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Die wilden Fußballkerle

Jojo, der mit der Sonne tanzt & Rocce der Zauberer

von Joachim Masannek
Rezension von Janett Cernohuby | 25. Januar 2009

Jojo, der mit der Sonne tanzt & Rocce der Zauberer

Fußball ist ein Gemeinschaftssport, bei dem nicht die Leistung eines einzelnen zählt, sondern das Zusammenspiel im Team. Die wilden Kerle sind ein ganz besonderes Team, das nicht nur auf dem Fußballfeld zusammenhält. Doch in ihren beiden neuen Abenteuern, die im "Doppelband 6" enthalten sind, droht ihnen nicht nur der Verlust eines ihrer Spieler, sondern auch eine herbe Absage.

Um "Jojo, der mit der Sonne tanzt", dreht sich die erste der beiden Geschichten. Da seine Mutter Alkoholikerin ist und auch keinen festen Wohnsitz hat, lebt er in einem Waisenhaus. Doch dann wird Jojo überraschend adoptiert und zieht zu einer wohlhabenden Familie an den Starnberger See. Er genießt es sichtlich, endlich ein Zuhause und vor allem Liebe gefunden zu haben. Doch dieses Paradies verwandelt sich bald schon in einen goldenen Käfig. Denn Jojos Adoptiveltern sehen es nicht gerne, dass er sich mit den Wilden Kerlen herumtreibt. Sie verbieten ihm den Umgang und holen ihn sogar mitten aus dem Qualifikationsspiel zur Kinderfußball-Weltmeisterschaft. Das verlieren die Wilden Kerle prompt und können nun nur noch auf einen Punktesieg hoffen. Dafür brauchen sie aber Jojo, dessen neue Familie jedoch nicht gehen lassen will. Doch die Wilden Kerle dürften sich nicht wild nennen, wenn sie dies einfach auf sich sitzen ließen...
Die Wilden Kerle haben Grund zum feiern. In letzter Minute haben sie die Meisterschaft gewonnen, auch wenn bis zum Schluss scheinbar alles dagegen gesprochen hat. Als Schiedsrichter war niemand anderes aufgelaufen, als der Vater eines Spielers der Gegenmannschaft. Er hatte auch allen sehr deutlich seine Partei gezeigt, indem er an die Wilden Kerlen zwei rote Karten verteilte und einen Elfmeter gegen sie pfiff. Doch als "Rocce der Zauberer" im Publikum Annika sieht, läuft er zu Höchstform auf und reißt im letzten Moment das Spiel rum. Annika - vor ein paar Tagen hatte sie im Teufelspott trainiert und den Jungs ihr Können gezeigt. Nach dem erfolgreichen Sieg nimmt Rocce nun all seinen Mut zusammen und fragt sie, ob sie nicht auch ein Wilder Kerl sein möchte. Doch Annika lehnt ab...

Der sechste Doppelband hält wieder zwei erstklassige Geschichten für alle Fans der Reihe bereit. Fußball, Fußball und wieder Fußball - das ist das zentrale Thema beider Geschichten. Gleichzeitig werden aber auch zwei weitere Charaktere der Wilden Kerle näher betrachtet und dem Leser vorgestellt. Den Beginn in diesem Band macht Jojo. Ein Kind aus dem Waisenhaus, das eigentlich eher durch eine Verlegenheit bei der Spieleranzahl ins Team kam. Doch er wurde bald zu einem wichtigen Freund und unersetzbarem Spieler. Seine Geschichte ist traurig, erzählt sie doch davon, dass Jojos Mutter nicht in der Lage war, ihr Kind zu erziehen. Wie traurig seine Lebenssituation wirklich ist, wird dem Leser erst in diesem Band bewusst. Somit hat die Geschichte einen ernsten Hintergrund neben den sonst so unbeschwerten Gedanken über das gemeinsame Hobby Fußball.
Etwas anders geht es dann in der zweiten Geschichte zu. Hier schlüpft Rocce in die Rolle des Erzählers, wodurch die Handlung völlig gegensätzlich zum Vorgänger wird. Der Leser fiebert mit, als die Wilden Kerle ein scheinbar aussichtsloses Match spielen und freuen sich ebenso über den Sieg. Als das neue Mitglied die Einladung zum Spielen im Team ablehnt, wird die Empörung darüber auch dem Leser nur allzu bewusst und man dürstet nach Vergeltung.
Beide Geschichten haben gemein, dass sie wieder flüssig und für Kinder ab acht Jahren geschrieben sind. Die zahlreichen Wortkreationen, wenn es darum geht, dass geflucht wird, sind lustig, aber auch anstrengend zu lesen. Die Ereignisse schreiten zügig voran und halten sich nicht an Kleinigkeiten auf. Auch wenn die Handlungsfiguren mittlerweile reifer geworden sind und daher auch die Geschichten mitunter ernster erscheinen, haben sie noch immer jede Menge Flausen und vor allem Fußball im Kopf.

Fans der Wilden Fußballkerle>, die noch nicht alle Bände im Regal stehen haben, sollten sich diesen Doppelband nicht entgehen lassen. Für wenig Geld erhalten sie hier zwei Romane, die ihre Sammlung erweitern oder vervollständigen. Wer die Bücher jedoch schon besitzt, für den wird es keinen Anreiz geben, sie sich noch ein weiteres Mal zuzulegen. Denn spezielle Extras oder Veränderungen weisen sie im Vergleich zu den Einzelbänden nicht auf.
Trotzdem sind die Geschichten wieder spannend und lustig und machen sie für jeden Wilden Kerle-Fan unverzichtbar.

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Bewertung

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