Ashturia

Ashturia: Der Drache der Königin

von Naomi Huber
Rezension von Stefan Cernohuby | 13. Juni 2023

Ashturia: Der Drache der Königin

Der zweite Band einer Reihe hat Vor- und Nachteile. Ein Vorteil ist definitiv, dass man die Welt, in welcher das Werk angesiedelt ist mitsamt den Charakteren nicht nochmals neu vorstellen muss. Man kann also Zeit sparen und direkt in die Handlung einsteigen. Ein Nachteil ist dagegen, dass Lesende durchaus mit einer Erwartungshaltung an den Band herangehen, besonders, wenn ihnen der Erstling gefallen hat. Naomi Huber versucht nun mit „Der Drache der Königin“ dort anzuschließen, wo ihr Debütroman geendet hat.

Manche Dinge treffen sich hervorragend. Liam ist Kartograph, der Norden von Ashturia ist weitgehend unkartographiert und zum ersten Mal steht ein Drache für Luftbetrachtungen zur Verfügung. Das beste daran ist, Trina, Liam und Fecyre sind zusammen. Doch dann scheint jemand sie zu beobachten und sie ziehen sich zu einem geschützten Ort zurück, wo sie ein weiteres Wesen von Fecyres Art treffen. Bei den Mida handelt es sich um Wandelwesen, die alle eine Ursprungsform besitzen – und Trinas beste Freundin ist die mächtigste in diesem Volk, mit einer Reinform als Drache. Diese Mida heißt Nauja und erklärt ihnen, dass es eine andere Gruppierung namens Jahuul gibt, die nach Macht strebt und es sowohl auf die Magie in Fecyre als auch in Trina abgesehen hat. Trina ist perplex, als sie erfährt, dass auch sie Magie in sich trägt, weil sie die Tochter einer Jägerin ist. Das ist etwas, das ihr ganzes Weltbild ins Wanken bringt. Doch reicht die Zeit für die Freunde, um nach Hause zu entkommen, wo sie ihr einander in der Einsamkeit gegebenes Eheversprechen öffentlich erneuern sollen. Auch da geht nicht alles glatt, als das Mitglied einer verfeindeten Familie ein uraltes Recht geltend macht und den künftigen Bräutigam zu einem Kampf um die Braut herausfordert. Selbst als diese Krise durch magische Unterstützung abgewendet wird, ist längst noch nicht alles gut. Denn schließlich wird Fecyre entführt und die beiden müssen sie retten.

Gleich vorab, „Der Drache der Königin“ ist vom Romankonstrukt her ein weit runderes Leseerlebnis als „Der Prinz und die Tarenqua“. Zum einen natürlich, weil wie bereits angeführt, die Charaktere und die Welt nicht nochmals vorgestellt werden. Hier wird nun der Charakter der handelnden Personen viel besser ausgearbeitet. Zum anderen aber auch, weil der Roman diesmal nur ein Ende hat und nicht dreimal darüber hinaus verlängert wird. Die Handlung ist auch diesmal spannend, hat einige überraschende Wendungen und hält bis zuletzt neue Abenteuer und Gefahren bereit. Der einzige Punkt, der generell etwa vernachlässigt wird, ist, dass die Protagonistin ja eigentlich Königin ist und somit nicht alles „allein“ angehen müsste. Das ist aber vermutlich ein wenig der Zielgruppe geschuldet. Über den weiteren Verlauf der Handlung soll an dieser Stelle nicht zu viel verraten werden, was jedoch schnell klar wird, ist, dass es zu großen Veränderungen kommen muss und was für einen sicherlich geplanten dritten Roman zu einer neuen Ausrichtung führen wird. Man darf also gespannt sein, ob Naomi Huber ihre Heldinnen und Helden vielleicht sogar völlig neue Länder bereisen lassen wird.

„Der Drache der Königin“ ist der zweite Band der Reihe „Ashturia“ von Naomi Huber. Dabei handelt es sich nicht nur um eine spannende Fortsetzung der Ereignisse aus ihrem Debütroman, sondern insgesamt um ein weit „runderes“ Leseerlebnis. Große Herausforderungen, neue Feinde und nicht zuletzt eine große Liebe lassen das Herz der Lesenden schneller schlagen. Zudem werfen große Veränderungen bereits ihre Schatten voraus und man weiß: das war bestimmt nicht der letzte Band der Serie.

Details

Bewertung

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