Wie wir mal Weihnachten gerettet haben

Antolin Quiz
von Sabine Lipan, Sasha Zilberman
Rezension von Janett Cernohuby | 12. Oktober 2016

Wie wir mal Weihnachten gerettet haben

Weihnachten ist nicht irgendein Fest im Jahreskreis, es ist das Fest schlechthin. An Weihnachten gibt es feste Rituale, allen voran dass die Familie anwesend sein muss. Besonders für Kinder ist es unvorstellbar von den gewohnten Bräuchen abzuweichen. Doch was wäre, wenn Weihnachten einmal komplett anders verlaufen würde? "Wie wir mal Weihnachten gerettet haben" ist ein witziges und rührendes Kinderbuch, das genau hiervon erzählt.

Jonas, Julia und Janni können kaum glauben, was ihnen ihre Eltern an diesem 23. Dezember eröffnen. Beide müssen am nächsten Tag, dem Heiligen Abend, bis 18 Uhr arbeiten! Das heißt, kein geschmückter Weihnachtsbaum, keine Weihnachtsplätzchen, keine Weihnachtsente. Das geht so nicht, beschließt Janni am nächsten Morgen. Und so zieht er mit seinen Geschwistern los zum Bauern, um die Ente zu holen. Sie backen zusammen und schmücken sogar den Weihnachtsbaum. Denn eines ist klar: Wenn die Eltern heimkommen soll alles fertig sein für die Bescherung!

Wir nehmen es als selbstverständlich hin, dass an Heiligabend die Eltern nicht arbeiten müssen, sondern tagsüber alles für den besonderen Abend vorbereiten. Dabei machen wir uns oftmals gar keine Gedanken darüber, dass es Busfahrer, Krankenschwestern und andere Menschen gibt, die an diesem Abend arbeiten müssen. Das ist zwar nicht das zentrale Thema dieses Kinderbuchs, dennoch wird es garantiert zur Sprache kommen, wenn man seinem Kind dieses Buch vorliest.
Vordergründig geht es allerdings darum, wie drei Geschwister tatkräftig zupacken, um Weihnachten zu retten. Mit retten ist dabei gemeint,  für den Weihnachtsmann alles vorzubereiten, damit er auch an diesem ungewöhnlichen Abend seine Geschenke unter den Baum legen kann. Klar, dass dabei so manches schief geht. Wunderbar amüsant, herrlich witzig und mit einer kräftigen Portion kindlichem Optimismus erzählt Sabine Lipan diese etwas andere Weihnachtsgeschichte. Sie zeigt, dass Kinder allzu gerne bereit sind, mit zu helfen und anzupacken, damit alles so abläuft wie sonst auch immer. So wie Jonas, Julia und Janni versuchen, das Weihnachtsfest genauso schön zu gestalten, wie es in all den Jahren davor war. Inklusive dem Aufräumen der eigenen Zimmer mit dem dazugehörigen Gemeckere, den verbrannten Keksen und der Weihnachtsente. Chaos ist also vorprogrammiert, ebenso wie Unterhaltung und Spaß für den Leser.
Die Geschichte ist kurzweilig erzählt. Seine klare und direkte Sprache ist optimal für Kinder ab fünf Jahren. Natürlich ist das Buch auch illustriert. Diese Bilder aber genauso wie das Buch: anders und witzig. Man wird vergeblich nach Glitzer, Weihnachtsglanz und den typischen Weihnachtsmotiven suchen. Doch das hätte auch gar nicht zur eigentlich Geschichte gepasst.

"Wie wir mal Weihnachten gerettet haben" ist zusammengefasst eine witzige und humorvolle Weihnachtsgeschichte, die gleichzeitig aber auch nachdenken lässt. Sie unterhält nicht nur mit drei liebenswerten Kindern, sondern zeigt auch, dass man an Weihnachten nicht immer alles als selbstverständlich ansehen sollte. Es ist ein etwas anderes, aber nicht minder besinnliches und stimmungsvolles Kinderbuch, das wir gerne empfehlen.

Details

Bewertung

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