Carnage

Carnage: Blutrausch

von Gerry Conway, Mike Perkins
Rezension von Stefan Cernohuby | 08. August 2016

Carnage: Blutrausch

Bei manchen Charakteren weiß man nie, ob sie nun eigentlich gut oder böse sind. Andere jedoch zeigen eine ziemlich eindeutige Tendenz. Und auch wenn Carnage zwischenzeitlich einmal als Held unterwegs war, ist sein unstillbarer Durst nach Chaos, Blut und Tod einem richtigen Heldendasein eher abträglich. In „Blutrausch“ gibt es nun ein neues Kapitel über den reichlich psychopathischen Massenmörder zu lesen.

Carnage ist unterwegs. Er arbeitet nur halbtags, da tötet er wahllos Menschen. Bis ein Fernsehbericht seine Aufmerksamkeit erregt. Denn nicht nur, dass eine alte Bekannte von ihm vorkommt, er selbst wird auch noch erwähnt – allerdings mit falschem Namen. Jetzt hat er ein Ziel: Vergeltung.
Tatsächlich ist die ganze Angelegenheit jedoch eine Falle. Denn in einer Mine hat eine FBI-Agentin mit einem Köder und viel Unterstützung den Plan, Cletus Kasady einzukerkern. Schallwaffen, John Jameson alias Man-Wolf und Eddie Brock, der nun den „Toxin“-Symbionten trägt, sollten eigentlich reichen. Leider läuft nicht nur alles schief, das Problem geht darüber weit hinaus. Denn eine Sekte glaubt die Situation samt Carnage zu ihrem Vorteil nutzen zu können. Doch wenn man eines wissen sollte, dann dies: Carnage lässt sich nicht kontrollieren...

Zwar klingt die Geschichte auf den ersten Blick wie eine aufgewärmte Story aus „Maximum Carnage“, tatsächlich ist die Handlung allerdings ziemlich gut gelungen. Mit Helden, die von ihrer eigenen Zweitidentität nichts wissen, ehemaligen Symbiontenträgern, die nun zu ihrem eigenen Großvater geworden sind und nicht zuletzt einer Geheimorganisation, die alles zu ihrem Vorteil nutzen will, hat man einige interessante Kräfte. Die Anspielungen auf den Cthulhu-Mythos, die für den Kult interessant sind, wurden allerdings eher lieblos und schwach adaptiert. Ob die Namensveränderungen und Halb-Ähnlichkeiten aus der Übersetzung herrühren oder bereits im englischen Original stammen ist uns nicht bekannt. Dies mindert die Anziehungskraft des Comics, der eher für Liebhaber einer härteren Gangart geeignet ist, leider ein wenig. Trotzdem kann man als Kenner dem von Gerry Conway verfassten und von Mike Perkins in Szene gesetzten Werk einiges abgewinnen.

„Blutrausch“ ist ein typischer Carnage-Band, der diesmal von Gerry Conway und Mike Perkins stammt. Auch wenn die Geschichte sich natürlich eher an Fans blutiger Kämpfe richtet und ein Cthulhu-Klon für ein wenig Verstimmung sorgen mag, ist der Band dennoch solide, wenngleich nicht herausragend. Wer Carnage mag, bekommt auch hier seine übliche Dosis.

Details

Bewertung

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