Mit Mathe kann man immer rechnen

Antolin Quiz
von Gudrun Mebs, Harald Lesch
Rezension von Janett Cernohuby | 13. Dezember 2016

Mit Mathe kann man immer rechnen

Mathematik ist ein Fach, das von den einen geliebt und von den anderen gehasst wird. Dabei begegnet uns Mathe überall im Leben und zu jeder Gelegenheit. So machten auch das Autorenduo Gudrun Mebs und Harald Lesch diese Wissenschaft kurzum zum Thema ihres neuen Kinderbuchs und nannten es passenderweise "Mit Mathe kann man immer rechnen".

Drei Wochen ist es her, seit Ida und ihre Freunde das letzte Mal mit ihrem Professor unterwegs waren. Heute wollen sie sich mitten in der Stadt treffen, um gemeinsam alles über die wunderbare Welt der Zahlen zu lernen. Denn Mathematik ist des Professors Lieblingsthema und man begegnet ihr überall. Doch der Professor hat keineswegs dicke Bücher und Schreibhefte dabei, mit denen er den Kindern langweiligen Mathematikunterricht erteilen will. Nein, er wandert mit ihnen durch die Stadt, besucht Tischlerei, Baustelle, Gemüseladen und sogar eine Bank, um ihnen zu zeigen, wie wichtig Mathe ist und wie es uns tagtäglich umgibt, ohne dass es uns bewusst ist. Neugierig laufen Ida und ihre Freunde ihm nach und entdecken dabei allerhand Wissenswertes.

Leider überträgt sich diese Neugier nur verhalten auf die Leser. Zwar ist die Rahmenhandlung - eine Gruppe Kinder erarbeitet mit einem Professor ein wissenschaftliches Thema - ein toller Plot, doch leider gelingt die Umsetzung nicht. Das liegt nicht allein am Thema Mathematik, das nicht jedem zusagt. Denn keine Sorge, Formeln, Rechnungen, Übungen und Definitionen gibt es in dieser Geschichte nicht. Im Gegenteil. Die Herangehensweise an das Thema Mathe ist eher verspielt und alltagsbezogen. Der Professor leiert nicht gebetsmühlenartig die Bedeutung der Mathematik herunter, erzählt monoton von ihrer Entstehung und von längst verstorbenen Denkern. Vielmehr lässt er die Kinder über verschiedene Begriffe aus der Mathematik nachdenken, Rückschlüsse auf Alltägliches ziehen und so selbst auf Erläuterungen und Erklärungen kommen. Obendrein führt er die Kinder durch verschiedene Betriebe und Geschäfte und zeigt ihnen hier die Wichtigkeit von Grundrechenaufgaben, den Nutzen von Geometrie und warum es ohne diese weder stabile Tische, noch senkrechte Mauern geben würde. Doch trotz diesem gut überlegten Ansatz gelingt es der Geschichte nicht, zu überzeugen. Sie bleibt flach und farblos. Zu keinem Zeitpunkt kann sie den Leser wirklich mitreißen oder fesseln. Auch der Erzählstil überzeugt nur mäßig. Die Dialoge wirken gekünstelt und aufgesetzt. Der erzählende Teil, der aus der Perspektive von Ida geschrieben ist, versucht ungezwungen und locker zu sein, ist aber schlichtweg konstruiert und aufgesetzt. Das bremst nicht nur den Lesegenuss, sondern vor allem die Motivation. Gelegenheitsleser unter dem achtjährigen Zielpublikum, werden das Buch sicherlich ganz schnell wieder beiseitelegen.

"Mit Mathe kann man immer rechnen" ist ein Buch, dessen Klappentext ein spannendes Lesevergnügen verspricht, das uns die bunte und vielfältige Welt der Zahlen zeigen will. Dieses Versprechen wird leider nicht gehalten. Die Geschichte ist farblos und aufgesetzt, und ob am Ende der Lektüre wirklich für alle Mathe ein Kinderspiel sein wird, bezweifeln wir doch sehr. Nicht etwa, weil die Autoren das Thema nicht altersgerecht vermitteln können, sondern weil es nicht überzeugend genug geschieht. Hier wird mehr versprochen, als am Ende gehalten werden kann.

Details

  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    11/2016
  • Umfang:
    192 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • Altersempfehlung:
    8 Jahre
  • ISBN 13:
    9783570173633
  • Preis (D):
    12,99 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Illustration: