine Kritik an den Fähigkeiten der Illustratorin darstellen, deren Bildbeschreibungen im Anhang auch zum Schmunzeln anregen. Trotzdem ist das Buch eher etwas für Sammler und Fans, die sich einmal bildlicher mit den Kreaturen des Cthulhu-Mythos auseinandersetzen wollen, als wirkliche Ausmalkünstler.

„Das Ausmalbuch“ aus der Reihe „Auf den Spuren H. P. Lovecrafts“ aus dem Verlag Torsten Low basiert, wie könnte es anders sein, auf den Illustrationen von Chris Schlicht. Das Buch versucht sowohl Erwachsene als auch Kinder durch zwei unterschiedliche Sektionen anzusprechen. Doch auch wenn die Darstellungen sehr gelungen sind, eignet sich nur ein Teil davon zum typischen Ausmalen. Es ist eher ein Werk, das Kenner und Sammler anspricht und als Geschenk für Fans dienen könnte. Als großer Cthulhu-Fan kann man gerne noch einen Stern hinzufügen.

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