Die dunklen Bücher

Vergiss den Vampir

Antolin Quiz
von Ruth Anne Byrne, Timo Grubing (Illustrator*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 28. Juni 2021

Vergiss den Vampir

Die dunklen Bücher versprechen Gänsehautfeeling und halten dafür ganz unterschiedliche Geschichten verschiedener Autoren bereit. Nach Geistern und Flüchen wartet nun etwas sehr Altes und vor allem Blutdurstiges auf die jungen Leser*innen: Ein Vampir. Was ihn umtreibt, davon erzählt Ruth Anne Byrne in ihrem dunklen Buch „Vergiss den Vampir“.

Blutsauger im Urlaub

Ausgehungert und durstig sitzt Vampir Viktor in den Zweigen eines Baumes. Er beobachtet eine Familie, die noch in den Abendstunden Spaß am Badesee hat. Viktors Wunsch, einer der Menschen würde sich in die Nähe seines Baumes verirren, geht bald schon in Erfüllung. Es ist der 13-jährige Pascal, der da vor ihm steht. Doch anstatt ihn zu beißen, werden die beiden zu Freunden. Entgegen den Warnungen von Viktors Tante! Doch die liegt derzeit schwer verletzt in ihrem Sarg. Die Vampirjäger Roderich und Ansgard Exenberger haben ihr mächtig zugesetzt. Darum ist Viktor, der selbst noch wie 13 Jahre aussieht, auf sich selbst gestellt. Bald entdecken die Vampirjäger seine Spur und nun ist Viktor auf die Hilfe seines menschlichen Freundes angewiesen. Kann Pascal den Vampir und dessen Tante rechtzeitig aus den Fängen der Exenberger retten?

Die dunklen Bücher: Vergiss den Vampir

Vampirgeschichte für junge Leser*innen

Ruth Anne Byrne hält für ihre junge Leserschaft einen fesselnden und kurzweilig erzählten Vampirroman bereit. Darin gibt es alles, was zu einer guten Vampirgeschichte gehört: hungrige Blutsauger, gefährliche Vampirjäger und einen Menschen, der zwischen beide gerät. Doch da es sich hier um einen Kinderroman handelt, läuft alles weniger blutig und vor allem gewaltfreier ab. Was Viktors Tante widerfahren ist, wird nur angedeutet, aber nie richtig ausgesprochen. Und auch Viktor selbst ist trotz seines Vampirdaseins kein blutrünstiger Mörder. Schon sehr früh stellt die Autorin klar, dass er zwar Blut trinken muss, aber deswegen die Menschen nicht gleich tötet. Hier entschärft die Autorin stark, um Kindern nicht mit der vollen Härte und Brutalität zu begegnen. Alle übrigen vampirischen Eigenschaften bleiben aber erhalten: die Furcht vor der Sonne, psychokinetische Fähigkeiten, Knoblauch als Schutzmittel, der Blutdurst und mehr. Diese geschickte Ausarbeitung einerseits zu entschärfen, ohne andererseits auf das zu verzichten, was Vampire so faszinierend macht, verleiht dem Buch seine unheimliche Atmosphäre. Die Handlung ist düster, voller Gefahren, aber sie verschreckt Kinder nicht. Sie lesen mit einem wohligen Schauer von dem ungewöhnlichen Ferienabenteuer, das Pascal erlebt, wissen aber immer, dass dem Jungen nichts passieren wird. Das ist gerade für ein Kinderbuch sehr wichtig. Schließlich soll sich die Leserschaft zwar gruseln, aber eben nicht ängstigen.

Die dunklen Bücher: Vergiss den Vampir

„Vergiss den Vampir“ ist ein weiterer spannender Band der dunklen Bücher. Er verspricht laue Sommernächte mit Vampiren, die zwar ihren Blutdurst stillen müssen, aber keine skrupellosen Mörder sind. Packend, fesselnd und atmosphärisch erzählt Ruth Anne Byrne ihre Vampirgeschichte für ein junges Lesepublikum.

Details

Bewertung

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