Leo Tüftelfuchs und die Mutmaschine

Antolin Quiz
von Katja Alves, Sabine Sauter (Illustrator*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 26. Juli 2019

Leo Tüftelfuchs und die Mutmaschine

Wie kann man mutig werden? Gibt es vielleicht eine Maschine, die einen auf Knopfdruck mutig werden lässt? Natürlich nicht, aber es gibt immer ein paar Tricks, wie man seine Ängste überwinden kann. Davon erzählt Katja Alves in ihrem Bilderbuch „Leo Tüftelfuchs und die Mutmaschine“.

Wenn die Angst am Spiel mit Freunden hindert

Leo Tüftelfuchs ist ein schlauer kleiner Fuchs, der stets viele Ideen für supertolle Erfindungen hat. Gerade hat er eine tolle Immer-fluffig-und-goldbraun-Pfannkuchen-Wendemaschine erfunden, da kommt sein Freund Marvin vorbei. Der möchte zum Teich gehen, um dort vom hohen Sprungstein ins Wasser zu springen. Marvin lädt Leo ein, mitzukommen, doch dem ist ein bisschen bang. Er hat Angst vor dem hohen Sprungstein. Doch anstatt das seinem Freund zu sagen, überlegt er sich eine Ausrede, warum er nicht mitkommen kann. So hält er es auch bei seinen anderen Freunden Herrn Igel und Merle. Leo wird ein bisschen traurig. Denn ohne seine Freunde fühlt er sich ziemlich einsam und nichts macht ihm Spaß. Da hat er eine Idee. Er, als schlauer Tüftelfuchs, braucht doch nur eine Mutmaschine erfinden, die ihm die Angst vor all den gefährlichen Sachen nimmt. Sofort macht sich Leo an die Arbeit.

Leo Tüftelfuchs und die Mutmaschine

Wichtiges Alltagsthema Mut

Katja Alves greift in ihrem Bilderbuch ein wichtiges Kinderthema auf, das alle Familien betrifft: Mut. Mut beginnt für Kinder oft schon bei kleinen, alltäglichen Dingen: Das Hinunterspringen von Stufen oder Spielgeräten, dunkle Räume, der Sprung ins Schwimmbecken oder den See, Laufradfahren, Fahrradfahren… Täglich stellen sich Kinder kleinen und größeren Herausforderungen, meistern sie und werden dadurch ein Stück mutiger. Manchen Kindern fällt es leicht, anderen nicht. Auch Leo Tüftelfuchs ist jemand, der seine Schwierigkeiten hat. Er traut sich nicht, zum Teich zu gehen, weil er Angst hat, von den hohen Steinen zu springen. Er hat Angst vor dunklen Höhlen und fürchtet sich vor der lauten Stimme seines Nachtbarn. Als er beginnt, seine Mutmaschine zu bauen und für diese verschiedene Teile benötigt, überwindet er wie nebenbei seine Ängste. Plötzlich ist da etwas, das für ihn sehr wichtig ist, das er unbedingt braucht und das ihn dazu bringt, seine Angst für einen Moment zu vergessen. Dabei merkt er, dass diese Angst grundlos war und die Dinge unheimlicher schienen, als sie tatsächlich sind.
So ist es auch bei Kindern. Sobald sie vor einer Herausforderung stehen, aber durch einen Anreiz oder etwas anderem abgelenkt werden, gelingt ihnen ihr Vorhaben. Die Angst ist plötzlich vergessen und sie schaffen alles. Genau das thematisiert Katja Alves in ihrer Geschichte. Sie belehrt ihr junges Lesepublikum aber nicht, sondern erzählt eine fröhliche, heitere Geschichte. Die darin vorkommenden Tiere erleichtern Kindern den Zugang zum Thema und so lassen sie sich schneller darauf ein.
Begleitet wird das Buch von farbenfrohen, niedlichen Illustrationen. Sabine Sauter zeichnete die Bilder zur Geschichte, die den freundlichen, herzigen Ton  und das Thema selbst sehr kindlich und verspielt aufgreifen. Ihre Tiere haben herzige Gesichter mit einem liebevollen Ausdruck. Die ganzseitigen Illustrationen sind voller Details, aber nicht überladen. Man findet hier und da niedlich gezeichnete Akzente, bekommt gleichzeitig eine klare Szene präsentiert, die die Handlung auf ihre Weise nacherzählt.

Leo Tüftelfuchs und die Mutmaschine

„Leo Tüftelfuchs und die Mutmaschine“ ist eine liebevoll erzählte und sehr niedlich illustrierte Geschichte von Katja Alves und Sabine Sauter. Sie greift ein typisches Kinderthema auf, mit dem sich alle Familien konfrontiert sehen. Manche mehr, manche weniger. Auf spielerische Weise erzählt Katja Alves, wie leicht es manchmal sein kann, seine Angst zu überwinden und dass Ängste oft auch unberechtigt ist. Ein wirklich liebenswertes Bilderbuch.

Details

Bewertung

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