Dreck am Stecken

von Stefan Breuer
Rezension von Stefan Cernohuby | 22. Januar 2012

Dreck am Stecken

Es gibt genügend Redewendungen, die sich damit auseinandersetzen, die absolute Gesetzestreue von Politikern und Geschäftsleuten in Frage zu stellen. Doch eine der beliebtesten ist nach wie vor, dass jemand "Dreck am Stecken" hat. Mit demselben Titel ist nun ein weiteres Krimi-Kartenspiel aus dem Haus Gmeiner erschienen. Nicht nur wir sind gespannt, ob sich die bisherige Reihe aus einfachen aber spannenden Spielkonzepten hier nahtlos fortsetzt.

In Nachtclubs gehen nicht nur Gentlemen. Doch auch die Gastgeber sind nicht immer nette Zeitgenossen und haben schon Antipathien geweckt. So ist es nicht die größte Überraschung, dass Ede K. tot im Büro seines eigenen Nachtclubs gefunden wird. Waren es die abendlichen Pokerrunden, die er veranstaltet hat, die zu seinem vorzeitigen Ableben geführt haben? Vermutlich. Denn eine bei ihm gefundene Liste enthält eine ganze Reihe von Verbrechern, von denen jeder der Mörder gewesen sein könnte. Doch wer war es wirklich?
Genau darum geht es, man versucht den Mörder zu finden. Und frei nach dem Motto "Ich war´s nicht, ER wars!" schlüpft man nun in die Rolle eines Verdächtigen. So kann man herausfinden, was die anderen alles für Dreck am Stecken haben - denn Mord ist nur ein kleiner Teil der Palette. Eine Großkarte zeigt den Verlauf des Mordabends. Und nun versucht man die Informationen, die man durch seine Befragungen erhält, zu kombinieren und seine eigenen Untaten so gut wie möglich geheim zu halten. Dafür gibt es Wahrheits-, Lügen-, und Drohungskarten, die man bei gegenseitigen Verhören einsetzen kann. Fragen, die man anderen stellt, werden so formuliert, dass man sie mit "Ja" oder "Nein" beantworten kann. Jeder Spieler muss dreimal die Wahrheit sagen und kann einmal lügen. Im Fall einer Drohung kann der "drohende" Spieler herausfinden, welche Karte der andere verwendet hat.
Dafür hat man den Ermittlerbogen, auf dem man die herausgefunden Informationen notiert. Hat ein Spieler schon vorher herausgefunden, wer der Mörder ist (oder glaubt es zumindest), wird die Situation aufgelöst. Falls dem nicht so ist, werden erst alle Karten gespielt.
Doch Punkte gibt es nicht nur dafür, den Mord selbst aufzuklären, es empfiehlt sich auch die anderen Verbrechen soweit möglich aufzudecken.

Mit seinen Listen, den unterschiedlichen Übereinstimmungsmöglichkeiten und den verschiedenen Rollen (z. B. Kalle F. = Drogendealer), die jeder Spieler selbst einnimmt, erinnert "Dreck am Stecken" zu allererst an ein klassisches Denk- und Knobelspiel, wie es auch in Magazinen gerne verwendet wird. Von diesem Konzept entfernt sich das Kartenspiel auch nicht allzu weit. Die einzige variable Möglichkeit besteht darin, dass Spieler entscheiden können, wann sie ihre Wahrheit- und Lügenkarten spielen, und wann sie mit der Drohung gewissermaßen ihren "Joker" ausspielen. Die relativ geringe Anzahl von unterschiedlichen Fällen (6 Stück sind vorhanden) wird wieder dadurch ausgeglichen, dass sowohl Spielercharaktere als auch Verbrechen jedes Mal neu gemischt und verteilt werden. Das erhöht auch die Langzeitmotivation. Insofern kann man das Spiel jedem empfehlen, der gerne kombiniert. Denn mit einem Preis um die 12 Euro kann man definitiv leben.

"Dreck am Stecken" von Stefan Breuer ist das neueste Krimi-Kartenspiel, das im Gmeiner Verlag erschienen ist. Das Hauptaugenmerk liegt hier auf den Kombinationen und richtig eingesetzten Bluffs. Wer sich mit solcherlei Spielinhalten anfreunden kann, kann hier auf jeden Fall zugreifen, denn Qualität und Preis stimmen. Und dank der jedes Mal anderen Kombinationen, die sich durch den Einsatz der Karten ergeben, bleibt auch die Langzeitmotivation aufrecht.

Details

  • Autor*in:
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    05/2011
  • Umfang:
    diverse Spielmaterialien
  • Typ:
    Spiel
  • ASIN:
    B004ZBMYIG
  • ISBN 13:
    4260220581512
  • Spieldauer:
    50 Minuten

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
    Keine Bewertung
  • Spieltiefe: