Ghost Rider

Ghost Rider

von Gary Friedrich
Rezension von Stefan Cernohuby | 19. Juni 2009

Ghost Rider

Von Comichelden, die schon vor langer Zeit erfunden wurden und die von unterschiedlichen Autoren und Zeichnern gestaltet wurden, gibt es meistens mehrere Inkarnationen. Keine Ausnahme ist auch der beliebte Marvel-Antiheld "Ghost Rider". Abgesehen davon, dass es zwischendurch mehrere Personen gab, die seine Rolle innehatten, sind vor allem Hintergrundgeschichte und Zeichenstil immer wieder angepasst worden. Um die Anfänge zu beleuchten, ist bei Marvel in der Serie "Marvel Horror" nun ein neuer Band mit den allerersten Abenteuern des Ghost Rider erschienen.

Als der Ghost Rider erstmals das Licht der Welt erblickte, fehlten ihm noch einige Accessoires. Sein Motorrad zog keine breite Flammenspur hinter sich, er besaß noch keine modische, mit Nieten besetzte Rockerkleidung und eine Kette, die er steuern konnte wie er wollte, nannte er erst recht nicht sein Eigen. Dennoch war der Hintergrund der gleiche. Um seinen Adoptivvater vor einem unvermeidlichen und schmerzhaften Tod zu bewahren, verkaufte der junge Johnny Blaze seine Seele an den Teufel. Natürlich wurde er von Satan betrogen, doch die Intervention seiner Freundin Roxanne verhinderte, dass er in die Hölle musste. Doch fortan war er verflucht, jede Nacht mit flammendem Totenschädel durch die Stadt zu ziehen. Nie in Sicherheit, ist er immer auf der Suche nach einem Ort, der ihm Schutz bietet. Da gibt es einerseits noch die Menschen, die er liebt, andere die ihm nach dem Leben trachten und letztendlich den Teufel, der immer noch nach seiner Seele giert. Hier werden nun die ersten sieben Episoden der Existenz des verfluchten Stunt-Motorradfahrers erzählt.

Auch wenn die Fähigkeiten des Ghost Riders sich über die Jahre verändert haben, sich seine Maschine an ihn angepasst hat und er bis heute mit unzähligen Marvel-Helden interagiert hat, ist eines doch sehr interessant. In den frühen 70ern des letzten Jahrhunderts begann das Zeitalter der Horrorcomics. Ghost Rider entstand erst, nachdem Marvel zwei Serien mit den Namen "Werwolf by Night" und "Dracula" relativ erfolgreich vermarkten und verkaufen hatte können. Daraufhin gab es eine eigene Serie für den Flammenkopf, die erst nach 81 Heften zu Ende war. Somit war der Rider der größte Erfolg aus der Horrorsparte von Marvel. Und vermutlich ist sein Charakter auch der einzige daraus, an den man sich heute noch wirklich erinnern kann.

Klarerweise war in den 70ern ein völlig anderer Zeichenstil als heute üblich. Insbesondere äußert sich das in der Detailtreue und im Realismus der Gesichter. Auch die Farben waren durchgehend weit von dem entfernt, was man heutzutage gewohnt ist. Nichtsdestoweniger verströmen die Comics auch jetzt noch ein gewisses nostalgisches Flair. Für alle Fans von Ghost Rider ist diese Sammlung seiner allerersten Auftritte überdies noch ein Schmuckstück, das in ihren Regalen fehlt.
Dennoch ist nicht zu leugnen, dass die Plots der Handlungen und die vorkommenden Charaktere weit zweidimensionaler sind, als man es gewohnt sein mag. Daher ist der Band trotz aller Nostalgie und Freude an der Vervollkommnung der Ghost Rider Kollektion leider nur Mittelmaß.

Für jeden Fan von Marvel-Comis, der seine letzten Wissenslücken über das Entstehen von Charakteren schließen will, sowie spezielle Fans des Ghost Rider ist der neue Sammelband "Marvel Horror - Ghost Rider 1" natürlich Pflicht. Dennoch muss gesagt werden, dass man heutzutage mehr von einem Comic erwartet, als in den 70ern des letzten Jahrhunderts geboten wurde. Daher ist der Band wirklich nur Liebhabern der Serie oder des Genres und wahren Sammlern zu empfehlen.

Details

  • Autor*in:
  • Serie:
  • Band:
    1
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    08/2007
  • Umfang:
    148 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • EAN:
    01_2007
  • Preis (D):
    24,95 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
    Keine Bewertung
  • Gewalt:
  • Gefühl:
    Keine Bewertung
  • Erotik:
    Keine Bewertung
  • Illustration:
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