Die Chroniken von Narnia

Der König von Narnia

von C. S. Lewis, Friedhelm Ptok, Uve Teschner (Sprecher*in)
Rezension von Stefan Cernohuby | 01. Januar 2022

Der König von Narnia

Vor etwas über 70 Jahren erschien der Roman „The Lion, the Witch and the Wardrobe“ von C. S. Lewis, der heutzutage als „Der König von Narnia“ bekannt ist. Auch wenn die Reihenfolge und Chronologie der anderen Bände nicht mehr ganz übereinstimmt, wurde das Werk 2005 als erster Roman der Reihe verfilmt und ist 2021 bei DAV als zweiter Teil der Hörspiel-Reihe erschienen.

„Der König von Narnia“ ist zeitlich während dem zweiten Weltkrieg angesiedelt. Die Kinder einer Familie befinden sich aufgrund der deutschen Luftangriffe auf London am Land, im Haus eines alleinstehenden Professors. Dort entdeckt Lucy, das jüngste Kind, einen alten Kleiderschrank, der in eine andere Welt führt, in der sie den Faun Tumnus trifft. Als sie sich mit ihm anfreundet, stellt sich heraus, dass er eigentlich ein Verräter ist, der sie an die Weiße Hexe, die sich selbst Königin von Narnia nennt, verraten soll. Doch er lässt sie entkommen.
Ihre Geschwister glauben Lucy ihre Entdeckung nicht und selbst als sie mit Edmund einen gemeinsamen Ausflug macht, leugnet er, dass dieser passiert ist. Denn er ist der Hexe und ihrem Türkischen Honig verfallen. Erst als sie alle durch den Schrank treten, lässt sich nicht mehr verleugnen, dass es das Land Narnia, das sich dort befindet, tatsächlich gibt. Und dann treffen sie auf den Löwen Aslan, der ihnen offenbart, dass eine Konfrontation mit der Weißen Hexe bevorsteht und sie – Evastöchter und Adamssöhne – letztendlich diejenigen sein werden, die den Kampf entscheiden werden.

Der König von Narnja

C. S. Lewis eröffnet seinen Roman wie ein Märchen und so geschieht es auch bei der Hörspielvariante. Natürlich merkt man dem Werk sein Alter deutlich an. Es gibt Gut und Böse, es gibt christliche Werte und das Streben nach Macht. Dieser Hintergrund ist sehr stark ausgeprägt. Auch die wesentliche Schwäche des ersten Bandes konnte durch die Hörspielproduktion nicht ausgebügelt werden, nämlich die mehrfache Wiederholung des Betretens von Narnia und dem „Unglauben“ der anderen Geschwister, bis sich endlich alle gemeinsam in jenem fremden Reich befinden. Ansonsten kann die Adaption definitiv durch die verschiedenen Sprecher*innen Punkten, denen man sogar die gesungenen Parts abnimmt. Im Gegensatz zum Herrn der Ringe kommt „Der König von Narnia“ auch ohne nennenswerte Kürzungen aus, da die Taschenbuchvorlage nicht einmal 200 Seiten lang ist. Friedhelm Ptok führt den Leser als Sprecher wunderbar durch die Geschichte. Neben den Stimmen der Kinder erkennt man vor allem Valery Tscheplanowa, Santiago Ziesmer und Uve Teschner wieder. Die gelungene Komposition führt letztendlich dazu, dass aus der etwas zu geradlinigen Handlung das Maximum herausgeholt wird – und so wird auch der Höhepunkt des Buchs, der auch mit dem Löwen namens Aslan zu tun hat, zu eine spannenden Hörerlebnis. Gewalt gibt es zwar, aber diese wird nicht explizit dargestellt, nur angedeutet. Im Gegensatz zu Tolkiens Hauptwerk richtigen sich die „Chroniken von Narnia“ tatsächlich an ein eher jüngeres Publikum, wiewohl es heutzutage auch als etwas „Jungslastig“ bezeichnet werden könnte – denn trotz aller Heldentaten sind es sie, die zu Rittern geschlagen werden und nicht die Mädchen.

Der König von Narnja

„Der König von Narnia“ ist nicht nur der Titel eines Kinofilms und des zweiten Bandes der „Chroniken von Narnia“ von C. S. Lewis. Es ist nun auch der zweite Teil der Hörspiel-Umsetzung des SWR2, die bei DAV veröffentlicht wurde. Dank der tollen Sprecher – unter anderem Friedhelm Ptok, Valery Tscheplanowa, Santiago Ziesmer und Uve Teschner – ist das mittlerweile etwas altmodisch anmutende Werk definitiv empfehlenswerter, als es bei der geschriebenen Version der Fall wäre. Denn hier hat man ein klassisches Märchen mit viel Schwarzweißmalerei.

Details

Bewertung

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