Sophie im Narrenreich

von Verena Petrasch
Rezension von Janett Cernohuby | 13. März 2017

Sophie im Narrenreich

Narren - unreife, tollpatschige und dumme Personen, die gut darin sind andere zu unterhalten, aber nicht mehr. An mittelalterlichen Königshöfen sorgten sie für Unterhaltung und vertrieben Langeweile. Doch sind sie wirklich so einfältig oder verbergen sich hinter den bunten, schrillen Kostümen nicht vielleicht kluge Köpfe, die ganz bestimmte, eigene Ziele verfolgen? In Verena Petraschs Kinderbuch "Sophie im Narrenreich" sind diese Gesellen ganz sicher mehr, als nur einfältige Geschöpfe.

Es ist die Nacht zu Sophies 12. Geburtstag, die das Mädchen nicht schlafen lässt. Zu viele Gedanken über das, was  ihre Mutter gesagt hat, gehen ihr durch den Kopf. Dass Sophie von nun an zu alt sei für bestimmte Kindereien. Zwischen diesen Überlegungen dringt ein Rumpeln aus dem Kleiderschrank an Sophies Ohr. Neugierig schaut sie nach - und findet einen Unbekannten in ihrem Kleiderschrank sitzend. Dieser stellt sich als Theobald der Gedankennarr vor. Sophie ist zunächst verwirrt, doch dann nimmt sie Theobald mit in die Welt der Narren, eine Welt die parallel zur der unseren existiert. Die Geschicke beider Welten sind miteinander verbunden. Während die meisten Narren nur Gutes für die Menschen wollen, gibt es auch sogenannte Schwarznarren, die sich die Menschen untertan machen wollen. Mutig und entschlossen macht sich Sophie auf den Weg, den Anführer der Schwarznarren aufzuhalten…

"Sophie im Narrenreich" ist ein großartiger und spannender Fantasyroman für Leser ab elf Jahren. Autorin Verena Petrasch entführt uns in eine bunte, lebendige und faszinierende Parallelwelt. Dabei bedient sie sich klassischer Fantasy-Elemente: Eine junge, aufgeweckte und mutige Heldin begibt sich auf eine Reise in ein unbekanntes Land voller Magie, fremdartiger Kreaturen und großer Gefahren. Dabei gilt es nicht nur das Böse aufzuhalten, das uns in diesem Roman in Form der Schwarznarren begegnet, sondern auch ein Familiengeheimnis zu lüften. Die Autorin begeistert ihre Leser mit schier unerschöpflichen Ideen über das Wesen der Narren und deren Aufgaben. Aufgaben, die vor allem für uns Menschen von großer Bedeutung sind. Doch beide Welten sind in Gefahr und es ist an Sophie, diese abzuwenden. So taucht man ein in das Reich der Narren, erkundet und entdeckt es zusammen mit Sophie.
Verena Petrasch schreibt ihre Geschichte unglaublich fesselnd und atmosphärisch. Der Spannungsbogen baut sich von Anfang an gleichmäßig auf und lässt zu keiner Zeit nach. Hat man einmal mit dem Lesen angefangen, zieht einen die Geschichte in ihren Bann und es fällt schwer, das Buch wegzulegen. Dazu tragen natürlich auch die Charaktere bei, allen voran Sophie. Eigentlich sollte sie ihren zwölften Geburtstag feiern, aber dieser war schon zuvor mit einem faden Beigeschmack behaftet. Ihre Mutter und ihr älterer Bruder haben sie immer wieder gemaßregelt, dass sie nun zu alt für Kindereien sei. Für das Lesen von Kinderbüchern und das Springen durch Pfützen. Doch kann man dafür jemals zu alt sein? Tatsächlich wird Sophie im Laufe der Handlung erwachsener, reifer. Sie erlebt viele Abenteuer und gefährliche Situationen. Im Kampf gegen das Böse steht sie vor so mancher Entscheidung, die nur sie fällen kann. Daran wächst sie.
Die Autorin hat mit Sophie einen tollen Charakter geschaffen, den man schnell lieb gewinnt.

"Sophie im Narrenreich" ist ein großartiger, spannender und atmosphärischer Fantasyroman für junge Leser ab elf Jahren. Er entführt in eine Parallelwelt, in der Narren für die Geschicke der Menschen verantwortlich sind. Der Roman unterhält und regt die Fantasie der jungen Leser an. Ein großartiges und packendes Buch, das wir wärmstens empfehlen.

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