Professor Dur und die Notendetektive

Vivaldi: Die vier Jahreszeiten

von Sylvia Schreiber
Rezension von Janett Cernohuby | 09. Oktober 2015

Vivaldi: Die vier Jahreszeiten

Das wohl bekannteste Werk Antonio Vivaldis ist "Die vier Jahreszeiten". Dieses aus vier Teilen bestehende Violinkonzert imitiert vor allem Naturerscheinungen: Mücken surren durch die Luft, Gewitter krachen über den Himmel, sanfte Winde wehen über das Land. Der große Komponist und dieses beeindruckende Werk sind auch Thema eines weiteren Falls von "Professor Dur und die Notendetektive".

Diesmal schickt Professor Dur seine zwei kleinen Freunde Lasse und Lotte mit dem Zauberflügel an einen ganz besonderen Ort: nach Venedig im Jahr 1726. Hier findet gerade der Karneval statt und an diesem Abend soll Antonio Vivaldi sein berühmtes Violinkonzert "Die vier Jahreszeiten" aufführen. Doch vom Maestro fehlt jede Spur und ohne ihn können die Mädchen des Waisenorchesters nicht spielen. Die Geigerin Gilda hat eine böse Vorahnung und macht sich auf den Weg, Vivaldi zu suchen. Natürlich begleiten Lotte und Lasse ihre neue Freundin. Sie kommen gerade noch rechtzeitig, denn Vivaldi wird von einem maskierten Mann verfolgt. Können die drei Kinder ihn und vor allem die Noten für das Konzert retten?

Antonio Vivaldis "Die vier Jahreszeiten" ist wie eingangs bereits erwähnt, ein ganz besonderes Stück. Es sind vier Konzerte für Violine, von denen jedes eine andere Jahreszeit porträtiert. Vivaldi war der erste Komponist, der sich überlegte, wie man mit Instrumenten von Menschen, Natur und Tiere im Wandel der Jahreszeiten erzählen kann. Das ist ihm auf wunderbare und beeindruckende Weise gelungen und so gut wie jeder von uns kennt zumindest "Der Frühling", da das Stück vielseitig Verwendung findet.
Doch wie bringt man seinem Kind dieses Musikstück näher, den Komponisten und was das besondere an seiner Arbeit ist? Natürlich mit einer spannenden Geschichte drum herum. Am besten eignet sich dafür die uns vorliegende Folge von "Professor Dur und die Notendetektive: Vivaldi - Die vier Jahreszeiten". Hier wird Kindern eine spannende Geschichte erzählt und so ganz nebenbei lernen sie auch noch etwas über den großen Komponisten. Die Handlung ist dabei alles andere als aufgesetzt und wirkt keineswegs erzwungen. Tatsächlich bedient sie sich vieler Elemente, die Kinder besonders schätzen: ein Zauberklavier, Zeitreisen und ein freches, sprechendes Tier (in diesem Fall eine Ratte). Inerhalb dieses Rahmens hat Sylvia Schreiber die vielen Informationen und Fakten über Antonio Vivaldi und sein berühmtes Violinkonzert verpackt. Die Kinder erleben eine abenteuerliche Zeit auf den Wasserstraßen Venedigs, erleben die Oper jener Zeit, in der es ganz anders zuging, als heutzutage. Sie erfahren von Vivaldi, seinem Leben und seinem Schaffen. Dazu gehören nicht nur die musikalischen Werke, sondern auch seine Arbeit als Priester und als Musiklehrer im Waisenhaus für Mädchen.
Die großen Meister wirken auf uns heute unnahbar, steif und vor allem streng. Doch waren sie das wirklich? Der Antonio Vivaldi, der uns hier vorgestellt wird, ist ein symphytischer, lebensfroher Komponist. Er sorgt sich um seine Schülerinnen aus dem Waisenhaus, ist aber auch sichtlich genervt von dem aufdringlichen Verhalten der Kirche. Als seine Noten verloren scheinen, ist er schlichtweg verzweifelt. All diese Charakterzüge machen ihn zu einem Menschen, mit dem man sich identifizieren kann, den man sympathisch findet. Dadurch wird er für Kinder greifbar, was ihnen auch einen Zugang zu seiner Musik ermöglicht.
Gesprochen wird das Hörbuch wieder von Matthias Haase. Mit seiner sonoren, warmen Stimme nimmt er die Hörer mit auf Zeitreisen und lässt das Abenteuer lebendig werden. Es macht Spaß ihm zuzuhören. Gleichzeitig untermalen viele Musikstücke die Handlung, bringen Drama, Spannung und Frohsinn mit in die Geschichte.

Zusammengefasst ist "Vivaldi: Vier Jahreszeiten" aus der Reihe "Professor Dur und die Notendetektive" ein gelungenes und spannendes Musik-Abenteuer. Wieder einmal entführt der Zauberflügel nicht nur Lasse und Lotte, sondern auch die Leser, in eine längst vergangene Zeit und lässt sie dort ein spannendes Abenteuer erleben. Darin mischen sich viele Fakten und spannendes Musikwissen, das dank der unterhaltsamen Geschichte leichter im Gedächtnis der Hörer hängen bleibt. So werden virtuose Musik und Musikgeschichte spannend und vor allem interessant.

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