Die wilden Fußballkerle

Markus der Unbezwingbare

von Joachim Masannek
Rezension von Janett Cernohuby | 08. Februar 2009

Markus der Unbezwingbare

Nicht erst durch die Kinofilme erreichte die Jugendbuchserie "Die Wilden Fußballkerle" Kultstatus. Bereits vor dem ersten Streifen hatte die Buchreihe eine große Fangemeinde. Insgesamt 14 Bände soll es geben, von denen sich jeder einem anderen der fußballverrückten Charaktere widmet. Der 13. Band ist dem Unbezwingbaren des Vereins gewidmet, Markus.

Es ist kurz vor den Sommerferien und die Wilden Fußballkerle stehen eigentlich vor der schönsten Zeit des Jahres. Zwar hassen sie die Schule, doch die Ferien nicht minder. Denn in dieser Zeit muss ein jeder von ihnen mit seiner Familie irgendwohin in den Urlaub fahren. Etwas, dass sie nicht nur total ätzend finden, sondern ihnen in diesem Jahr auch noch äußerst ungelegen kommt. Denn zwei Tage vor Ferienbeginn erhalten sie plötzlich einen provozierenden und herausfordernden Brief von den Biestigen Biestern. Die Biestigen Biester sind niemand anders als eine Mädchen-Fußballmannschaft, die glaubt, wild und unbezwingbar zu sein. Sie verhöhnen die Jungs und bezeichnen sie als Pampers-Liga-Spieler. Sollten sie doch den Mumm haben und ihr Können beweisen wollen, können sie das gerne am 5. August in der Natternhöhle in einem Match tun. Keine Frage, das können die Wilden Kerle nicht auf sich sitzen lassen. Doch was sollen sie tun? Zum einen ist die Natternhöhle im 600 Kilometer entfernten Hamm, zum anderen haben die Eltern ja bereits feste Urlaubspläne gemacht. Und von denen werden sie sich wohl kaum wegen eines Fußballspiels abbringen lassen. Doch dann haben die Wilden Fußballkerle doch noch eine Idee, wie sie ihren Ruf retten können...

"Alles ist gut, solange du wild bist!" ist nicht nur das Motto der Wilden Fußballkerle, sondern auch ihre Lebensphilosophie. Und so geht es im 13. Band sehr wild zur Sache. Dieses Mal kommt Markus der Unbezwingbare zu Wort. Eigentlich könnte Markus auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Seine Eltern haben Geld wie Heu, eine großes Haus und sogar einen Butler. Doch leider hat ihm das Schicksal so übel wie nur irgendwie erdenklich mitgespielt: Sein Vater hasst Fußball und sähe den Jungen viel lieber als erfolgreichen Profigolfer. Zum Glück kann Markus sich auf den Butler Edgar verlassen, der ihn bei seinem Hobby heimlich aber tatkräftig unterstützt. Aus Markus´ Sicht also wird nun das dreizehnte Abenteuer der Wilden Fußballkerle erzählt.
Dieses Abenteuer aus der Ich-Perspektive zu erzählen, war dabei eine gute Entscheidung. Denn nur so konnte der Autor überzeugend all jene Wut, Empörung wie auch Verzweiflung über ein Versagen und die Zerschlagung der Wilden Kerle herüberbringen. Der Leser fiebert förmlich mit, wenn die Jungs sich mit ihren Rädern auf den 600 Kilometer langen Weg in die Natternhöhle machen, sich unterwegs in Geheimunterschlüpfen verstecken müssen, um nicht von den von den Eltern gesandten Suchtrupps und Helikoptern gefunden zu werden. Doch auch am Ziel ihrer Reise, wartet noch jede Menge Nervenkitzel. Denn nun muss das alles entscheidende Fußballspiel ausgefochten werden - und das wird zum längsten Spiel aller Zeiten. Langeweile kommt beim Lesen also keineswegs auf.
Die Sprache des Buches ist eben jene saloppe, freche und ungezwungene Ausdrucksweise wie Jungendliche sie im Alter von 13 Jahren haben. Das verleiht dem Buch nicht nur einen glaubwürdigen Anschein, schließlich erzählt ja immer jemand aus der Clique, sondern macht es für sein Zielpublikum attraktiver. Doch so überzeugend die gewählte Sprache auch ist, hat sie auch einen Manko. Die ständig verwendeten Schimpfwörter und Flüche nehmen irgendwann Überhand und beginnen nach und nach den Leser zu nerven. Hier wäre ein bisschen weniger mehr gewesen.

Trotzdem ist "Markus der Unbezwingbare" ein sehr gelungener 13. Band der "Wilden Fußballkerle". Spannend, unterhaltsam und kurzweilig präsentiert sich hier eine abenteuerliche Geschichte über einen Haufen wilder Jugendlicher, die alle eine gemeinsame Leidenschaft haben. Fans der Clique werden an diesem Werk sicherlich viel Freude haben.

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