Die Hexe aus dem ersten Stock

von Martina Dierks
Rezension von Janett Cernohuby | 08. Februar 2009

Die Hexe aus dem ersten Stock

Hexen sind im Volksglauben mit Zauberkräften ausgestattete Frauen. Obwohl sie im Allgemeinen als böse dargestellt werden, unterscheidet man zwischen schwarzer und weißer Magie; bösen und guten Hexen. Und Vorsicht: Jeder, der jetzt behauptet, Hexen gäbe es gar nicht, sollte das nicht Fanny Kirschbaum hören lassen.

Fanny Kirschbaum, ein zehn Jahre und drei Monate altes Mädchen, findet eines Tages auf der Straße das Buch "Erinnerungen eines Zauberdetektivs" von Arsenius Flamm. Natürlich ist Fanny ganz fasziniert und beginnt sofort, in dem Buch zu lesen. Sehr genau wird dort erklärt, woran man eine Hexe erkennt und wie man als erfolgreicher Hexendetektiv vorgehen muss. Von nun an glaubt Fanny in jedem Menschen eine mögliche Hexe zu erkennen. Doch all ihre Verdächtigungen stellen sich schnell als Irrtum heraus. Bis eines Abends ein Koffer und darauf eine Frau, vor dem Haus, in dem Fanny wohnt, landen. Neugierig nimmt sie das Geschehen näher in Augenschein. Sie trifft auf Griseldis Krummbart, welche sich als neue Nachbarin vorstellt. Sofort schlagen Fannys Hexendetektivsinne Alarm und sie beginnt Griseldis zu beobachten. Was sucht die neue Nachbarin nur an der alten Ruine und warum gräbt sie dort ständig den Boden um?
An Fannys Seite ist der rote Kater Minks, der nach dem Erscheine der neuen Nachbarin plötzlich sprechen kann. Es stellt sich heraus, dass Minks ein verfluchter Zauberer ist. Mit seinen Erinnerungen ist er Fanny bei ihrer gefährlichen Detektivarbeit eine große Hilfe. Dann sind da noch die Hexenschwestern Cora, Ava und Lona, denen Fanny vom bösen Vorhaben Griseldis erzählt. Allerdings glauben sie ihr nicht. Erst durch die Hilfe des jungen Halbvampirs Tom und dessen Vater (dass Vampire böse sind, ist ein böses Gerücht) gelingt es Fanny, die böse Hexe Griseldis aufzuhalten.

"Die Hexe aus dem ersten Stock" ist ein lustiges und spannendes Kinderbuch aus der Feder Martina Dierks. In 27 Kapiteln erzählt sie das erste Abenteuer der kleinen Fanny Kirschbaum. Dabei ist ihr der Aufbau des Buches sehr gut gelungen. Zu Beginn führt sie die wichtigsten Personen ein, Fanny und ihren Katzenfreund Minks. Dabei hält sich die Autorin aber nicht mit langen und ausschweifenden Erläuterungen auf, die jedes Kind sofort langweilen würden, sondern beginnt gleich mit der rasanten Handlung. Nach und nach baut sich die Spannung gleichmäßig auf und flaut zu keiner Zeit ab. Lediglich das Ende ist etwas enttäuschend, bleibt doch offen was aus Kater Minks und dem Fluch wird. Gleichzeitig lässt der Schlusssatz der Geschichte jedoch auf eine Fortsetzung über die Detektivin Fanny hoffen.
Aufgrund der einfachen und kindgerechten Sprache ist das Buch bereits für Mädchen und Jungen ab 8 Jahren geeignet. In kurzen und leicht aufgebauten Sätzen werden die Geschehnisse beschrieben. Der mittelgroße Schriftgrad und die deutliche Textstrukturierung erleichtern Erstlesern das Lesen des Buches. Zusätzlich sind die Texte mit einfachen aber trotzdem anspruchsvollen schwarz-weißen Illustrationen hinterlegt. So können sich die jungen Leserinnen und Leser ein Bild von den Charakteren oder der gerade beschriebenen Handlung machen. Anders als bei Bilderbüchern nimmt hier der Text den größten Teil des Buches ein und die Illustrationen dienen nur als zusätzliche Untermalung.

Insgesamt liegt mit "Die Hexe aus dem ersten Stock" ein sehr schönes, lustiges und spannendes Kinderbuch vor. Nicht nur Erstleser werden dieses begeistert zur Hand nehmen, auch für ältere Kinder bietet es jede Menge Spannung und Lesespaß.

Details

  • Autor*in:
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    08/2006
  • Umfang:
    151 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • Altersempfehlung:
    7 Jahre
  • ISBN 13:
    9783401052496
  • Preis (D):
    8,95 €

Bewertung

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