Zilly und Zingaro

Das Spukhaus

Antolin Quiz
von Korky Paul, Valerie Thomas
Rezension von Janett Cernohuby | 19. August 2016

Das Spukhaus

Manchmal ist es wie verhext. Da fällt plötzlich irgendetwas herunter, ohne dass man es berührt hat. Türen oder Böden knarzen, ohne dass jemand durchs Zimmer geht. Es ist, als würde es im Haus oder in der Wohnung spuken. Davon handelt auch Zillys neues Abenteuer: "Zilly und Zingaro: Das Spukhaus".

Eigentlich wollte Zilly gerade ein gemütliches Nickerchen halten, da fällt plötzlich die Blumenvase mit einem lauten Klirren vom Tisch, der Vorhang fällt krachend herunter und zu allem Überfluss stürzt auch noch der Kronleuchter klirrend zu Boden. Das kann nur eines bedeuten: In Zillys Haus spukt es! Aber kein Problem, denn im großen Zauberbuch steht bestimmt ein Spruch gegen häuslichen Spuk. Nur blöd, dass Zilly ihre Brille nicht finden kann. Muss es halt ohne Brille gehen - hoffentlich verliest sich Zilly dabei nicht…

"Zilly die Zauberin" ist eine der wenigen Bilderbuchreihen, in denen keine Werte und keine pädagogischen Botschaften vermittelt werden, sondern in der es um Spaß und Unterhaltung geht. In diesem Abenteuer wird es so richtig gruselig, wenn Zilly den Zauberspruch falsch ausspricht und ihr Haus in ein Spukhaus verwandelt. Denn nun klappern wirklich Gerippe die Treppe hinunter, huschen gruslige Gespenster heulend durch die Zimmer und Fledermäuse sowie Eulen fliegen gespenstisch um die Türme der Villa. Aber keine Sorge, das Autorenduo achtet darauf, dass es für die jungen Leser nicht zu gruslig und unheimlich wird. Denn die Geschichte ist trotz der Geister und des Spuks witzig wie immer. Zingaro sorgt für ein kleines Durcheinander. Zilly, ein wenig tollpatschig und ungeschickt, macht das Chaos dann mit einem falschen Zauberspruch endgültig perfekt. Und die Leser? Die bekommen viel zu Lachen und zu Schmunzeln. Manches zum Gruseln und anderes zum Staunen. Die Illustrationen, die keineswegs dem homogenen Mainstream entsprechen, fangen den Blick des Betrachters ein. Sie sind wieder voll von kleinen Details und Elementen. Besonders das mittige Bild, in dem hochformatig Zillys Spuk-Villa dargestellt wurde, bietet unglaublich viel zum Betrachten, Erkennen und Finden. So wird man auch beim wiederholten Male neue Dinge entdecken, die zuvor noch nicht aufgefallen sind.
Genau wie Geschichte und Illustration, ist auch die Typografie witzig gelungen. In großen, fettgedruckten Lettern werden Geräusche dargestellt oder auch Ausrufe Zillys hervorgehoben. So macht auch das Vorlesen ungemein Spaß, da man mit seiner Stimme der Handlung zusätzlichen Charakter verleihen kann.

"Zilly und Zingaro: Das Spukhaus" ist ein witziges, skurril-schauriges Abenteuer der exzentrischen Zauberin und ihres Katers. Hier stehen Spaß und Unterhaltung für Kinder an erster Stelle. Der Titel passt ganz wunderbar in den Herbst, wenn die Halloween-Partys stattfinden. Doch auch sonst kann man über die gruslige Geschichte lachen und sich immer wieder von Zillys Geisterabenteuer unterhalten lassen.

Details

Bewertung

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