Warcraft

Warcraft: The Beginning

von Duncan Jones (Regie)
Rezension von Peer Bieber | 17. Juni 2016

Warcraft: The Beginning

Draenor, die Heimatwelt der Orks und Draenei ist dem Untergang durch Ausbeutung und dunkle Magie geweiht. Also plant Oberorkschamane Gul’dan (Daniel Wu) – mit etwas Hilfe von der anderen Seite – die Invasion von Azeroth, der Welt der Menschen, Elfen und Zwerge durch ein transdimensionales Portal. Auch wenn Durotan (Toby Kebbel, u.a. Planet der Affen: Revolution), der Häuptling des Frostwolfclans, und seine hochschwangere Frau Draka, ihre Zweifel an Gul’dan haben, die Orks müssen irgendwie überleben. Als die ersten Überfälle auf entlegene Außenposten der Menschheit bekannt werden, schickt König Llane Wrynn (Dominic Cooper, u.a. The Return of the First Avenger/Captain America: The Winter Soldier) Anduin Lothar (Travis Fimmel, u.a. Vikings), Ritter des menschlichen Reiches Sturmwind, um die Vorfälle zu untersuchen.


Lothar erhält dabei die zunächst unerwünschte Mithilfe des jungen Magiers Khadgar (Ben Schnetzer), der seine Ausbildung jedoch abgebrochen hat. Bei der Untersuchung einer Leiche aus einem der Orküberfälle entdeckt Khadgar Spuren dunkler Magie an ihr und zusammen mit Lothar begibt er sich zu Medivh (Ben Foster, u.a. Contraband), dem Wächter von Tirisfal und einem der mächtigsten Magier Azeroths. Nachdem Lothar und Khadgar die Halb-Orkfrau Garona (Paula Patton, u.a. Mision Impossible: Phantom-Protokoll), die als Übersetzerin für Gul’dan tätig sein sollte, gefangennehmen, erfahren sie mehr über die Hintergründe und entwickeln einen Plan Gul’dan zu bezwingen und eventuell die Orks zu retten, wobei auch Durotan eine Rolle spielt. Aber der Gegner in den eigenen Reihen ist stärker als gedacht und die epische Schlacht lässt sich nicht aufhalten…


Duncan Jones, der mit Moon und Source Code schon zwei richtige Kracher abgeliefert hat, dreht einen Warcraft/World of Warcraft – Film, was der Beginn eines riesigen Film-Franchises werden, die Fanbase zufriedenstellen, Leute anlocken, die bislang mit Warcraft nichts zu tun hatten und die Kritiker begeistern soll!

Eigentlich kann Warcraft: The Beginning bei solchen Umständen einfach nur scheitern, aber es gibt ja verschiedene Abstufungen des Scheiterns. Bei den menschlichen Schauspielern können wir uns freuen, dass Dominic Cooper und Travis Fimmel dabei sind, denn der blasse Magier-Sidekick und auch der Bösewicht sind doch recht unspektakulär. Travis Fimmel alias „COMMANDAR LODDAR“ spielt hingegen wirklich eiskalt Ragnar Lothbrok, egal was das Drehbuch sagt.
Ist jetzt nicht optimal, aber es verleiht der Sache einen dringend benötigten Schuss Pfeffer und funktioniert irgendwie. Die „Orkze“ – ob Helden oder Bösewichter oder Halb-Orkin – sind dafür klasse gespielt und animiert. Was Industrial Light and Magic da mit modernstem „Motion Capture – CGI“ hingezaubert hat, ist schon großes Tennis, auch wenn man natürlich immer noch sieht, dass es aus dem Rechner kommt.
Die Spezialeffekte sind auch sonst sehr gut, bis auf den 3D-Effekt, den man natürlich nachträglich eingebaut hat; muss man nicht haben.

Bei Drehbuch und Handlung wird es dann schon problematischer. Man merkt DEUTLICH, dass da Handlungs- und Dialogszenen kurzfristig rausgekürzt wurden. Da sind nämlich die Übergänge so richtig schlecht geschnitten. Einerseits haben sie einfach ZUVIEL in den Film gepackt, andererseits ist vieles davon auch einfach nur überflüssiges Handlungssperrholz, was jetzt nicht unbedingt hätte sein müssen. Das wirklich schamlose Schielen auf die Fortsetzungen war dann auch nicht gerade hilfreich.

Am Ende hat Duncan Jones den wohl teuersten FANFILM aller Zeiten gedreht und damit wohl auch das Optimum herausgeholt, das bei diesen Vorgaben möglich war. Egal wie man dieses Projekt angegangen wäre, wirklich zufriedenstellend hätte das gar nicht ausgehen können. Fazit: Warcraft: The Beginning erkämpft sich 3 von 5 grünen Fanservice-Schlachten und "Jut is".

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