Marvel Zombies vs. Army of Darkness

von Fabiano Silva Neves, John Layman
Rezension von Stefan Cernohuby | 18. Juni 2009

Marvel Zombies vs. Army of Darkness

Zombies verkaufen sich gut, das ist seit zahlreichen Filmerfolgen um Untote in jüngster Zeit hinreichend bekannt. Auch im Marvel-Universum haben Zombies aus einer Paralleldimension bereits für Furore gesorgt. Warum also nicht den bekanntesten aller Jäger der dunklen Mächte, nämlich Ash aus der "Tanz der Teufel"-Reihe, gegen Marvel-Untote losschicken? Eine seltsame Möglichkeit, die nun tatsächlich unter dem Titel "Marvel Zombies vs. Army of Darkness" realisiert wurde.

Ash ist bekanntlich nicht vom Glück verfolgt. Wohin es ihn auch immer verschlagen hat, musste er es mit bösartigen Wesen aufnehmen, die ihm einiges wollten, aber bestimmt nichts Gutes. So kommt er auch diesmal in der Welt der Marvel-Helden an und weiß von einer Prophezeiung, nach der es heißt, dass sich eine Armee der Toten erheben soll. Natürlich will Ash dem zuvorkommen, er findet aber bei den Superhelden nicht wirklich Gehör. Anders ist es, nachdem Sentry selbige mit dem Virus infiziert, der sie sukzessive alle zu Zombies macht, doch da ist es beinahe schon zu spät. Die letzte Chance ist noch, das Necronomicon zu finden, um dem Abschaum den Graus zu machen. Dieses lagert allerdings in Latveria, in der Privatbibliothek von Dr. Doom. Also wie immer keine guten Aussichten für Ash. Dennoch macht er sich auf den Weg dorthin und begegnet dabei zahlreichen „Helden“, mit denen er sich auseinandersetzen muss. Aber er sieht es positiv, In welcher Welt hätte er sonst die Chance eine oder mehrere Superfrauen aufzureißen?
Aber ob man das wirklich Chance nennen kann?

Humorvoll und kein bisschen ernst stellt sich Ashley „Ash“ Williams den Marvel Zombies und seinem Schicksal. Denn schließlich ist er ja der Held. Oder?
Mit einem relativ dicken Fragezeichen natürlich. Denn Ash kann eigentlich nicht wirklich etwas gegen die meisten Superhelden ausrichten. Er ist ungehobelt und besitzt außer einer Metallhand, einer Kettensäge und seinem Gewehr keine positiven Eigenschaften. Trotzdem ist er sich sicher, dass er irgendwie auf irgendeine Art und Weise wieder in der Lage sein wird, alle zu retten. Und wenn schon nicht alle, dann zumindest die gutaussehenden Frauen. Oder vielleicht sich selbst.
Mit witzig gezeichneten Bildern, selbstironischen lebenden und untoten Superwesen kann das Comic über weite Strecken überzeugen - zumindest vom Humorfaktor her. Ernst nehmen darf und kann man den Band natürlich nicht. Aber wenn Ash Frank Castle alias den Punisher als durchgeknallten Spinner bezeichnet und ihn in seinen Untergang laufen lässt, kann man nicht anders als darüber grinsen. Auch andere Superhelden und -schurken kommen nicht ganz so gut weg, doch das wird kaum jemanden stören. Natürlich muss man eine gewisse Vorliebe für Zombies besitzen, um das Comic zu mögen. Hegt man eine Abneigung gegen lebende Tote, sollte man hiervon lieber die Finger lassen. Aber jeder, der sich dem Thema einmal anders annähern will, oder aber von Ash, dem Helden aus der „Tanz der Teufel“-Trilogie nicht genug bekommen kann, sollte sich den Sonderband „Marvel Zombies vs. Army of Darkness“ zulegen. Es lohnt sich.

„Marvel Zombies vs. Army of Darkness“ ist ein sehr interessanter Crossover-Band des Panini Verlags. Man feiert ein Wiedersehen mit einem tragischen (Anti-)Helden und verfolgt, zusätzlich wie Marvel-Superwesen sich einander gegenseitig verspeisen. Humorvoll und absonderlich ist diese Band durchaus empfehlenswert.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
    Keine Bewertung
  • Erotik:
    Keine Bewertung
  • Illustration:
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