No Jungs! Zutritt nur für Hexen

Wie man Brüder in Frösche verwandelt

von Thomas Brezina
Rezension von Janett Cernohuby | 24. Januar 2009

Wie man Brüder in Frösche verwandelt

Manchmal ist es nicht leicht, große Brüder zu haben. Ständig spielen sie einem Streiche und anstatt seine kleine Schwester zu beschützen, spuken sie lieber des Nachts umher und jagen anderen einen Heidenschreck ein. So ähnlich geht es auch den (fast) Stiefschwestern Tinka und Lissi. Die zwei haben gleich vier Brüder, die keine Gelegenheit ungenutzt lassen, den Mädchen das Leben zur Hölle zu machen.

Seit sechs Tagen geht das nun so. Jeden Morgen lassen sich die Brüder eine neue Gemeinheit für Tinka und Lissi einfallen. Sei es, dass sie Creme in die Shampoo-Flasche füllen, sei es, dass sie eine Schüssel mit kaltem Wasser vor das Bett stellen oder Knallerbsen unter dem Teppich verstecken - den Jungs fällt immer ein Schabernack ein. Doch als sie dann auch noch in Lissis Lieblingshut Mehl verstecken, dass beim Aufsetzen selbigens einen weißen Schauer über das Mädchen ergießt, ist das Maß voll. Die beiden fast Stiefschwestern überlegen, wie sie sich an ihren Brüdern rächen können. Doch zum Glück sind die beiden ja Hexen und haben ein eigenes Haus. In diesem dürfen sie, nach langen Verhandlungen mit ihren Eltern, jedes Wochenende alleine verbringen. Dort werden sie in all ihren Zauberbüchern bestimmt einen Zauberspruch finden, mit dem sie ihre nervigen Brüder in grüne Frösche verwandeln können. Doch so einfach ist das nicht, wie die Mädchen bald am eigenen Körper zu spüren bekommen. Denn jeder böse Zauber, den sie durchführen, hat stets unerwünschte Nebenwirkungen. Obendrein kommt dann auch noch ein Inspektor vom Club der Hexen, der die Schwestern über ihre bevorstehende Eignungsprüfung informiert.

Bei den beiden Stiefschwestern Tinka und Lissi wird es nie langweilig. Nachdem sie im ersten Teil erfahren haben, dass sie Hexen sind und ein Haus geschenkt bekommen haben, machen die beiden nun ihre ersten Gehversuche in der Zauberwelt. Und hier gibt es viel zu entdecken, besonders in ihrem neuen Haus. Neben dem unsichtbaren Kater Cosimo, den sie bereits kennen, finden sie eine große Auswahl Zauberbücher, ein sprechendes Bett und noch allerlei andere, verzauberte Dinge. Besonders die Zauberbücher haben es den Mädchen angetan, erhoffen sie sich hier den passenden Zauberspruch zu finden, wie sie ihre Brüder in Frösche verwandeln können. Doch das erweist sich als nahezu unlösbare Aufgabe, fällt doch jeder, zum Schlechten eingesetzte Zauber auf sie zurück.
Während die Leser im ersten Band noch viel über die Familie von Tinka und Lissi erfahren haben, treten die nun stark in den Hintergrund und die Handlung beschäftigt sich fast hauptsächlich mit den Mädchen. Es werden neue Charaktere eingeführt, wie etwas die neuen Nachbarn oder die Hexen-Inspektoren, die sicherlich in Folgebänden noch eine Rolle spielen werden.
Sprachlich ist an dem Buch nichts auszusetzen. Thomas Brezina schreibt hier für Kinder und dementsprechend einfach und locker fallen auch die Formulierungen aus. Es gibt keine langen Beschreibungen von Orten und Personen, stattdessen schreitet die Handlung zügig voran. So entsteht ein gleich bleibender Spannungsbogen, der keine Langeweile aufkommen lässt. Auch finden sich zwischen den Texten immer wieder einfache Schwarz-Weiß-Zeichnungen, um den Textfluss aufzulockern und den Lesern eine Vorstellung über das Aussehen der Charaktere zu vermitteln. Wie auch schon sein Vorgängerband ist dieses Buch ausschließlich für die weiblichen Leser geschrieben.

Zusammengefasst liegt mit "Wie man Brüder in Frösche verwandelt" ein lustiger und unterhaltsamer zweiter Teil der Hexenserie vor. Ähnlich wie bei den Protagonistinnen gibt es für die Leserinnen viel zu entdecken und spannende Situationen zu erleben. Wer bereits Gefallen an dem ersten Band gefunden hat, sollte sich diesen auf keinen Fall durch die Finger gehen lassen.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Humor:
  • Gefühl:
    Keine Bewertung

Könnte Ihnen auch gefallen: