StadtBekannt

Unnützes WienWissen

von Holzbaum Verlag
Rezension von Stefan Cernohuby | 07. März 2015

Unnützes WienWissen

Wenn es um Wissen geht, sind nicht nur die Philosophen geteilter Meinung. Manche behaupten, Wissen ohne Sinn und Ziel zu sammeln wäre schlecht - denn man müsse mit selbigem auf etwas abzielen. Andere hingegen lieben es, sich völlig irrelevante Details zu Themen zu merken, die möglicherweise niemand anderen interessieren. Im Holzbaum-Verlag ist ein Buch erschienen, das zumindest durch seinen Titel behauptet, in die zweite Kategorie zu gehören: "Unnützes WienWissen".

In kleinem, ein wenig an die "Perlen-Reihe" erinnerndem Format präsentiert sich das Buch in unscheinbarem Grün. Doch das ändert sich nach dem Öffnen. Nach einem kurzen Vorwort, in dem Wissen selbst und das "Wissen wollen aber nicht müssen" näher erläutert wird, geht es mit der ersten Kategorie los: Historisches. Hier werden mit Fotos untermalte, erste interessante Informationsschnipsel bereitgestellt. Dabei sind die Fotos für dieses Format übrigens sehr großen. Welche Namen die Mariahilferstraße vorher hatte, welchem geheimen Zweck der Rathausmann ursprünglich diente oder wann der einzige Hexenprozess in Wien stattgefunden hat. Auch das ehemalige Venedig Wiens findet Erwähnung.
Kaiserliches findet man im zweiten Teil, sowohl über gewissen Drogenmissbrauch bekannter Kaiserinnen, als auch über die spezielle Faltweise des Tischtuchs für Staatsbankette. Auch die Frage, warum die brasilianische Frage Gelb beinhaltet, wird beantwortet.
Was mit Joseph Haydns Kopf passiert ist, warum Guns N`Roses nicht in der Loos Bar feierte und was Lou Reed Mr. Waldheim zu sagen hatte, findet sich im Kapitel "Musikalisches".
Welchen Effekt Schwedenbomben haben, wo sich der erste Schanigarten Wiens befand und was "Wiener Blut" eigentlich alles ist, fällt - für manche vielleicht überraschend - unter die Rubrik "Kulinarisches".
Wie viel Elefantendung kostet, was man Wiener Tauben antun darf und wie viel Katzenstreu jedes Jahr im Müll landet, ist hingegen "Tierisches". Doch auch sprachlich, intim und unterhaltsam darf Wien sein. Zumindest im vorliegenden Buch.

Kann Wissen wirklich unnütz sein, vor allem wenn es sich um Wien dreht? Vielleicht. Aber es kann auch unterhaltsam sein, und das ist es definitiv in diesem Fall. Die kurzen Abschnitte und die ebenfalls vorhandenen Randbemerkungen sind amüsant und die Fotos dazu passend. Einzig und allein das Format und die Größe derselben ist manchmal ein wenig fragwürdig. Wenn 60 Prozent einer Seite für das Bild verwendet wird und darunter zweispaltig Wissen vermittelt werden soll, führt das schon zu dem einen oder anderen unschönen Seiten- oder Spaltenumbruch. Das hat allerdings auf den Gesamteindruck kaum negative Auswirkungen. Der Preis mag jedoch für manche potenzielle Käufer eher ein Kriterium sein. So kostet das kleinformatige 129 Seiten lange Werk doch immerhin 9,99 Euro. Davon aber einmal abgesehen können wir "Unnützes WienWissen" jedoch durchaus empfehlen.

Das im Holzbaum Verlag erschiene Werk "Unnützes WienWissen" ist für die einen unnötig, für andere aber eine Quelle der Unterhaltung, Belustigung und für neues Angeberwissen über Wien. Spannendes und Lustiges aus unterschiedlichen Blickwinkeln und mit passenden Fotos illustriert, findet sich in einem kleinformatigen Büchlein wieder. Einem Büchlein, das einem den Preis von knapp 10 Euro wert sein sollte.

Details

  • Autor*in:
  • Serie:
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    02/2015
  • Umfang:
    129 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • ASIN:
    3950350853
  • ISBN 13:
    9783950350852
  • Preis (D):
    9,99 €

Bewertung

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