Die Wildnis ist ein Ort mit einer Menge Anziehungskraft. Das liegt vermutlich daran, dass die wenigsten Menschen jemals mit richtiger Wildnis konfrontiert werden und dementsprechend romantisierte Vorstellungen davon haben oder entsprechende Bücher gelesen haben. So wie die beiden Autoren, die zusammen Dav Pilkey sind und „Dog Man“ erfunden haben. Von ihnen ist nun mit „Das Jaulen der Wildnis“ der sechste Band der Reihe erschienen.
Alles wie immer
Nach der üblichen Motivationserklärung der beiden Autoren, die offensichtlich mal wieder ein Buch gelesen haben, folgt die übliche Entstehungsgeschichte des Helden Dog Man, der halb Polizist und halb Hund ist. Leider ist das für manche zu wenig von der einen Hälfte und für andere zu wenig von der anderen. Die Hundenatur Dog Mans bringt ihn unter anderem dazu, Briefe zu zerbeißen und Knetanimationsfiguren zu schlucken. Das bringt Polizisten gegen ihn auf. Weit problematischer ist in dieser Episode allerdings, dass im Vorgängerband ehemalige Freunde des Super-Katzenverbrechers Petey zwar geschrumpft wurden, aber nicht endgültig besiegt. So gelingt es ihnen ein Verbrechen zu begehen und es Dog Man in die Schuhe zu schieben, der sofort verurteilt wird – anscheinend ohne Widerspruchsmöglichkeit. Aber im Hundeknast mag man ihn auch nicht, dort ist er zu viel Mensch. Können ihn seine Freunde retten? Und was machen Petey und der kleine Petey? Helfen sie oder sabotieren sie Dog Man?
Funktioniert das Muster immer noch?
Der fünfte Band von Dog Man war überraschend gut. Manche Leser waren davon so begeistert, dass sie ihn besser als den ersten Band einstuften. Leider wird das mit dem sechsten Dog Man Abenteuer nicht passieren. Denn die Handlung, die auf Missverständnissen und Vorurteilen beruht, plätschert nur so vor sich hin, hat keine wirklichen Höhepunkte und auch die Running Gags werden im aktuell vorliegenden Band nicht wirklich besser. Eher im Gegenteil. Spannung kommt wenig auf, der Humor ist eher brachial (Kotzattacken) und die Motivation der Bösewichte, sich nicht an ihrem eigentlichen Feind zu rächen, sondern an Dog Man, ist auch nicht wirklich klar. Das macht den Band zum bisher schwächsten Teil der Reihe, bei dem auch der Zusammenhang zur angeblichen literarischen Vorlage nicht klar ist. Er ist nur wahren Fans zu empfehlen, die sicher hoffen werden, dass Band 7 wieder eine Steigerung darstellt.
„Das Jaulen der Wildnis“ ist der sechste Band der Reihe „Dog Man“ von Dav Pilkey, der als George Beard und Harold Hutchins schreibt. Leider wirkt der Band uninspiriert, ist spannungsarm und kann nicht einmal wirklich die Verbindung zur Vorlage nachvollziehbar transportieren. Schade, hier werden viele Fans enttäuscht sein und auf einen besseren siebten Band der Reihe hoffen.
Details
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Originaltitel:Dog Man - Brawl of the Wild
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Band:6
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Erschienen:11/2020
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Umfang:224 Seiten
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Typ:Hardcover
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Altersempfehlung:8 Jahre
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ISBN 13:9783947188901
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Preis (D):9,99 €