Plötzlich Pony

Eine Freundin zum Pferdestehlen

Antolin Quiz
von Patricia Schröder
Rezension von Janett Cernohuby | 05. Februar 2018

Eine Freundin zum Pferdestehlen

Freundschaften sind etwas ganz Besonderes. Sie bringen uns dazu, Neues auszuprobieren und lassen uns Hobbys entdecken, denen wir uns vielleicht sonst nie gewidmet hätten. Diese Erfahrung macht auch Pia, die Protagonistin der neuen, vielversprechenden Mädchenbuchreihe "Plötzlich Pony", dessen erster Band unter dem Titel "Eine Freundin zum Pferdestehlen" erschien.

Von neuen Nachbarn, Freundinnen und Ponys

Da staunt Pia nicht schlecht, als sich das neue Mädchen aus der Nachbarschaft vor ihren Augen in ein Pony verwandelt. Denn je nachdem ob gerade jemand gewiehert hat, wird aus Penny ein Pony. Natürlich darf davon niemand etwas wissen. Pennys Mutter hat auf einem Reiterhof sogar eine Box angemietet. Und ausgerechnet hier passiert es. Um Zeit mit ihrer neuen Freundin zu verbringen, meldet sich Pia im Reitstall an - obwohl sie für diesen Sport absolut nichts übrig hat. Dabei beobachten die beiden, wie einem Turnierpony Schlafmittel ins Futter gemischt wird, damit es beim bevorstehenden Wettkampf nicht teilnehmen kann. Doch die Verantwortlichen haben die Rechnung ohne Pia und Penny-Pony gemacht! Nur hoffentlich verwandelt sich Penny nicht ausgerechnet während dem Turnier zurück in einen Menschen.

Witzig, bunt, lebendig

Patricia Schröder bringt mit ihrem neuen Buch einen knallig-witzigen Start zu einer neuen Mädchenbuchreihe. Hier werden Klischees bedient und gleichzeitig auf die Schippe genommen. Auf den ersten Blick erweckt das Buch den Eindruck, ein richtiges Mädchenbuch zu sein. Mit viel Rosa, Ponys, Freundinnen und was sonst noch dazugehört. Doch tatsächlich ist es ganz und gar nicht so. Pia, die zur Erzählerin des Buchs wird, findet Rosaklamotten fürchterlich, ist relativ entspannt, wenn es um das Aussehen ihrer Haare geht und hat für Ponys und das Reiten absolut nichts übrig. Sie ist ziemlich cool, lässig und lässt sich nicht so leicht unterkriegen. Wenn sie sich etwas vornimmt, setzt sie das auch in die Tat um. Lediglich ihre liebesromanvernarrte Mutter bringt sie manchmal auf die Palme. Meistens dann, wenn sie über das Lesen vergisst, das Mittagessen zu kochen.
Penny ist neu in der Stadt. Sie ist wirkt sehr verschlossen, obwohl sie Pia sofort sympathisch findet. Doch wegen ihres kleinen, nicht unbedeutenden Geheimnisses traut sie sich nicht, Freundschaften zu schließen. Während Penny-Pony sich sträubt und Pia versucht, sie als Freundin zu gewinnen, rutschen beide in ein ziemlich verrücktes und wildes Abenteuer hinein. Dieses dreht sich um Ponys, Turniere, Neid und Intrigen. So kommt Penny zu einer Freundin und Pia unfreiwillig zu einer Mitgliedschaft im Reitstall.
Die Geschichte ist witzig, frech und vor allem flott erzählt. Dazu trägt ganz wesentlich die Gestaltung bei. Als Comic-Roman aufgemacht, ist das Buch einfach nur der Knaller. In jede Ecke, zwischen jeder Zeile ist ein kleines Bildchen, eine Sprechblase oder irgendein anderes grafisches Element eingebunden. Einzelne Worte sind speziell formatiert: mal fett, mal in einer anderen Schriftart und -größe, mal mit Schatten, Umrandungen, Schnörkeln versehen. Es gibt kaum einen länger Textabschnitt an dem nicht irgendetwas herumgeschnörkelt oder gezeichnet ist. Völlig überladen? Ja, definitiv, aber großartig in seiner Gesamtwirkung. Lesebegeisterte Mädchen werden mit diesem Buch ihre Spaß und viel zu lachen haben. Für Lesemuffel ist es eine perfekte Einladung, zum Buch zu greifen und selbst zu lesen.

Mit ihrer neuen Reihe liefert Patricia Schröder tollen Lesestoff für Mädchen, die Geschichten über ungewöhnliche Freundschaften suchen, in denen es gerne mal wild, verrückt und chaotisch zugeht und in denen Fieslingen das Handwerk gelegt wird. Alles das finden sie auf jeden Fall in "Plötzlich Pony: Eine Freundin zum Pferdestehlen". In Kombination mit der überbordenden Gestaltung ist der Comic-Roman einfach großartig gelungen. Perfekt für alle Lesemuffel und natürlich Lesebegeisterte. Hier darf man nicht vorbeigehen, sondern muss zugreifen.

Details

Bewertung

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