Die Geschichte vom Weihnachtsglöckchen

Antolin Quiz
von Rolf Krenzer, Maja Dusíková (Illustrator*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 03. Oktober 2016

Die Geschichte vom Weihnachtsglöckchen

Weihnachten ist die Zeit der Rückbesinnung, der Erinnerung und der Traditionen. Wir treffen uns im Kreise der Familie, sitzen zusammen um den Adventskranz und erzählen die alten Geschichten. Eine bereits etwas ältere Erzählung wurde nun einmal mehr neu aufgelegt und in edlen Leineneinband gewickelt: "Die Geschichte vom Weihnachtsglöckchen" von Rolf Krenzer.

Vor langer Zeit lebte das kleine Mädchen Rahel. Zusammen mit ihrem Vater hütete sie in der Nähe der Stadt Bethlehem Schafe. Eines Tages fand Rahel im Straßenstaub ein kleines, silbernes Glöckchen. Sein Klang war hell und zart. Niemand wusste, woher es gekommen war. Eine alte Frau erklärte Rahel, dass dies ein besonderes Glöckchen sei, auf das Rahel aufpassen solle, bis eines Tages die Zeit gekommen sei, es jemandem besonderen zum Geschenk zu machen. Wem, vermochte die Alte nicht zu sagen. So ging die Zeit dahin und eines Winternachts kam ein Mann mit seiner hochschwangeren Frau nach Bethlehem. Da sie für die Nacht keine Unterkunft mehr fanden, blieb ihnen nur ein Platz im Stall. Dort brachte die Frau ihr Kind zur Welt. Ein Engel verkündete Rahel und den Hirten von der Geburt dieses Kindes, bei dem es sich um Gottes Sohn handelte. Da war Rahel klar, wem sie das kleine silberne Glöckchen zum Geschenk machen würde.
Und seither vernehmen wir ein helles Läuten, wenn im Weihnachtszimmer alles vorbereitet wurde und das Christkind die Geschenke unter den Baum gelegt hat.

Keine Geschichte wird so häufig und so gerne zur Weihnachtszeit erzählt, wie die von Jesu Geburt. Auch "Die Geschichte vom Weihnachtsglöckchen" greift diese alte Erzählung auf, betrachtet sie aber aus einem anderen Winkel. In diesem Buch geht es nicht allein um die Geburt Jesu und seiner Bedeutung für die Welt. In ihm geht es vielmehr um die Legende, warum wir an Heiligabend das leise Klingeln eines Glöckchens vernehmen. Dies erzählt Rolf Krenzer unglaublich stimmungsvoll und atmosphärisch. Er führt seine jungen Leser zweitausend Jahre zurück, bringt sie nach Bethlehem, kurz bevor der Heiland geboren wird. Hier lernen wir zunächst ein kleines Mädchen kennen, das zusammen mit seinem Vater Schafe hütet. Kein besonderes Mädchen, doch gerade diese Einfachheit zeichnet sie aus. Sie findet ein kleines, zartes Glöckchen, schenkt es dem Christkind in der Krippe des Stalls und begründet damit diesen schönen Brauch. Ob es sich wirklich so zugetragen hat? Rolf Krenzer erweckt mit seiner Geschichte in uns auf jeden Fall den Eindruck. Und selbst wenn nicht, so hat man doch eine rührende Weihnachtsgeschichte, die im Kreis der Familie gelesen, unglaublich viel Freude bereitet. Es erinnert an die Wurzeln des Weihnachtsfests, lässt uns innehalten, in uns blicken und uns zurückbesinnen auf das, wofür Weihnachten steht. Dazu trägt nicht nur der schöne Erzählstil Rolf Krenzers bei, sondern auch die unglaublich schönen Illustrationen von Maja Dusíková. Ihre stilvollen, künstlerischen und mitunter fast biblischen Bilder sind nicht nur etwas ganz Besonderes, sondern betonen die Stimmung des Buchs. Das Licht spielt in ihnen eine starke Rolle und hebt die Heiligkeit jener Nacht hervor. Es sind Zeichnungen, wie sie diese Geschichte verlangt und wie man sie als Leser erwartet.

"Die Geschichte vom Weihnachtsglöckchen" ist ein wunderschöner Klassiker des Bohem Verlages, der nun in edlem Leineneinband zu uns kommt. Das Buch begleitet stimmungsvoll durch die Weihnachtszeit und bereitet große Freude beim Lesen im Kreis der Familie. Es ist kein Werk, dass nur Kindern gefällt, sondern dass ebenso Erwachsene erreicht.

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