Falling Skye

Rising Skye


Werden deine Gefühle dich retten?
von Lina Frisch
Rezension von Stefan Cernohuby | 02. November 2020

Rising Skye

Wenn jemand vom Himmel gefallen ist, erhebt sich derjenige dann wieder? Oder ist jene Person dann dazu verdammt, ein Dasein am Boden zu fristen, inmitten von Schmerz und Unterdrückung? Lina Risch hat mit „Rising Skye“ die Fortsetzung zu „Falling Skye“ verfasst, gleichzeitig aber auch im Untertitel die Frage gestellt: „Werden deine Gefühle dich retten?“. Man darf also gespannt sein, ob jene Gefühle, die im ersten Band gefährlich waren, nun positive Auswirkungen haben.

Ein kurzer Rückblick: Was ist geschehen? Skye hat alle relevanten Informationen, die sie braucht um das Projekt ReNatura auffliegen zu lassen, auf einem USB-Stick gespeichert und ist mit ihrem Freund Hunter auf der Flucht. Doch hier läuft sie in eine Falle und kann nur dank Hunter in letzter Sekunde gerettet werden – sie wird dabei aber sowohl von einem Feuer verbrannt, als auch vergiftet. Sie fliehen vor der weiteren Verfolgung und suchen ärztliche Hilfe. In einem Reservat, in dem die Kristallisierungsgesetze bis dato nicht unterschrieben wurden, sind sie beide für einige Zeit sicher. Zumindest so lange, wie sie benötigen, um ihre nächsten Schritte zu planen um die massive Ausweitung der Befugnisse von Kontrolleuren und Regierung zu verhindern. Denn was geplant wird, ist gewissermaßen die Entmündigung einer Hälfte der Bevölkerung. Doch da ist vieles, das Skye nicht weiß. Und zumindest eine der Informationen hat direkt mit ihrem Freund Hunter zu tun.

Jenes letzte Detail ist tatsächlich der Hauptkritikpunk an der Geschichte, ja sogar am ganzen Buch. Denn zuerst ist dies nur etwas seltsam, dann wird zunehmend komischer, bis irgendwann sogar die die Nebencharaktere gegen diesen Punkt in der Handlung zu protestieren scheinen und auf die Problematik hinweisen. Lediglich eine kleine sehr klischeehafte Eifersuchtsszene hat das Potenzial, ebenfalls zum Ärgernis für den Leser oder die Leserin zu werden, aber im Vergleich zu jener „Ich kann ihr diese handlungsrelevante Information einfach nicht mitteilen, obwohl es dafür keinen rationalen Grund gibt“-Stelle ist das kein Problem. Die Handlung ist am Ende ein Hin und Her, man stellt Loyalitäten in Frage und fragt sich das eine ums andere Mal, was wohl als nächstes passiert. Doch davon wird man zumindest gut unterhalten, sieht einige Vermutungen bestätigt, wird aber an anderer Stelle überrascht. Das Buch insgesamt ist durchaus ambitioniert, schafft es, „Young Adult“ und „All Age“-Aspekte in einer Handlung zu vereinen. Aufgrund der genannten Problematik bleibt der Roman insgesamt leider doch nur durchschnittlich. Schade, hier wäre deutlich mehr möglich gewesen.

„Rising Skye“ mit dem Untertitel „Werden deine Gefühle dich retten?“ ist die Fortsetzung von „Falling Skye“. Leider wird hier an einem Detail der Handlung so lange festgehalten, bis dieses anscheinend sogar für die Charaktere unglaubwürdig wird. Wäre das nicht der Fall, würde das Werk weit besser abschneiden – schließlich ist sowohl die Vision hinter der Geschichte latent immer noch ein Problem, als auch die Handlung spannend. Aber so schafft es der Roman leider nicht aus dem Mittelmaß herauszuragen.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:

Könnte Ihnen auch gefallen: