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Pippa

Pippa: Mein (halbes) Leben ist ein Ponyhof

Antolin Quiz
von Barbara Tammes
Rezension von Janett Cernohuby | 24. Juli 2017

Pippa: Mein (halbes) Leben ist ein Ponyhof

Nicht immer läuft im Leben alles so, wie man es sich vorstellt. Manchmal legt es uns Steine in den Weg, errichtet Stolperfallen und bringt uns so immer wieder zum Straucheln - ja, das Leben ist einfach kein Ponyhof. Davon kann auch die zwölfjährige Pippa ein Lied singen. Aber wenigstens spielt sich ihr Leben auf einem Ponyhof ab - von Montag bis Freitag.

Mein (halbes) Leben ist ein Ponyhof

Schon mit zwölf Jahren führt Pippa ein Leben in zwei Welten. Während der Woche lebt sie bei ihrer Mutter, die ihrem großen Traum gefolgt ist und einen alten (baufälligen) Bauernhof mit vielen Pferden bewirtschaftet. Während der Wochenenden ist sie bei ihrem Vater, der als Zahnarzt in der Stadt praktiziert, wieder geheiratet und ein sechs Monate altes Baby hat. Beide Welten unterschieden sich extrem voneinander. Während ihre Mutter total chaotisch ist, gerne auch mal den Geburtstag ihrer Tochter vergisst, läuft bei Pippas Vater alles geregelt, organisiert und bis ins kleinste Detail perfekt geplant. Doch auch Pippa ist in beiden Welten ein völlig anderes Mädchen. Sie trägt andere Klamotten, hat andere Hobbys und auch andere beste Freundinnen.
Um dem ganzen Chaos zumindest ein wenig Herr zu werden, schreibt sie ein Journal. Dort hält sie Gedanken, Überlegungen und die Ereignisse der Woche fest, um so herauszufinden, wer sie wirklich ist. Keine leichte Aufgabe, zumal ihr Vater nun will, dass sich Pippa entscheidet, wo sie zukünftig leben will.

Pippa - Mein (halbes) Leben ist ein Ponyhof
Pippa - Mein (halbes) Leben ist ein Ponyhof
Pippa - Mein (halbes) Leben ist ein Ponyhof

Eine abwechslungsreiche und kurzweilige Geschichte für junge Mädchen

Schon auf den ersten Blick fällt die außergewöhnliche Gestaltung des Buches auf. Das Cover deutet auf die zwei unterschiedlichen Welten hin, durch die sich Pippa bewegt. Zwischen den Buchdeckeln eröffnet sich dann ein buntes Journal, dessen Textpassagen immer wieder durch zahlreiche Illustrationen unterbrochen werden. Illustrationen, die Pippas Gedanken, Gefühle und Überlegungen bildlich darstellen. In denen Pippa versucht zu ordnen, was ihr Leben durcheinander würfelt. Und das ist natürlich so einiges. Ihre Eltern sind geschieden - was für Kinder von Haus aus schon eine schwere Situation darstellt. Doch bei Pippa kommt hinzu, dass auch sie dadurch zu zwei völlig verschiedenen Personen gemacht wurde. Ja, gemacht wurde. Denn es war nicht sie, die sich dafür entschieden hat, in der Stadt ganz anders gekleidet zu sein und andere Freundinnen zu haben. Das waren ihr Vater und seine zweite Frau. Beide lieben Ordnung und praktizieren sie bis zur Perfektion. Alles ist genau durchstrukturiert, nichts wird dem Zufall überlassen. Das macht insbesondere den Vater wenig sympathisch. Zwischen ihm und dem Leser baut sich eine unüberwindbare Distanz auf und man fragt sich oft, wie Pippa es mit ihm aushält. Doch auch zur Mutter hat man nicht unbedingt den Draht. Denn wo Pippas Vater zu perfekt durchorganisiert ist, ist die Mutter das reinste Chaos. Ihr scheinen die Tiere wichtiger zu sein, als ihre Kinder. Das täuscht aber nur, denn als plötzlich die Frage im Raum steht, wo Pippa nach den Sommerferien leben soll, macht ihr der Gedanke, die Tochter an den Exmann zu verlieren, doch Angst.
Und zwischen diesem geschiedenen, ungleichen Pärchen steht ein zwölfjähriges Mädchen, das sich viel reifer benimmt, als man glauben mag. Sie nutzt weder den Wohlstand ihres Vaters aus, noch spielt sie ihre Eltern gegeneinander aus. Stattdessen versucht sie immer den Mittelweg zu gehen, um keinen zu verletzten. So entfaltet sich nach und nach ein kurzweiliger, spannender Lesespaß für Mädchen ab zehn Jahren. Die turbulente Geschichte bietet viel zu Lachen, manches zum Nachdenken und vor allem Unterhaltung für gemütliche Lesestunden in der Hängematte, am Strand oder einem anderen Lieblingsfleckchen. Es ist ein toller Lesestoff für den Sommer, für die Ferien und für manch andere Gelegenheit.

"Pippa: Mein (halbes) Leben ist ein Ponyhof" ist ein unterhaltsamer, kurzweiliger Kinderroman für junge Mädchen. Sie lernen eine junge Protagonistin kennen, die sich entscheiden muss, ob sie gut durchorganisiert bei ihrem reichen Vater in der Stadt oder chaotisch bei ihrer armen Mutter auf dem Bauernhof - dem Ponyhof - leben soll. Wie sie sich entscheidet, erfährt man erst, wenn man zum Buch greift und sich von der Geschichte mitreißen lässt.

Details

Bewertung

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