Madame le Commissaire

Madame le Commissaire und die Villa der Frauen

von Pierre Martin
Rezension von Emilia Engel | 15. Juni 2022

Madame le Commissaire und die Villa der Frauen

Besser hätte Isabelle das Erbe von Thierry - Isabelles verstorbener Ex-Freund und ehemaliger Bürgermeister von Fragolin - nicht verwalten können. Mit ihrem Haus "Villa de la Paix" will sie Frauen aus dem Frauenhaus in Paris die Chance geben, sich eine Auszeit in der Provence zu gönnen, um dort zur Ruhe kommen. Gemeinsam mit Jacqueline, ihrer Freundin aus Paris, hat sie diesen Traum nun verwirklicht. Doch was gut begonnen hat, könnte schon bald in einem Alptraum enden.

Nach ihrem letzten Abenteuer, das Isabelle zurück nach Paris geführt hat, genießt sie wieder das Leben im kleinen, beschaulichen Fragolin. Mit ihrem Projekt "Villa de la Paix" - Villa des Friedens - hatte sie einiges zu tun. Nun kommt der Bus mit den ersten Gästen. Frauen, teilweise mit Kindern, die von häuslicher Gewalt betroffen waren und vor ihren Männern geflohen sind, sollen hier etwas Ruhe und Frieden finden. So der Plan von Madame le Commissaire und ihrer Freundin Jacquelin in Paris. Das Projekt wird allerdings nicht von allen Einwohnern der Stadt gutgeheißen, immerhin sind doch einige sehr  hübsche junge Frauen dabei. Die könnten sich ja die heimischen Männer angeln.
Nach einem guten Start in der Villa verschwindet jedoch eine der Frauen mit ihrem kleinen Sohn. Isabelle macht sich auf die Suche um die beiden zu finden. Es könnte sein, dass die junge Frau einfach jemanden besuchen wollte und ohnehin bald wiederkehrt. Doch leider stellt sich etwas ganz anderes heraus und Isabelle gelangt ungewollt zu einem neuen Fall. Dieser ist für die Kommissarin sehr persönlicher Natur, denn es ist eine "ihrer" Frauen, die hier zum Opfer wurde. Mit Feuereifer geht Isabelle an diesen Fall und trifft auf Widersacher, die ihr mehr als gefährlich werden könnten. Apollinaire ist ihr auch in diesem Fall eine wertvolle Unterstützung. Zu allem Überfluss gibt es auch in ihrem Liebesleben eine Krise, mit der Isabelle nur schwer zurechtkommt. 

Pierre Martins Provence-Krimis sind sowohl spannend als auch ungemein unterhaltsam mit seinen besonderen Charakteren. Dieser neueste Fall der Kommissarin hat es wieder in sich. Leichte Kost ist dieser Fall nicht. Es könnte der bislang schwierigste Fall sein, auch für die toughe Isabelle. Ohne zu viel verraten zu wollen, können wir dem Leser und der Leserin versichern, dass es so einige Momente gibt, die den Atem rauben werden.
Die Protagonistin, die durch ihre Arbeit schon etwas abgebrüht ist, nimmt sich diesen Fall sehr zu Herzen und dies raubt ihr den Schlaf. Um so härter versucht sie bei ihren Verhören durchzugreifen, um zum Ziel zu gelangen. Verdächtige gibt es einige, schräge Typen, gläubige Fanatiker und ein äußerst gewaltbereiter Exfreund.
Isabelles treuer Assistent Apollinaire beweist wieder einmal sein Geschick was Nachforschungen angeht. Dass er dabei nicht immer ganz legal vorgeht, stört hier niemanden. Ohne Apollinaire würde eindeutig etwas in diesen Krimis fehlen. Er bringt eine Leichtigkeit und Freude mit, die beim Lesen einfach Spaß machen.
Isabelle muss diesmal auch mit Beziehungsproblemen kämpfen. Ihre lockere Beziehung mit Nicolas gerät ins Wanken und das bringt die Kommissarin mehr aus der Fassung, als ihr lieb ist.
Etwas schade ist es, dass der Autor nicht ein bisschen tiefer geht, was die Persönlichkeit der Kommissarin anbelangt. Auch aus Apollinaire könnte man da noch mehr rausholen. Immerhin ist dies bereits der neunte Band der Reihe, da würden sich der eine oder andere ein bisschen mehr wünschen. Nichtsdestotrotz sind die Krimis mitreißende Geschichten.

Auch im neuesten Krimi mit Madame le Commissaire und ihrem liebenswerten Kollegen Apollinaire geht es heiß her. Wir können diesen Krimi wärmstens als Sommerlektüre empfehlen. Auch wenn diesmal der Fall mehr an die Nieren gehen könnte als sonst. Fernweh und Lust auf einen ausgiebigen Urlaub in Frankreich bekommt man sowieso bei jedem Band. Jetzt heißt es wieder geduldig bis nächstes Jahr zu warten, wenn das nächste Abenteuer der Kommissarin erscheinen wird.

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