Die Giblinge

Der längste Tag des Jahres

von Georg Babetzky, Roland Kaiser
Rezension von Janett Cernohuby | 24. Januar 2009

Der längste Tag des Jahres

Geben ist seliger denn Nehmen, sagt schon ein alter Satz aus der Bibel. Um diese Thematik dreht sich auch die Kinderbuchreihe "Die Giblinge" aus der Feder des Schlagersängers Roland Kaiser erschienen im Seeliger Verlag. Im ersten Band "Der längste Tag des Jahres" lernen wir die kleinen Helden kennen und erfahren schon von ihren ersten Gewohnheiten und Bräuchen.

Die Giblinge sind ein kleines Volk, welches in dem fernen Akkrollam leben. Sie sehen aus wie Menschen, sind aber nur halb so groß. Giblinge sind ein freundliches, fleißiges und vorausschauendes Volk. Ganz anders sind da die Nimmlinge. Auch sie leben in Akkrollam und sehen den Giblingen zum verwechseln ähnlich. Allerdings sind faul, streitlustig und äußerst unfreundlich. Wo immer es geht, versuchen sie den Giblingen das Leben schwer zu machen. Nur an einem Tag im Jahr herrscht Frieden zwischen den beiden Völkern. Das ist der Tag vor dem längsten Tag im Jahr. An diesem treffen sich die Giblinge und Nimmlinge zum traditionellen Wettkampf im Ecksteinwerfen. Wie auch schon in den letzten einhundert oder zweihundert Jahren gewinnen dieses die Giblinge - wenn dieses Mal auch nur sehr knapp. Doch dann ist auch schon der längste Tag des Jahres gekommen. Das ist für die Giblinge und Nimmlinge ein sehr wichtiger Tag. An diesem reifen nämlich die Krummlinge und müssen geerntet und zu Marmelade und Mus verarbeitet werden. Sonst würden die leckeren Früchte, die von außen wie blaue Bananen aussehen, wie Äpfel riechen und wie Erdbeeren schmecken, sofort verfaulen. Für diesen wichtigen Tag haben sich die Giblinge gründlich vorbereitet. In aller Früh machen sie sich auf zum Krummlinge-Feld, ernten die reifen Früchte und verarbeiten sie sofort weiter. Ganz anders ist es bei den Nimmlingen. Sie sind faul und gierig und schlingen die reifen Früchte lieber sofort herunter. Doch dieses Mal soll bei der Ernte einiges durcheinander kommen. Den Nimmlingen fällt der Gibling Bingo in die Hände. Sofort reift in den Nimmlingen die Idee, Bingo als Geisel zu nehmen und ihn nur gegen einen Sack Krummlinge auszutauschen. Werden die Giblinge auf diese erpresserische Forderung eingehen?

Das Buch klingt vielversprechend, kann dann jedoch nicht alle Erwartungen erfüllen. Die Geschichte ist zu sehr in die Länge gezogen. Auf vielen Seiten plätschert die Handlung dahin, ohne sich wirklich zu einem spannenden Höhepunkt zu entwickeln. Das liegt größtenteils daran, dass die Beschreibung von Handlung und Ereignissen zu ausschweifend beschrieben wird. Zwar beweisen die Autoren, dass sie mit Worten umgehen und Dinge so gut schildern können, dass sie vor den Augen des Leser lebendig werden, jedoch ist dies bei einem Kinderbuch kein gutes Mittel. Kinder haben nicht die Geduld sich durch lange Beschreibungspassagen zu lesen und werden so das Interesse verlieren. Aber auch sonst fehlt es der Handlung an Tiefgang und fesselnden Motiven.
Die Gestaltung des Buches ist gut gelungen. Die Figuren sind genau so dargestellt, wie man sie sich nach dem Lesen vorgestellt hat. Man erkennt, dass der Illustrator sich die Szenen und die Charakteren sehr genau angesehen hat und somit gut umsetzen konnte. Allerdings sind die Texte zu viel und zu lang für ein Kinderbuch. Ebenso ist die doch sehr kleine Schrift für Kinder eher ungeeignet. Kinder die gerade erst das Lesen gelernt haben und ihre ersten Erfahrungen sammeln, werden Mühe haben, den Text lesen zu können. Hier wäre eine größere Schrift wünschenswert gewesen.
Dem Kinderbuch liegt zusätzlich eine CD bei. Hier findet sich Das Lieder der "Giblinge", natürlich gesungen von Roland Kaiser. Dieses Stück gibt es noch ein weiteres Mal nur mit Instrumenten eingespielt. Darüber hinaus enthält die CD noch zwei Hörproben zu den bisher erschienen Audiobüchern der Giblinge. Diese sind jedoch nur ungefähr 40 Sekunden lang, so dass man sich nicht wirklich einen Eindruck machen kann.

Insgesamt ist Die Giblinge. "Der längste Tag des Jahres" eine mittelmäßig Kindergeschichte, die, trotz ihrer teilweisen zu langatmigen Beschreibungen, heiter erzählt wird. Die dazugehörigen anspruchsvollen Zeichnungen sind gut gelungen und heben die Stimmung der Erzählung. Das Kinderbuch kann also sicher für unterhaltsame Augenblicke sorgen.

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