Der Maulwurf und die Sterne

Antolin Quiz
von Britta Teckentrup
Rezension von Janett Cernohuby | 06. Oktober 2019

Der Maulwurf und die Sterne

Oft sieht man im Leben Dinge, die wunderschön sind, die einem gefallen und die man gerne für sich besitzen möchte. Doch nicht immer kann man das. Nicht nur, weil sie zu teuer sind, sondern auch, weil einiges davon uns allen gehört und wir alle unsere Freude daran haben wollen. Darum geht es in Britta Teckentrups neuem Bilderbuch „Der Maulwurf und die Sterne“.

Leuchtende Sterne für die Maulwurfshöhle

Nacht für Nacht sitzt der kleine Maulwurf auf einem Stein und schaut in den Nachthimmel. Er bewundert die Sterne und wie wunderschön sie leuchten. Eines Nachts sieht er eine Sternschnuppe, die vom Himmel fällt. Schnell wünscht sich der kleine Maulwurf, dass er all die funkelnden Sterne besitzen könnte. Plötzlich wachsen viele Leitern zum Himmel hinauf und der Maulwurf beginnt, die Sterne vom Himmel abzusammeln und in seiner Maulwurfshöhle aufzuhängen. Was er jedoch nicht bedenkt ist, dass nun die Welt außerhalb seines Zuhauses dunkel ist und viele Tiere keine Orientierung mehr in der Nacht haben. Als dem kleinen Maulwurf das bewusst wird, wünscht er sich, er hätte die Sterne nie zu sich in die Maulwurfshöhle geholt. Da wachsen plötzlich wieder viele Leitern in den Himmel und der Maulwurf bringt die Sterne zurück.

Der Maulwurf und die Sterne

Vom gemeinsamen Teilen

Britta Teckentrup erzählt in ihrem neuen Bilderbuch auf wunderbar poetische Weise von Besitz, Teilen, Gemeinschaft und Freundschaft. Der kleine, liebenswerte Maulwurf schaut staunend in den Nachthimmel. Mit kindlicher Freude und Begeisterung betrachtet er die Sterne, erfreut sich an ihrem Leuchten und wünscht sich, dass es auch in seinem Zuhause so wundervoll leuchtet. Ohne über mögliche Folgen nachzudenken, holt er sich diese Sterne nach Hause, als sich ihm die Gelegenheit bietet. Er hegt dabei keinerlei bösen Hintergedanken, macht es nicht aus Gier oder Selbstsucht. Er will einfach nur sein Heim verschönern. Denn als er mitbekommt, wie schwer das Leben für die Tiere geworden ist, die sich nun nicht mehr an den Sternen orientieren können, ist er zutiefst betrübt und sofort bereit, die Sterne zurückzugeben. Er hat erkannt, dass es Schönheiten, Wunder gibt, die man nicht mit nachhause nehmen kann. Die für alle Bewohner unserer Welt sind, die man teilt und mit denen man achtsam umgehen muss. Das ist eine sehr wichtige und wertvolle Botschaft in unserer Zeit.
Neben dem berührenden Text hat Britta Teckentrup auch wieder wundervolle Illustrationen geschaffen. Mit der für sie typischen Collagentechnik erschuf sie eine faszinierende Nachtszenerie. Sie setzt die Farben geschickt ein, wodurch man das Gefühl hat, selbst unter dem nächtlichen Sternenzelt zu stehen. Auch den Glanz, den die Sterne in der Maulwurfshöhle verbreiten, hat sie einzigartig eingefangen. So blättert man verzaubert Seite um Seite weiter, um dann aber - genauso wie der Maulwurf - schockiert in eine völlig schwarze Nacht zu blicken. Eine Nacht, der jegliches Licht fehlt. Die dunkel und erdrückend ist. Hier hat Britta Teckentrup Großartiges gezaubert, einfach wunderbar mit Farben und ihren Wirkungen gespielt und dem Buch einen ganz eigenen, unvergleichbaren Charme verpasst.

Der Maulwurf und die Sterne

„Der Maulwurf und die Sterne“ ist ein wunderschön illustriertes und poetisch erzähltes Bilderbuch von Britta Teckentrup. Sie greift darin wichtige Themen wie Freundschaft, Teilen und Besitz auf und verpackt all das in einer Geschichte für Kinder ab drei Jahren.

Details

  • Originaltitel:
    Mole's Star
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    07/2019
  • Umfang:
    32 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • Altersempfehlung:
    3 Jahre
  • ISBN 13:
    9783845830667
  • Preis (D):
    15,00 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Anspruch:
  • Gefühl:
  • Illustration:

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